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Wolfgang2
Egbert, ich bin mir nicht sicher, ob Rev II Glasgow hier besser gespielt hätte. Entscheidend war 17. ... Dxf3 ?. Das würden wahrscheinlich auch stärkere Programme ziehen.
Es wird immer wieder behauptet, dass Glasgow nicht mehr viel besser spielt, wenn man die Bedenkzeit deutlich erhöht.
Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn man die taktische Anfälligkeit, also das "Übersehen" gegnerischer Drohungen, reduzieren würde, wäre schon viel gewonnen.
Dazu wäre allerdings notwendig, dass das Programm bei vollem Brett mindestens 6 Halbzüge tief rechnet, um wirklich alle dreizügigen Drohungen zu erkennen. Da wären wir allerdings dann bei Rechenzeiten, die unter Umständen eine nächtliche Analyse oder sogar einen vollen Tag in Anspruch nehmen würden. Du könntest das mit Deinem Rev II vermutlich in etwa erreichen, indem Du ihm 30 - 60 Minuten / Zug gibst. Das wäre dann das zehnfache gegenüber der Turnierbedenkzeit.
Das sollte dann m.E. auf jeden Fall ausreichen, um Seriengeräten wie Dallas, Roma 68000, Polgar, Super Expert C... nicht nur in einzelnen Spielen Paroli bieten zu können.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ich habe nun meinen Revelation II Mephisto Glasgow einem wirklichen Härtetest unterzogen. Bekanntlich wird das Originalprogramm durch diese Hardwarebasis um einen Faktor von ca. 15 beschleunigt. Ziel war es herauszufinden, in welchem Maße eine reine Steigerung der Geschwindigkeit dazu beitragen kann, die Spielstärke des Glasgows zu erhöhen. Meine Annahme, dass die Struktur des Programms spätestens mit der Geschwindigkeit eines Revelation II ausgereizt ist, wurde eindrucksvoll auch anhand dieser Stellung demonstriert.
In größeren Suchtiefen verliert sich das Glasgow-Programm regelrecht in den Suchbäumen.
Frage. Wann vermeidet Revelation II Glasgow den 17. ... Dxf3 ? Antwort: Ich weiß es nicht.
Suchtiefe in kpl. durchge Hz Zugvorschlag verbrauchte Zeit Bewertung
4 17. ... Dxf3 ca. 20 Sekunden
5 17. ... Dxf3 unter 3 Minuten
6 17. ... Dxf3 unter 10 Min. +1,39
7 17. ... Dxf3 ca. 2 Stunden +0,80
8 17. ... Dxf3 zw. 13-23 Stunden +0,31
Beim 9 Halbzug ging es gar nicht mehr weiter. Das Programm verharrte ca. 264 Stunden im 1. Ast des 9. Halbzug, bevor ich es von seinen Leiden erlöste. Dennoch bin ich absolut davon überzeugt, dass Thomas Nitsche durch Anpassen der Programmstruktur an schnellere Hardware dass Programm erheblich verstärken könnte und dann auch wieder von stärkerer Hardware profitieren könnte.
Gruß
Egbert