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  #31  
Alt 01.04.2018, 22:13
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AW: Millennium - The King

Hallo Hartmut,
schon an dieser Stelle erlaube ich mir zu sagen, dass es mir ein absolutes Vergnügen war, in jeglicher Hinsicht!

Waren zwei wirklich gute Partien, die auch gut zeigen, wo (zumindest bei 10 MHz) die Grenzen vom King sind!

Deine Partie mit weiß war ja von beiden Seiten aktiv geführt und recht ausgeglichen, bis der King gierig wurde ...

Gruß,
Sascha
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Hartmut (01.04.2018)
  #32  
Alt 01.04.2018, 22:24
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AW: Millennium - The King

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Hallo Hartmut,
schon an dieser Stelle erlaube ich mir zu sagen, dass es mir ein absolutes Vergnügen war, in jeglicher Hinsicht!

Waren zwei wirklich gute Partien, die auch gut zeigen, wo (zumindest bei 10 MHz) die Grenzen vom King sind!

Deine Partie mit weiß war ja von beiden Seiten aktiv geführt und recht ausgeglichen, bis der King gierig wurde ...

Gruß,
Sascha
Ja, sie war schon aktiv geführt, aber trotzdem so angelegt, dass Weiß nicht so viel tun musste. Ein wichtiger Hinweis ist hier auch, dass man am Eröffnungsbuch noch ein wenig feilen muss. Als Vorschlag: Entweder das Gambit ablehnen mit 3. ...Sf6 4. e5 Sfd7 oder die Varianten tiefer einprogrammieren. Gerade der Zug 6. ...e5 war für Schwarz eher kontraproduktiv.

Was die 2. Partie betrifft... darauf kann man glaub ich keinen Compi vorbereiten... das war einfach gemein von mir... lach. Aber die Partie muss ich erst noch kommentieren...
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  #33  
Alt 01.04.2018, 22:34
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AW: Millennium - The King

Hallo Hartmut,
wie schon im Chat geschrieben, das Masterbuch ist sehr groß und damit abwechslungsreich ... aber hinterlässt den King oftmals in Stellungen, die er nicht versteht ... das ist so und habe ich auch schon so angemerkt.

Aber da wird ja aller Wahrscheinlichkeit nach noch etwas kommen und dann sieht es ja schon wieder anders aus.

Das gleiche Problem hat ja der Genius mit dem großen Buch ...

Und ja, die zweite Partie war wahrlich fies ... aber ich werde hier nicht spoilern ...

Gruß,
Sascha
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  #34  
Alt 01.04.2018, 23:41
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AW: Millennium - The King

So und hier nun die 2. Partie. Auch und gerade mit Schwarz, war es mein Anliegen dem Gegner keinen Angriffspunkt zu bieten. David Levy mit seiner "Do nothing but do it well"-Methode hätte sicherlich seine wahre Freude dran. Eigentlich ist es eine moderne Verteidigung und eigentlich doch wieder was ganz anderes. Auf jeden Fall habe ich damit in der Bezirksliga jemanden fast zum Alkoholiker werden lassen. Das Schicksal des einzigen Fernschachgegners der sich ebenfalls gegen diese Eröffnung mit einem Remis zufrieden geben musste konnte bisher nicht geklärt werden

Auf jeden Fall war es ganz schön fies, was ich mit dem armen King hier für ein neckisches Spiel getrieben habe.

[Event "Testpartie"]
[Site "https://lichess.org/lu6YyXpG"]
[Date "2018.04.01"]
[Round "?"]
[White "King"]
[Black "Hartmut Hering"]
[Result "0-1"]
[ECO "B06"]
[WhiteElo ""]
[BlackElo ""]
[Annotator "Komodo 10.3 32-bit (30s)"]
[PlyCount "82"]
[EventDate "2018.??.??"]

{B06: Moderne Verteidigung} 1. d4 g6 2. e4 Bg7 3. Nc3 {B06 Modern Defense:
Standard Line} Nh6 $6 {(0.38 → 0.94) Inaccuracy. Best move was d6. Damit hat
Stockfish natürlich vollkommen recht. Andererseits... ich habe das schon mal
gegen einen menschlichen Gegner in der Bezirksliga gespielt (und gewonnen).
Danach hat er mehr als nur einen Doppelten gekippt... Der Vorteil ist halt,
dass man damit das Theoriewissen des Gegners komplett ausschaltet. Entweder er
kommt mit dem Stellungstyp zurecht oder eben nicht. Sprich er muss mehr drauf
haben als auswendig gelernte Theorie.} (3... d6 4. f3 Nf6 5. Be3 c6 6. Qd2 O-O
7. h4 b5 8. g4) 4. Nf3 (4. h3 b6 5. Be3 f6 6. Qd2 Nf7 7. Bc4 e6 8. O-O-O Ba6 9.
Bb3 Nd6 10. f4 Nc4 11. Bxc4 Bxc4 12. d5 Qe7 13. Nf3 O-O 14. f5 e5 15. g4 d6 16.
h4 Nd7 17. fxg6 hxg6 18. h5 g5 {Busch,K (2420)-Steinhart,K Germany 1991 1-0})
4... f6 $6 {(0.91 → 1.49) Inaccuracy. Best move was c6. Selbst wenn jemand
die Fortsetzung bisher kennen sollte... Mit diesem Zug kriegt man natürlich
jeden aus dem Konzept. Der Springer auf einem Randfeld, der Fianchettoläufer
absichtlich vom eigenen Bauern blockiert... wenn einen da keiner mehr
unterschätzt dann weiss ich nicht was ich noch machen muss um mich als
absoluter Anfänger darzustellen...} (4... c6 5. Bc4 O-O 6. Bb3 d5 7. O-O e6 8.
h3 f6 9. Re1) 5. Bc4 {Ich bin erschüttert... das hat tatsächlich schon
jemand vor mir so schräg gespielt... (siehe unten)} (5. Bd3 Nf7 6. Be3 d6 7.
Qd2 c6 8. h4 e5 9. O-O-O b6 10. Nh2 Nd7 11. f4 Qc7 12. g4 Bb7 13. Bc4 exf4 14.
Bxf7+ Kxf7 15. Bxf4 Rhe8 16. Rhf1 Kg8 17. g5 Rad8 18. Ng4 Rf8 19. Qh2 Nb8 {
Kruzhilin,A (1870)-Gagarkine,N (1929) Saratov 2012 1/2-1/2 (43)}) 5... e6 6.
Be3 $146 (6. O-O c6 7. d5 e5 8. dxc6 bxc6 9. Be3 Nf7 10. Bxf7+ Kxf7 11. Nd2 Re8
12. Nc4 Bf8 13. Qd2 Ba6 14. b3 Bxc4 15. bxc4 Qa5 16. Ne2 Qxd2 17. Bxd2 Bc5 18.
Rab1 Na6 19. Rfd1 Ke7 20. Nc1 Rab8 {Kviatkovska,Z-Chomistek,J Trencin 1995 0-1
(50)}) 6... O-O {(1.28 → 1.79) Inaccuracy. Best move was c6. Und meine
nächste "Ungenauigkeit". Einmal wenn ich keinen Bauer auf die 6. Reihe stelle,
mault Stockfish rum. Heul doch...} (6... c6) 7. O-O {(1.79 → 1.07)
Inaccuracy. Best move was Qd2. Schätze spätestens jetzt hab ich den King
völlig durcheinandergebracht. Viele unserer Oldies würden hier übrigens das
vorgeschlagene Dd2 spielen. Das der King hier eher einen solchen Sicherungszug
macht anstatt irgendeine Angriffstaktik zu entwickeln ist schon etwas
Verlegenheit} (7. Qd2 Nf7 8. h4 Na6 9. O-O-O c6 10. d5 b5 11. Bb3 b4 12. Ne2
cxd5 13. exd5 e5) 7... Nf7 8. Qe2 (8. d5 c6 $14) 8... d6 $14 {Sichert e5. Ich
gebs zu, die schwarze Stellung schaut absolut schräg aus. Aber sie ist fest,
dynamisch und gut geeignet dass sich jemand beim Erstürmen der Festung den
Schädel einrennt.} 9. Rad1 Nc6 (9... c6 10. h4 $14) 10. d5 $14 exd5 11. Bxd5
a6 {Nimmt Einfluss auf b5} (11... Kh8 12. h3 $14) 12. Bb3 {Weiß hat eine sehr
aktive Stellung, meint Kommodo. Dumm nur, dass ihm das nichts nutzt, da er im
gegnerischen Lager keine wirklichen Angriffspunkte findet.} (12. Nd2 Bd7 $14)
12... Na5 13. Bc4 $2 {(1.17 → -0.53) Mistake. Best move was Bd5. Ein
unverständlicher Zug. Wie in der vorherigen Partie wird die einzige Figur die
wirklich sinnvoll Aktivität entfalten kann zum Tausch angeboten. Alle anderen
sind ja durch die Bauern auf der 6. Reihe eher zur Untätigkeit verdammt und
finden keine Felder... Zumindest ein Hinweis auf eine eventuell notwendige Verbesserung der Bewertungsfunktion.} (13. Bd5 Nc6 14. h3 Kh8 15. Rfe1 Bd7 16. Nd4 Nxd4 17.
Bxd4 c6 18. Bb3 b5 19. Be3 f5) (13. Bd5 $142 $5 $14 {ist zu erwägen}) 13...
Nxc4 $11 14. Qxc4 Bg4 $6 {(-0.59 → -0.08) Inaccuracy. Best move was b5..
Schwarz hat eine gedrückte Stellung (mault jedenfalls Kommodo...). Nun ja,
der Zug mag nicht akkurat sein, aber langfristig hat er Weiss das Genick
gebrochen. Und die gedrückte Stellung ist ja hier gewollt. Der Zug b5 wäre
im Sinne der Logik meines Aufbaus auch eher eine Schwächung gewesen, geht es
mir doch in erster Linie darum die Felder der 5. Reihe für Weiss zu entwerten.
} (14... b5 15. Qd5 Bg4 16. h3 Bxf3 17. gxf3 Qd7 18. Kg2 c6 19. Qb3 f5 20. a4
Kh8 21. Ne2) 15. Qb3 b6 $6 {(-0.48 → 0.14) Inaccuracy. Best move was Kh8.
Lustigerweise wird das sogar von Stockfish angemault und auf den Abwartezug
Kh8 verwiesen. Ohne überheblich klingen zu wollen... aber manche Stellungen
begreift auch Stockfish nicht.} (15... Kh8) 16. Rfe1 {Tja... und allen
Korrekturempfehlungen von Stockfish und Co zum Trotz hat Weiss hier... nichts. Und schon
gar keinen Vorteil mehr.} (16. h3 Bxf3 17. gxf3 Qd7 $11) 16... Re8 17. Bd4 $6 {
(0.00 → -0.65) Inaccuracy. Best move was Nd5.} (17. Nd5 b5 18. Qc3 Bxf3 19.
gxf3 c6 20. Nb6 Rb8 21. Qxc6 Ne5 22. Qd5+ Nf7 23. Qc6) (17. h3 Be6 18. Qa3 c6
$11) 17... Bxf3 $6 {(-0.65 → 0.15) Inaccuracy. Best move was Be6. Hier
möchte ich Stockfish erneut widersprechen. Letztlich ist es genau dieser
Abtausch, der Weiss langfristig den Kopf kosten wird. Der König steht
offen da, Weiss hat einen Doppelbauern und keine Angriffspunkte, während
Schwarz nun auf einmal Aktivität entfalten kann. Was will man denn mehr?} (
17... Be6 18. Qa3 b5 19. Qa5 c5 20. Qxd8 Raxd8 21. Be3 f5 22. Ng5 Bc4 23. Nxf7
Kxf7 24. exf5) (17... Be6 18. Qa3 $11) 18. gxf3 $11 b5 19. a4 bxa4 $6 {(-0.25
→ 0.35) Inaccuracy. Best move was c6. Streng genommen stimmt das natürlich.
Aber ich wollte jetzt den Druck vom Damenflügel wegnehmen und nicht dauernd
aufpassen müssen ob Weiss hier vielleicht auf einmal aktiv werden kann. Zudem
hat die weisse Dame auf a4 weit weniger zu bestellen als auf der Diagonalen
a2-g8. Da hätte sie mich ziemlich gestört.} (19... c6) (19... c6 20. Bc5 Bf8 21. Kh1 $11) 20. Qxa4 Ng5 {Nun zeigt
sich, wie dynamisch und gefährlich die schwarze Stellung ist. Schwarz
entfaltet plötzlich Aktivität. Trotzdem sollte eigentlich nicht mehr als
gleiches Spiel dabei rauskommen...} 21. Re3 Ne6 (21... Nh3+ 22. Kf1 Nf4 23.
Qc4+ Kh8 24. Nd5 Nxd5 25. exd5 Rxe3 26. Bxe3 $14) 22. Nd5 $14 Nxd4 23. Qxd4 (
23. Rxd4 Kh8 $11) 23... Kh8 24. Qc4 c5 (24... Rc8 25. Qxa6 Bh6 26. Ree1 $11)
25. Rb3 $6 {(0.82 → 0.00) Inaccuracy. Best move was b3. Stockfish hat hier
vermutlich recht. 25. b3 hätte die Spannung aufrecht erhalten. Andererseits ist es natürlich irgendwie verständlich das Weiß diese Linie besetzen will...} (25. b3 a5 26.
Kh1 Rb8 27. Qa6 Ra8 28. Qc6 Rc8 29. Qa4 Rb8 30. f4 f5 31. exf5 gxf5) (25. b3 $5
$14) 25... f5 $11 26. exf5 gxf5 27. Rb6 $4 {Weiss will den Isolani a6 und den
rückständigen d6 unter Druck setzen, übersieht dabei aber, wie gefährlich
eine offene g-Linie sein kann. (0.00 → -5.32) Blunder. Best move was f4.} (
27. f4 Re4 28. Qf1 Rb8 29. Rxb8 Qxb8 30. c3 Qe8 31. Qxa6 Qg6+ 32. Kh1 Qh5 33.
Ra1 Qf3+) (27. Kh1 $142 $11 {ist gerade noch spielbar}) 27... Qg5+ $19 {
Tja und da hat Stockfish vorher noch gemault als ich diesen Weg zum König mit
dem Tausch auf f3 aufgemacht habe... Mag ja sein dass es objektiv nicht
das Beste war... aber es hatte Potential... Manchmal sind gerade die zweit-
und drittbesten Züge gefährlicher als der objektiv beste Zug.} 28. Kh1 $2 {(-4.74 → -5.81)
Mistake. Best move was Kf1.} (28. Kf1 Qh5) (28. Kf1 {ändert nichts mehr} Qh5
29. Ne3 Qxf3 $19) 28... Qh5 29. Rb3 (29. Kg2 {ändert den Lauf der Dinge nicht}
Rg8 30. Ne3 Bd4+ 31. Kf1 Bxe3 32. Qc3+ Bd4 33. Rxd4 cxd4 34. Qxd4+ Rg7 $19)
29... Be5 30. h4 $6 {(-5.47 → -6.39) Inaccuracy. Best move was Kg2.} (30. Kg2
Qxh2+ 31. Kf1 Bd4 32. Ne3 f4 33. Rxd4 fxe3 34. Rxe3 Qh1+ 35. Ke2 Rxe3+ 36. fxe3
Qg2+) (30. Kg2 {ändert den Lauf der Dinge nicht (kann der sich nicht mal nen anderen Spruch einfallen lassen...?)} Qxh2+ 31. Kf1 Bd4 $19) 30...
f4 $1 {Hinlenkung: f4} 31. Kg2 (31. Nxf4 Qxh4+ {Unterbrechung Hinlenkung
Doppelangriff}) (31. -- $140 Rg8 {Mattdrohung}) 31... Qxh4 32. Nc7 $4 {(-6.24
→ Mate in 21) Checkmate is now unavoidable. Best move was Ne3. Ja, Stockfish.
Is ja gut. Glaubt der ehrlich irgendjemand von uns würde hier im Aktivschach
ein Matt in 21 sehen???????} (32. Ne3 Rg8+ 33. Kf1 Qh3+ 34. Ke2 fxe3 35. Rxe3
Rg2 36. Rxe5 dxe5 37. Qd5 Re8 38. Qf7 Qe6) (32. Qe4 {ist noch eine Idee} Bd4
33. Rxd4 Rxe4 34. Rxe4 Rg8+ 35. Kf1 Qh1+ 36. Ke2 $19) 32... Bd4 $1 {Mattdrohung
} 33. Qxd4+ (33. -- $140 Rg8+ {Mattdrohung}) 33... cxd4 34. Nxa8 $6 {(-19.14
→ Mate in 8) Checkmate is now unavoidable. Best move was Nxe8.} (34. Nxe8
Rxe8) 34... Re2 35. Rb8+ Kg7 36. Rf1 (36. Rb7+ {nützt auch nichts mehr} Kg6 37.
Rf1 Qg3+ 38. Kh1 Qh3+ 39. Kg1 Re5 40. Rb5 axb5 41. Re1 Rxe1#) 36... Qg3+ $19
37. Kh1 Qh3+ 38. Kg1 Re6 39. Rb7+ Kh6 40. Rg7 Kxg7 41. b3 (41. Nc7 {macht
keinen großen Unterschied} Rg6#) 41... Rg6# 0-1

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Folgende 8 Benutzer sagen Danke zu Hartmut für den nützlichen Beitrag:
breizatao (04.04.2018), Chessguru (03.04.2018), Drahti (03.04.2018), Egbert (02.04.2018), marste (02.04.2018), Mythbuster (01.04.2018), Rashid (02.04.2018), Theo (24.07.2018)
  #35  
Alt 02.04.2018, 05:28
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Egbert Egbert ist offline
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AW: Millennium - The King

Guten Morgen Hartmut,

eine wirklich schöne Partie, welche Dir hier gelungen ist.

Gruß
Egbert
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  #36  
Alt 02.04.2018, 09:55
Rashid Rashid ist offline
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AW: Millennium - The King

Eine sehr interessante Partie. Ich möchte nicht in der Haut des Programmiers stecken, der die Aufgabe hat, das Verhalten des Programms in solchen Stellungstypen spürbar zu verbessern. Gefragt ist große Weitsicht à la Petrosjan. - Erstaunlich auch die fehlerfreie Führung des Angriffs ab Dg5. Mich hat das Ganze leicht an die Strategie von Kasparov in dem Wettkampf gegen Deep Blue (1997) erinnert, v. a. an die eine Reti-Partie; es liegt ein ähnlicher Gedanke zu Grunde. - Eine andere Frage: Für wie wahrscheinlich halten es die Mitglieder der Community, dass tatsächlich ernsthaft und langfristig an der Weiterentwicklung des doch auch schon betagten King-Programms gearbeitet wird? Und: In welchem Umfang (gemessen in Elo) wäre eine Steigerung möglich?
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  #37  
Alt 02.04.2018, 09:59
Rashid Rashid ist offline
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AW: Millennium - The King

P.S.: Alexej Schirow hat eine Zeit lang mit einem Aufbau g6, Lg7, Sh6, f6, Sf7 experimentiert (in den Neunzigern). Allerdings hat er seine Bauern nach c6 und d5 gestellt. Es wäre interessant, auch das einmal zu testen.
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  #38  
Alt 02.04.2018, 10:56
Hartmut Hartmut ist offline
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AW: Millennium - The King

 Zitat von Rashid Beitrag anzeigen
Erstaunlich auch die fehlerfreie Führung des Angriffs ab Dg5.
Ich glaube ganz fehlerfrei war der Angriff nun auch wieder nicht. Da müsste man jetzt mal die Engines dransetzen ob es noch schneller gegangen wäre. Aber die meisten Züge waren einfach selbstverständlich. Nach dem Fehler 27. Tb6? war es glaub ich sogar Sascha der im Chatt den Schlüsselzug 27. ...Dg5 zuerst ausgerufen hatte. Aber der Zug selbst war eigentlich klar. Ein direktes Matt war zwar nicht zu sehen aber es war einfach das Gefühl "Da muss jetzt was gehen". 28. ...Dh5 war einfach die einzügige Drohung gegen f3. 29. ... Le5 eine einzügige Mattdrohung auf h2. 30. ...f4 war hier das schwierigste, aber eigentlich auch nicht schwer zu sehen. Die Verteidigung des Bauern auf h4 wird unterbrochen und der Bauer kann nur unter Materialverlust genommen werden. Das ganze wieder verbunden mit dem Gefühl dass mit den ganzen offenen Linien "was gehen" muss. Wird der Bauer f4 nicht genommen hängt h4 und Schwarz kann mit dem Turm auf die offene g-Linie. Und so zieht sich das halt durch. Ich hab da glaub ich nie mehr als 2, vielleicht auch mal 3 Züge durchkalkuliert sondern mich enfach von einer 1 bis 2 zügigen Drohung zur nächsten "treiben" lassen. Aber das ist halt der Unterschied zwischen Computer und Mensch. Der Computer muss etwas konkret durchrechnen um zu sehen dass es gut oder schlecht ist, der Mensch kann sich da auf sein "Stellungsgefühl" verlassen. Da kann er zwar oft auch mal daneben liegen, wenn es irgendeinen stillen Zug gibt, den er übersehen hat, aber oft klappt es eben.

Zu deiner Frage. Wie wahrscheinlich ist eine wirkliche Weiterentwicklung... Gute Frage. Der Markt der "normalen" Schachcomputer ist ein anderer als der der Superengines auf einer weissderGeierwievielKerne-CPU. Da geht es auch um Spielspaß und nicht darum dass man wie meinereiner 20 Fernschachpartien analysiert. Ich denke schon dass es da noch Raum für Entwicklungen und Verbesserungen gibt.

Auch King Richard hat mal gesagt dass beim Genius der obere Rand der Skala erreicht ist und wollte da nichts mehr machen. Und nun? Wir haben nach vielen Jahren den MCGE. Und auch das King-Programm ist nicht mehr der normale Chessmaster von damals sondern wurde teilweise schon noch etwas geändert. Warum also sollte man nicht noch an den einen oder anderen Schräubchen drehen? Und wie gesagt, das Zielpublikum ist ja ein anderes.

Wer sich den MCGE kauft will keinen Stockfish, den er nicht schlagen kann. Und wer sich den King kauft, will auch nicht jeden Tag so ein System spielen wie ich in der 2. Partie, aber vielleicht mal verschiedene Methoden gegen einen nicht ganz unfehlbaren Gegner ausprobieren, die er dann im Verein ausprobieren kann. Wenn ich so einen Schnapsaufbau im Verein bringe dann klappt das 1-2mal den Gegner mit sowas zu überraschen und letztlich auch zu schlagen. Wenn ich das in der Bezirksliga bringe, wird es auch ein paarmal funktionieren. Im Fernschach gelingt es maximal 1mal, und auch nur, wenn man es genau mit mehreren Engines ausprobiert. Aber die Partie ist schnell im Internet und dann wars das mit dem Überraschungseffekt. Ein weiteres mal wird es nicht funktionieren, wenn sich die Gegner darauf vorbereiten.

Ich weiss ehrlich gesagt nicht mehr, wer mich damals zuerst umbringen wollte, als ich das in der Bezzirksliga gespielt habe. Mein Gegner oder mein Mannschaftsführer, aber ich glaube es war der Mannschaftsführer...

In welchem Umfang ist eine Steigerung in ELO möglich... gute Frage. Möglich ist vieles, sei es durch schnellere Hardware oder durch Änderungen am Programm. Die Frage ist aber - gemessen am Zielpublikum eines solchen Gerätes - wieviel ELO lässt der Markt zu? Auch ein so altes Programm kann man mit dem Einbau einiger modernerer Routinen noch um 200-300 ELO und mehr steigern. Aber wie weit kann ich als Hersteller gehen, wenn ich das auch noch verkaufen will? Ich denke schon, dass da noch Luft nach oben ist. Wieviel der Markt hergibt um das dann auch verkaufen zu können... keine Ahnung.
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Geändert von Hartmut (02.04.2018 um 11:04 Uhr)
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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Hartmut für den nützlichen Beitrag:
applechess (24.07.2018), Mythbuster (02.04.2018)
  #39  
Alt 02.04.2018, 11:27
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AW: Millennium - The King

Hallo,
bitte auch nicht vergessen, dass der King hier auf 10 MHz lief! Das Programm ist sehr selektiv und berechnet hier lediglich im Schnitt 650 Knoten pro Sekunde ... wer somit nach 30 Sekunden nur ca. 20.000 Züge ... wenn man bedenkt, dass nach nur vier Halbzügen dort ca. 2,5 Mio. Möglichkeiten existieren, erahnt, dass hier natürliche Grenzen gesetzt sind.

Bei 300 MHz ist das Teil taktisch ein ganzes Stück stabiler und würde hier ja schon rund 600.000 Züge berechnen. Das hilft schon ungemein.

Dazu ist es eine Beta. Das Programm hat zwar noch die Nummer 2.6, entspricht aber in einigen Teilen nicht mehr der alten Version. Zudem hat JdK durchaus noch vor, einige Änderungen einfließen zu lassen.

Insofern, was wir hier haben, zeigt den Stil und die Anlagen ... aber halt noch nicht das Endprodukt.

Davon abgesehen: Was mich an dem Teil begeistert ist ja eben die Tatsache, dass er einerseits ein schönes aktives Spiel liefert, das für mich noch verständlich ist ... aber auch noch (zumindest bei 10 MHz) noch Lücken hat, die man mit Geduld und ein wenig Erfahrung ausnutzen kann ... im Laufe der Zeit sind mir immerhin auch zwei Siege und fünf Remis vergönnt gewesen ... bei unzähligen Fehlversuchen (so um die 50) ... aber das motiviert und macht Spaß.

Grüße,
Sascha


@Hartmut: Ja, Dg5 war einfach zu schön und man musste es probieren ... da waren wir beide sofort einig, dass da "irgendwas geht" ... früher oder später ... und genau das ist halt das "Gefühl", das Menschen haben, wo die Maschine rechnen muss ... in eine Tiefe, die nicht erreichbar ist.
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Alt 23.07.2018, 22:05
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AW: Millennium - The King

Hallo,

um der warmen teilweise Schachcomputer armen Jahreszeit etwas Vorfreude zu verleihen, ein paar handfeste Infos zur kommenden King Engine.

Der BT 2630 Test ist immer ein erster Fingerzeig, in welchen Spielstärkeregionen sich ein Gerät einordnen wird.


OK, schauen wir mal. Wie schlägt sich die momentane BETA-King Engine:

HerstellerMillenniumHerstellerMillennium
GerätThe King * BETA *GerätThe King * BETA *
BT 2630normalBT 2630aktiv
300 MHz300 MHz
BT 1Sxg70BT 1Sxg70
BT 2Lxb66BT 2Lxb67
BT 3Te61BT 3Te61
BT 4Df7502BT 4Df7401
BT 5Ka61BT 5Ka61
BT 6...e31BT 6...e31
BT 7...Td61BT 7...Td61
BT 8Txc6+0BT 8Txc6+0
BT 9...g51BT 9...g51
BT 10Txg71BT 10Txg71
BT 11...Dxh21BT 11...Dxh21
BT 12...De41BT 12...De41
BT 13...Le666BT 13...Le6900
BT 14Txh70BT 14Txh70
BT 15e535BT 15e535
BT 16...Sxg234BT 16...Sxg2900
BT 17Dxf40BT 17Dxf40
BT 18d67BT 18d68
BT 19...f35BT 19...f35
BT 20Ta23BT 20Ta23
BT 21Te1280BT 21Te1221
BT 22a32BT 22a32
BT 23g4900BT 23g4335
BT 24g6382BT 24g6329
BT 25...Sd342BT 25...Sd359
BT 26f5900BT 26f53
BT 27e67BT 27e66
BT 28e543BT 28e545
BT 29O-O-O900BT 29O-O-O138
BT 30f462BT 30f490
Summe: 4148Summe: 3277
BT - Elo: 2491BT - Elo: 2521


Johan de Koning hat sich noch einmal richtig ins Zeug gelegt. Nicht nur die Spielstärke wurde spürbar verbessert, sondern auch der Spielstil ist aus meiner Sicht aktiver bzw. aggressiver (Stil "offensive" - noch heftiger als die 2.2er Version) im Vergleich zu den ersten Beta-Versionen geworden. Nicht mehr zu vergleichen mit der betagten ursprünglichen 2.61 Chessmaster Version aus dem Jahr 1998.

Dazu ein kleines Beispiel. In der CSS 6/98 (Seite 35) findet sich eine Stellung, die Karsten Bauermeister damals als Vergleichstest diente.

Studie von L.I. Kubbel, 1914


1.g6!

Der Chessmaster 6000 benötigte 1998 auf einem Pentium 133 ~12 Minuten, die erste Millennium King Engine ~15 Minuten. Um den Engine Fortschritt zu verdeutlichen, die momentan aktuelle Millennium King Engine benötigt nur noch ~5 Minuten für den Lösungszug! Stileinstellung „Activ“.

Nun bleibt die Frage gegen welchen Schachcomputer soll man dieses Gerät ins Feld schicken, um einen Eindruck gewinnen zu können? Die alte Garde ist schlicht und ergreifend chancenlos. Wolfgang hatte es schon erwähnt, selbst der aktuelle Exclusive ChessGenius hat nicht viel zu melden.

OK, dann schauen wir doch mal. Wie wäre es mit dem Revelation Rybka (2.2)? In der SSDF Liste wird dieses Gerät mit 2629 Elo geführt, in der Aktivschach-Elo-Liste lag der Wert bei 2624. Ein starker Taktiker mit einem dynamischen Spielstil und gutem Endspiel.

Zu heftig?

Code:
Aktivschach

Revelation Rybka 2.2   - Millennium The King,activ         5.0 - 5.0    +5/=0/-5    50.00%
Revelation Rybka 2.2   - Millennium The King,normal        5.5 - 4.5    +4/=3/-3    55.00%
Revelation Rybka 2.2   - Millennium The King,offensive     5.5 - 4.5    +4/=3/-3    55.00%
Nein, sieht nicht so aus...

Spielstärke ist gut und schön, aber für mich steht und fällt ein Programm mit dem Spielstil. Und selten hat mich ein Schachcomputerprogramm so begeistern können.

Gruß
Micha

P.S.: Bei dem Wert für die "normal" Einstellung ist mir leider ein Fehler (fehlerhafter Wert eingetragen) unterlaufen. Der BT-Wert für "normal" beläuft sich auf 2491.

Geändert von Chessguru (01.08.2018 um 22:53 Uhr)
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