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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Nachdem ich nun auch die restlichen Partien (Turnierstufe 6 [40Z/2h] und Blitzstufe 8 [Partie/60min]) gespielt habe, bin ich von der Spielstärke des getunten MMIV maßlos enttäuscht.
Selbst in der Turnierpartie (Vierspringerspiel/Rubinsteinvariante) hatte ich als Schwarzer nach 13 Zügen die weiße Dame erobert. Auch die Schnellpartie (Sizilianisch/Alapin) ging für mich als Weißen nach absichtlich gesuchten Verwicklungen und schwarzer Fehleinschätzungen/Horizonteffekte schnell gewonnen. Beide Partien gab der MMIV nach jeweils rund 30 Zügen auf (-9.99) ... Werde die zwei Partien in den nächsten Tagen ausfühlich kommentiert reinstellen (oder auf Wunsch sofort, dafür aber unkommentiert). Fazit für mich: Es macht Spaß, den MMIV zu "zerlegen". Ernsthafter Gegner ist er jedoch leider nicht.
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Grüße aus München Manfred |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Ich habe die Partie mit dem MM IV 18 MHz (MESS) auf 5s/Zug nachgespielt; er frisst genauso den Bauern auf a2 und verliert anschließend die Dame (wobei es natürlich einige unbedeutende Abweichungen in der Partie gab) Gruß, Robert |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Hast Du zufällig überprüft, ab welcher Bedenkzeit er auf den "Damenverlust" verzichten würde?
Kann man die Emu mit MESS auf 18 MHz einstellen? Wie geht das?
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Grüße aus München Manfred |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Zitieren:
Kann man die Emu mit MESS auf 18 MHz einstellen? Wie geht das?
https://www.schachcomputer.info/foru...t=mess&page=31 oder der direkte Link: http://www.lehmimkeller.de/chess_mes...d/mess132c.zip (die originale .dll mit dieser austauschen) http://www.lehmimkeller.de/chess_mes...132c_18MHZ.zip Gruß, Robert Geändert von Robert (05.09.2009 um 00:01 Uhr) |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Danke für die Links. Werde ich mir am Wochenende mal anschauen.
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Grüße aus München Manfred |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Ganz so hoch ist die ELO Zahl verglichen mit der menschlichen Wertung sicher nicht. Die letzte SSDF Wertung für den MM IV mit 5 Mhz ist nur 1805, mit Verdoppelung der Taktfrequenz schätz man nochmal 60-70 ELO mehr, also sicher noch unter 1900 ELO. Im allgemeinen werden die älteren, um etwa 100 ELO Punkte höheren SSDF Wertungen angegeben. Aber die Liste wurde einst angepasst um sie den menschlichen Wertungszahlen anzugleichen
Dabei darf man aber nicht davon ausgehen, dass die schachliche Qualität eines MM IV auch einem ELO 1900 Spieler gleichkommt. Ich würde sagen ein Gerät in der MM IV Klasse spielt wie ein ELO 1500 Spieler der weniger grobe Fehler macht, und daher auch gegen "stärkere" gewinnt |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Ganz so hoch ist die ELO Zahl verglichen mit der menschlichen Wertung sicher nicht. Die letzte SSDF Wertung für den MM IV mit 5 Mhz ist nur 1805, mit Verdoppelung der Taktfrequenz schätz man nochmal 60-70 ELO mehr, also sicher noch unter 1900 ELO. Im allgemeinen werden die älteren, um etwa 100 ELO Punkte höheren SSDF Wertungen angegeben. Aber die Liste wurde einst angepasst um sie den menschlichen Wertungszahlen anzugleichen
Ursprünglich hatte die SSDF eine Liste schaffen wollen, mit deren Hilfe die Spielstärke der Compis am Menschen gemessen festgestellt werden sollte. Hierzu wurden damals Partien zwischen Mensch und Maschine zur Ermittlung herangezogen. Die Sache war eigentlich ganz gut gemeint, sollte aber am Ende zum Scheitern verurteilt sein. Ein Grund dafür war, dass die menschlichen Gegner zu Anfang Probleme hatten, sich auf die Spielweise der Compis einzustellen. So wurden unnötig viele Punkte abgegeben, was der Computerwertung zu Höhenflügen verhalf. Die "Startelo" der diversen Geräte war daher schon zu hoch gegriffen. Doch war das nur das geringste Problem. Die SSDF konnte damals noch nicht wissen, das die nun folgenden Comp-Comp-Vergleiche die Wertungszahlen weiter verzerren würden und diese sich immer weiter von den menschlichen Richtwerten entfernten. Darum wurden die Werte kurzerhand global gesenkt. Ich glaube, dies geschah mindestens zweimal - ganz genau weiss ich es nicht. Das Senken hatte aber weniger damit zu tun, dass die Werte immer mehr von denen der Menschen abwichen, sondern dass durch die "inzestiöse Inflation" die stärkeren Geräte/Programme immer mehr in exorbitante Regionen vorstießen. Wären die Werte nicht gesenkt worden, wären sie schon vor vielen Jahren über die 3000 gekracht - zu einer Zeit, wo ein konzentriert gegen die Compis agierender GM immer noch haushoch überlegen war. Das Absenken war also eine logische Konsequenz, doch wurde m.E. grundfalsch angesetzt. Es wurden nämlich alle Geräte um den gleichen Wert gesenkt - das funzt so nicht! Sehr viel besser wäre gewesen, man hätte eine Auswahl älterer Geräte und neuerer Programme wieder gegen Menschen antreten lassen und eine neue Eichung basierend auf alle gesammelten Comp-Comp-Turniere vorgenommen. Das ist natürlich zeitaufwändig... Am Problem der Eloinflation leiden ausnahmslos alle Listen. Ich persönlich bin fest überzeugt, kein aktuelles Schachprogramm schafft auf der schnellsten verfügbaren Plattform eine "echte" Elozahl von 3000. Leider wird sich das nicht nachweisen lassen, weil die Gegner fehlen - aber das ist eine andere Geschichte. Als gesichert sehe ich, dass die SSDF-Liste wegen der Eloinflation und nicht wegen der Vergleichbarkeit mit den menschlichen Werten gesenkt wurde. Als in 2002 oder so das letzte Mal gesenkt wurde, war bereits jedemann bekannt (oder hätte bekannt sein müssen), dass die Computer-Elo nichts (aber auch rein garnichts!) mehr mit der menschlichen Elo gemein hat, ausser dem einst erstellen "Startwert". Jedenfalls sofern es die SSDF-Liste betrifft. Die anderen Listen basieren in mehr oder weniger großem Umfang auf dieser "Liste aller Listen" und auch jene die -irgendwie- ohne die schwedische Basis entstanden, haben nix mit der menschlichen Elo zu tun ... ausser der Art wie man sie ermittelt vielleicht... So ist nach meiner Kenntnis der Stand der Dinge. Ich mag mich hier und da irren und bitte ggf. um Korrektur. Zitieren:
Dabei darf man aber nicht davon ausgehen, dass die schachliche Qualität eines MM IV auch einem ELO 1900 Spieler gleichkommt. Ich würde sagen ein Gerät in der MM IV Klasse spielt wie ein ELO 1500 Spieler der weniger grobe Fehler macht, und daher auch gegen "stärkere" gewinnt
Was nun aber deinen 10MHz MMIV angeht, so mach' mal ein paar mehr Spiele. Wenn Du den wirklich so leicht "weghaust", dann versuche Dich mal an anderen Geräten mit ähnlicher Comp-Elo. Vielleicht liegt Dir ausgerechnet dieses Programm und da wäre es m.E. sinniger einen anderen Gegner zu nehmen, der Dich mehr fordert. Das sollte dann aber kein Schröder sein. Ein Modena oder GK2000 vielleicht - die dürften elomäßig nahe am 10er MMIV liegen und spielen völlig anders. Auch ein MachIII dürfte wieder was ganz anderes bieten. Eines aber ändert sich in dieser Elo-Region keinesfalls: Selbst wenn Du etwas schlechter ins Endspiel kommst, drehst du das Ding fast immer noch zum Sieg - gerade beim Blitz! Was du WEISST, muss der Compi errechnen und das schafft er auf diese Distanz einfach nicht. Bei längeren Bedenkzeiten sieht das meist anders aus, aber da kannst Du selbst wieder im Mittelspiel auftrumpfen. So ist das nun mal: Das Schach von Mensch und Maschine passt nicht zueinander - aber genau deshalb macht es so viel Spaß! Gruß, Willi Geändert von EberlW (06.09.2009 um 06:03 Uhr) Grund: Üblen Tippfehler beseitigt |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Ich habe selber nicht lange aktiv gespielt (Schachspieler sind oft seltsame Menschen, so habe ich das Spiel gegen Compies bevorzugt ), mich schätze ich bei 1700-1800 ELO ein. |
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AW: Seltsame Blitzpartie gegen MMIV 10MHz + HG440
Hier nun die Turnierpartie:
[Event "Turnierpartie Stufe 6"]
[Site "?"] [Date "2009.09.04"] [Round "2"] [White "MMIV 10 MHz+HG440"] [Black "mb1"] [Result "0-1"] [ECO "C48"] [WhiteElo "1900"] [BlackElo "2050"] [Annotator ",Micha"] [PlyCount "62"] [EventDate "2009.??.??"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Nc3 Nf6 4. Bb5 Nd4 5. Bc4 Bc5 6. Nxe5 {letzter Zug im Eröffnungsbuch} d5 7. Bxd5 {Für den Zug genehmigte sich der Computer 8 Min Zeit, berechnete 7 HZ alles durch und bewertete die Stellung mit +1.41 für sich } Nxd5 8. Nxd5 {Langsam wird es interessant. Schwarz hat bereits zwei Bauern weniger und muss sehen, dass ein Angriff zustande kommt. Der Computer schafft es in solchen Stellungen, alles 7 HZ durchzurechnen.} O-O 9. c3 {nach knapp 6 Min gezogen mit Bewertung +1.63. Als Antwort hat der Computer Dh4 nebst d3 und Se6 errechnet.} Re8 10. f4 {Mit Erreichen des 6 HZ in der Berechnung schwenkte die Bewertung um von +2.3 auf +0.7, um dann wieder auf +1,5 zu steigen. Bisher hatte der Computer noch keinen (!) Zug im PB vorhergesehen.} Rxe5 {Mit einem Paukenschlag die Stellung öffnen und der Dame h4 und dem Läufer g4 ermöglichen. } 11. fxe5 {Der Computer berechnete hier in 5 Min schon 8 HZ tief und bewertete sich nun mit -0,6 (trotz seines Materialvorteils). Denn er hat die kommenden Züge endlich richtig erkannt.} Qh4+ {Dank PB und nur zwei Antwortmöglichkeiten entschwand die Berechnung schon nach 1 Min in den 8. HZ. Schwarz kann seine Recken mit Tempo gut mobilisieren!} 12. Kf1 {Bewertung -1.3} Bg4 {Mit Macht greift der Läufer ein. De1 (oder Da4) verbietet sich wegen Le2+} 13. cxd4 {Weiß will jetzt Springer und Läufer in der Mitte für die Dame abholen und bewertet mit etwa -0,9. Der Zeitverbrauch des Computers liegt bei 38 Min, also ca. 5,5 Minuten pro Zug für die bisher errechneten 7 Züge.} Bxd1 14. dxc5 Bc2 {Droht Ld3+ nebst De1#. Bei Weiß liegen immer noch zwei Türme und ein Läufer vollkommen brach.} 15. Nb4 {Und gut 12 Minuten überlegt. Bewertung -2,4} Bxe4 16. d3 {Der jetzigen Stellung stehen Dame gegen Turm, Läufer und Bauer in der Bilanz. Wenn die weißen Türme und der Läufer ins Spiel eingreifen, könnte es wieder enger werden. So entschloss ich mich abzuwickeln und noch ein paar schwache weiße Bauern zusätzlich einzufangen.} Bxg2+ 17. Kxg2 Qxb4 {Seit 10. Txe5 war die ganze Abwicklung halbwegs erzwungen.} 18. Rf1 Rd8 19. c6 { Weiß kommt einfach nicht dazu, sein Material zu entwickeln - legt aber auch nicht so viel Wert darauf} Rxd3 {Nun, die Stellung sieht gut aus. Idee ist jetzt, den weißen König im Eck zu halten, dabei die eigene Stellung bis hin zur Mattdrohung auszubauen und die weiße Entwicklung weiter verhindern/ verzögern.} 20. cxb7 {Lf4 wäre sicher besser gewesen!} Qxb7+ 21. Kg1 Qb6+ 22. Kh1 Qc6+ 23. Kg1 Qg6+ 24. Kh1 Qe4+ 25. Kg1 Qg4+ 26. Kh1 h5 27. Bf4 h4 28. Rf2 h3 29. Re1 Rd1 30. Bd2 Qe4+ 31. Kg1 Rxe1+ {Aufgabe wegen 32.Lxe1 Dxe1+ 33.Tf1 De2 34.Tf2 Dg4+ 35.Kh1 Dd1+ 36.Tf1 Dxf1#} 0-1 Leider habe ich mich mit der Kommentierung etwas verheddert, sodass sie nicht ins pgn passt. Vielleicht kann das ein guter Geist "richten". Danke auch für den Spielstärkehinweis. Habe die Stärke in einer Turnierpartie jetzt mal mit 1900 Elo angesetzt.
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Grüße aus München Manfred Geändert von mb1 (06.09.2009 um 20:07 Uhr) Grund: Partie auf Wunsch korrigiert |
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