|
||||||||||||
Honeckers Schachcomputer
Am Freitag, 18. Juli 2008, besuchten Cathi und ich das 1. Amorbacher Spielefestival. Die kleine Barockstadt Amorbach mir ca. 4.500 Einwohnern, Sitz des Fürstenhauses zu Leiningen, liegt 20 Kilometer südlich von Klingenberg. Eigentlich handelt es sich um ein Odenwalddorf mit vielen historischen Gebäuden, aber das Stadtrecht ist im Selbstverständnis Amorbachs und der Amorbacher sehr ausgeprägt. Auf jeden Fall findet dieses Jahr das 1. Amorbacher Spielefestival statt. Mit dabei die Schachabteilung des TSV Amorbach, für die ich in der Kreisliga Spessart/Untermain meist am 5. Brett sitze. Am Mittwoch, den 16. Juli, hatten wir den Abend "Schach für Anfänger gegen Vereinsspieler": Schade, dass das so schlecht beworben wurde seitens der Stadt und der Veranstalter, dass niemand außer den Vereinsmitgliedern wusste, wo diese Aktion stattfindet. Das Gute daran war allerdings, dass mir ein Mannschaftskollege sagte: "Du, Steffen, Du sammelst doch Schachcomputer. Geh mal ins Refektorium der Abteikirche, dort ist eine Ausstellung für Spiele aus aller Welt. Da steht auch Erich Honeckers Schachcomputer." Völlig klar: Freitag nach der Arbeit, Cathi eingepackt, nix wie hin. Da stehen also 300 Spiele aus aller Welt, alles Leihgaben des Deutschen Spielemuseums Chemnitz e.V. Was mag sich dort für ein Schachcomputer befinden?? Etwa ein DDR VEB Funkwerk SC 1, der Prototyp der volkseigenen Schachcomputerkunst oder wahrscheinlich ein Chessmaster im Tisch für Honis Wohnzimmer, so wie ihn Fidel Castro von Genosse Erich geschenkt bekam? Weeeit gefehlt: Am 6. März 1990 wurde Erichs ganz ordinärer VEB Funkwerk SC 2 in Schwarz beschlagnahmt (siehe Label), ein völlig normales Seriengerät, das im Jahr 1985 produziert wurde. Dies stützt mal wieder Michas These, dass Genosse Erich, der Saarländer mit dem sächsischen Akzent, mit Schach nicht viel am Hut hatte. Aber immerhin mal wieder ein kleines Mosaiksteinchen zur DDR-Schachcomputerhistorie. Grüße Steffen |
![]() |
|
|