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Tuning - ein irrweg!
Liebe computerschachfreunde,
der beitrag über das Steinitz-tuning https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=2784 veranlasst mich, einen gedanken zu vertiefen, den ich in diesem frühjahr während des 5.Oldie-Turniers in Klingenberg sehr provokativ in den raum gerufen hatte: "Ihr tuner kommt mir vor wie männer, die ihre frauen zur brustvergrößerung überreden wollen." Der gedanke verdient allerdings mehr tiefgang, als in diesem plakat zum ausdruck kommt. Packen wir es an: Das sammeln alter geräte wie schachcomputer verpflichtet nach meiner auffassung zu einer möglichst originalgetreuen bewahrung technischer antiquitäten, damit diese als zeitdokumente erhalten bleiben und ich (und hoffentlich auch ein paar andere) spaß daran habe. Deshalb ist es für mich ein erfolgserlebnis ersten ranges, wenn es mir gelingt, eine erworbene Sandy Edition master chess (MGS), die einschaltprobleme hatte, wieder zum laufen zu bringen. Ein tuning eines solchen alten gerätes käme für mich nie und nimmer in frage. Der originalzustand ist der museale wert. Denn leistungsfähigkeit kann für die einordnung in die sammlung kein kriterium sein. Noch heute kann ich mir in den hintern beißen, dass ich vor vielen jahren das aufrüst-ROM für den TurboKing II in mein gerät eingebaut habe, das alte ROM einschließlich des endspiel-ROMs aber in die tonne geworfen habe. Da fehlte der weitblick. Eine Elite A/S, ein Polgar-modul, ein Steinitz-MGS usw. gehören nach meiner auffassung nicht getunt, denn leistungsstärkere hard- und software gibt es ohnehin in massen. Wer soll in weiteren jahren noch dokumentieren können, wie diese kurze ära der schachcomputer abgelaufen ist, wenn mit dem zwangsläufig weniger werdenden material nicht schonend umgegangen wird? Vorbild könnten in dieser hinsicht die besitzer von oldtimer-autos sein. Die suchen akribisch nach originalersatzteilen für ihren fahrzeugtyp, und nur im äußersten notfall nehmen sie einen modernen einbau in kauf. Da müssen wir hinkommen! Aber vielleicht sind die tuner ohnehin eine vernachlässigbare minderheit. Viele grüße Horst Geändert von Wandersleben (28.08.2009 um 02:25 Uhr) |
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AW: Tuning - ein irrweg!
![]() ![]() ![]() ![]() Du sprichst mir absolut aus der Seele! Zitieren:
Deshalb ist es für mich ein erfolgserlebnis ersten ranges, wenn es mir gelingt, eine erworbene Sandy Edition master chess (MGS), die einschaltprobleme hatte, wieder zum laufen zu bringen.
Ein tuning eines solchen alten gerätes käme für mich nie und nimmer in frage. Der originalzustand ist der museale wert. Denn leistungsfähigkeit kann für die einordnung in die sammlung kein kriterium sein. ![]() ![]() Zitieren:
Noch heute kann ich mir in den hintern beißen, dass ich vor vielen jahren das aufrüst-ROM für den TurboKing II in mein gerät eingebaut habe, das alte ROM einschließlich des endspiel-ROMs aber in die tonne geworfen habe. Da fehlte der weitblick.
![]() Wobei man auch hier natürlich anderer Meinung sein kann... Zitieren:
Aber vielleicht sind die tuner ohnehin eine vernachlässigbare minderheit.
![]() solidarische Grüße, Robert |
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AW: Tuning - ein irrweg!
Hallo Horst,
von meiner Seite 100% Zustimmung. Ich weiß, daß hier etliche getune Geräte im Umlauf sind, aber auch für mich käme das nie in Frage. Alle meine Module sind im Originalzustand. Selbst mein MM V ist trotz 10 MHz ein Original, da es ein Vorseriensample von Hegener & Glaser ist. Natürlich liebe ich meinen "66 MHz Glasgow" im Revelation oder den "25 MHz Polgar" ... für all diese Dinge bevorzuge ich aber die Emulationen von Ruud und freue mich auf die Dinge, die da noch kommen. Bei meinen restlichen Bretties stehen allerdings die Authentizität und der Zustand im Vordergrund. Ich gebe zu, daß ich mich neben der Technik auch an Optik und Haptik der Computer erfreue, daher versuche ich auch, nur Geräte in neuwertigem Zustand zu sammeln. Nein Horst, ich stimme Deiner Argumentation völlig zu und kann sie nur unterstützen. Beste Grüße, Sascha
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AW: Tuning - ein irrweg!
Hallo Horst,
ich finde es gut wenn es unterschiedliche Meinungen zu dem Thema gibt und kann deine Argumentation auch nachvollziehen. Für mich gibt es auch Oldies an die ich niemals Hand anlegen würde. Bei Massenartikeln wie z.B. den MM x Modulen von Mephisto stört mich aber ein Umbau keineswegs. Es ist doch auch interessant zu sehen wie diese Kisten spielen mit etwas mehr Power. Als Irrweg sehe ich es jedenfalls nicht, genausowenig wie andere Meinungen als Königsweg. Schwierig wird die Abgrenzung ob "echt" oder nicht auch bei Spezialgeräten die nicht offiziell (oder nur in geringen Stückzahlen) in den Handel gekommen sind. Viele Grüße, Peter |
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AW: Tuning - ein irrweg!
Speziell MM IV / MMV und Rebell kann man auch im Mess Emulator betreiben und "tunen" ... Gruß, Sascha
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AW: Tuning - ein Irrweg!
Die Version 11 ist dann ja wohl auch ein getuntes Gerät.
Für mich mein absoluter Lieblingscomputer...die Kiste macht echt Spaß. In diesem Fall war das tuning ein voller Erfolg, und die Partien der V11 gegen den R30 bei der letzten WM möchte niemand missen.
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Fidelity rules. |
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AW: Tuning - ein irrweg!
(...) Der Mann bietet kein getuntest Geraet an. Er bietet die moeglichkeit an ein Mega 4 zu spielen mit Uhr die genau lauft und nicht schnell. 100% genau wie ein Mega 4 damals gespielt haette. Er bietet auch die moeglichkeit dein Sandy zu reparieren zu Originalen Zustand ich verstehe nicht wieso das nicht als was feines annerkant ist.
(...) Sein Angebot sind Mega 4 (nichts anderes wie Herr Bucke mit sein V11) oder reparaturen fuer ein Geraet das vor es Ihn gab kaputt ging und sich nicht mehr reparieren lies. (...) Aber ich finde deine Meihnung nicht richtig was angeht fuer die GGM/MGS's. Du koenntest dein repararieren lassen genau so wie ich es mit mein Geraet gemacht hab. So kann ich jetzt mit Ihn spielen anstatt Ihn in eine Schublade oder im Eimer schmeissen.(...) die medaille hat doch zwei seiten. Ich spreche mich doch überhaupt nicht gegen reparaturen aus. Wenn das schalterproblem der alten GGM- und MGS-geräte nur durch eine komplett neue hauptplatine zu lösen ist, ist das schade, aber unvermeidlich. Also rein damit! Die kehrseite der medaille wird doch bei den modulen sichtbar. Der anbieter macht doch nichts anderes, als dass er den urheberschutz der programme missachtet und neue EPROMs brennt, also module auf den markt wirft, die nicht authentisch sind. Das finde ich nicht in ordnung. Viele grüße Horst PS. Der letzte satz gilt in meinen augen auch für alle tuner, die ihre finger nicht vom EPROM-brenner lassen können, um die anzahl der ihnen zur verfügung stehenden programme zu erhöhen. Geändert von Wandersleben (28.08.2009 um 12:37 Uhr) |
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AW: Tuning - ein Irrweg!
Die V10 war noch eine wettkampf- und turniermaschine, die V11 nicht mehr. https://www.schach-computer.info/wik...lite_V11_68060 Auf der messingplakette fehlt mindestens die jahreszahl. |
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AW: Tuning - ein irrweg!
Hi Freunde der Schachcomputer-Community,
interessiert habe ich Horsts Meinung und Eure Kommentare zum Tuning verfolgt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich Horst weitestgehend zustimme. Doch meiner Meinung nach habt Ihr dabei einen wichtigen (von Peter angedeuteten) Grundsatz ignoriert: Spaß haben und Spaß haben lassen. Ich würde zwar meine Lieblinge nie tunen, aber wer Spaß dran hat und interessiert am Leistungszuwachs ist (sinnvoll oder auch nicht), soll es doch tun. Zugegeben: Ich würde so etwas auch als Zerstörung des Originals ansehen. Aber eine explizite, nicht leise geäußerte Kritik diesbezüglich halte ich für etwas überzogen und stiftet meines Erachtens nur Unfrieden. Das mit "Frauen zur Brustvergrößerung zwingen" ist zu provokativ. Jedem das Seine! Denn andere Leute haben andere Lebenserfahrung gemacht und dadurch auch andere Einstellungen. Diese gilt es zu respektieren. Das war das Wort zum Freitag. ![]() Herzliche Grüße. Euer Chinese |
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