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Alt 25.02.2016, 09:20
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Solwac Solwac ist offline
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Ältere Programme auf heutigen Rechnern nutzen

Viele kennen sicher die alten Programme, die in den 80ern und 90ern in Konkurrenz zu den Brettcomputern standen und diese durch die massive Entwicklung auf dem PC-Markt schließlich überholt haben.

Wenn man technisch noch an die alten Programme kommt (Disketten, alte Festplatten, CDROM oder auch aus Archiven im Internet), dann hat man zwar die Dateien, bei einem Klick darauf kommt aber eine enttäuschende Fehlermeldung.

Woran liegt das? Nun, dazu ein kurzer Blick in die Geschichte von Windows:
Die ersten Versionen waren keine eigenständigen Betriebsysteme sondern nur Aufsätze. Sie brauchten DOS als Grundlage und hatten keine eigenen Treiber. CDROM, Soundkarte usw. mussten also erst unter DOS eingerichtet werden.
  • Bis Windows 3.11 war der Kern mit 16 Bit analog der Segmentierung des ersten PC geschrieben und konnte noch mit einem 80286 ausgeführt werden (einige Features funktionierten wie ein DOS-Extender und brauchten einen 80386, die Aufrufe erfolgten aber alle mit 16 Bit). Eine Umgebung für 32 Bit war nur in Teilen verfügbar und wurde nur wenig genutzt (Win32s).
  • Der nächste Schritt mit Win95, Win98 und WinME brachte zwar 32 Bit Unterstützung, basierte aber immer noch auf DOS. Viele Programme hatten einen 16 Bit Installer, konnten aber nicht mehr unter Win 3.11 laufen. Es gab neue Standarddialogelement wie z.B. Treeview. Fritz kam in dieser Übergangszeit z.B. mit Engines für 16 und für 32 Bit. So konnte Fritz5.16 noch unter Win 3.11 laufen, unter Win98 war aber Fritz5.32 deutlich schneller und konnte mehr Speicher für Hashtables nutzen.
  • Ab Win2000 war Windows endlich ein echtes Betriebssystem. Standard war jetzt 32 Bit, aber Programme für 16 Bit wurden noch unterstützt. Einige neu auf den Markt gekommene Entwicklungsumgebungen erstellten aber immer noch Programme mit 16 Bit Installer.
  • WinXP kam zuerst nur mit 32 Bit auf den Markt. 16 Bit Programme wurden noch unterstützt, dies fiel aber in der Version für 64 Bit schon weg. Allerdings spielte XP mit 64 Bit noch keine Rolle auf dem Markt, das letzte Service Pack erschien nicht mehr für 64 Bit.
  • Mit Vista kam das erste Mal eine Version für 64 Bit auf den Massenmarkt, es gab inzwischen genügend Computer mit 64 Bit CPU und Hauptspeicher über 4 Gigabyte. Schon mit 32 Bit war die Unterstützung für 16 Bit reduziert, allerdings konnte der Kompatibilitätsmodus meist retten. Dabei wurde der Installer beim Laden intern übersetzt und das Programm dann in einer 16 Bit Umgebung betrieben (d.h. jeder Aufruf einer Windowsfunktion wurde nach 32 Bit übersetzt und dann erst ausgeführt). Dabei wurde einem Programm aber nur ein Teil des Speichers zur Verfügung gestellt statt wie unter XP so viel wie möglich. Da Windows strukturell nur zwei verschiedene Umgebungen bieten kann, wählte man der 64 Bit Version natürlich 64 und 32 Bit, 16 Bit fiel weg.
  • Mit Win7 wurde der Kompatibilitätsmodus modernisiert. Auch bei 32 Bit mussten 16 Bit Programme nun weiteren Anforderungen genügen, der Kompatibiltätsmodus kümmerte sich vor allem um Unterschiede für 32 Bit Programme gegenüber XP (betraf vor allem Multimedia). Die 64 Bit Version von Win7 wurde vergleichbar wichtig zur 32 Bit Version, Microsoft hatte kein Interesse mehr an einer weiteren Rückwärtskompatibilität.

Wie kann man trotzdem die alten Schätzchen laufen lassen?

Für alte DOS- und Windowsprogramme mit reinen 16 Bit bietet sich DOSBOX an. DOS läuft direkt und Win 3.11 kann einfach installiert werden.

Für 32 Bit Programme mit 16 Bit Installer braucht es eine virtuelle Maschine. Eine Möglichkeit bietet VirtualBox, aber da habe ich keine praktische Erfahrung.

Damit sollten auch die nächsten Versionen von Windows kein Problem sein, auch auf Rechnern mit 64 Bit-
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Folgende 4 Benutzer sagen Danke zu Solwac für den nützlichen Beitrag:
Chessguru (25.02.2016), Hartmut (07.03.2016), Mapi (25.02.2016), RolandLangfeld (25.02.2016)
  #2  
Alt 07.03.2016, 16:51
Hartmut Hartmut ist offline
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AW: Ältere Programme auf heutigen Rechnern nutzen

Also mit DOSBOX bzw. D-FEND Reloaded (welches ja DOSBOX nutzt) sind meine Erfahrungen gespalten. Fakt ist, ich kriege nahezu fast alle alten DOS-Schätzchen zum Laufen. Nachteil ist, sie laufen weit langsamer als es der Prozessor eigentlich zulassen würde (etwa 10-mal langsamer als es ein Core meines 4-Core Rechners hergeben würde. Klar, 4-Cores können die alten Programme nicht unterstützen, aber einen Core in voller Geschwindigkeit wäre schon recht nett).

Beste Erfahrungen hab ich gemacht indem ich die Microsoft Virtual Machine installliert habe. Alte DOS-Versionen um sie darauf zu installieren, findet man im Netz massenweise und ein altes Windows 95 und auch ein 98er hab ich sogar noch rumliegen. Damit hab ich bisher fast alles zum Laufen gebracht. Nur ein altes HIARCS 1.0 will sich einfach nicht mit dem Maustreiber anfreunden und der gute alte PSION will nur im schlechten CGA-Modus und steht mit der höheren EGA-Auflösung auf Kriegsfuß. Ansonsten hab ich aber bisher alles zum Laufen gekriegt, was so an alten Disketten noch bei mir rumschwirrt. Zudem läuft alles mit der vollen Geschwindigkeit eines Cores (systembedingt halt wirklich nur ein Core, aber der eben im Gegensatz zu DFend Reloaded mit Full Speed. Dafür hat man halt etwas mehr Arbeit und braucht die entsprechenden Betriebssysteme, während man mit DFend halt alles sehr schnell einbinden kann.

Virtual Box werd ich mir in einer ruhigen Minute mal reinziehen. Mal sehen, was damit geht. Wenn ich damit Erfahrungen gesammelt habe, berichte ich mal drüber.

Die Virtual Box werd ich mir in einer ruhigen Minute mal reinziehen. Sobald ich was darüber weiss und einige Erfahrungen gesammelt habe, schreib ich al was drüber
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