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AW: Computer-WM Almeria-Clone?
Ah, jetzt habe ich es wieder gefunden:
https://www.schachcomputer.info/html/wmccc.html => 9. Weltmeisterschaft in Portorose. Quickstep oder Quick Step (http://www.schachcomputer.at/gesch25.htm) hieß der Nachbau des Vorjahressiegers Mephisto Almeria. Er wurde jdf. von einem gewissen K. D. Lange aus Berlin bedient, von dem es hinterher noch eine "Gegendarstellung" gegeben haben soll. Gleichwohl soll Mephisto von einer Anzeige abgesehen haben. Ich wollte dieses Detail doch mal an passender Stelle bei der Software-Clone-Diskussion einbringen! Kann evt. noch der Ausschnitt des CSS-Artikels dazu wiedergegeben werden, ich meine da waren noch mehr Infos enthalten.
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Gruß *bretti* Geändert von bretti (17.02.2010 um 13:50 Uhr) |
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AW: Computer-WM Almeria-Clone?
Hallo Bretti
Das war bei der Micro-WM 1989. Das Programm hatte den Namen "Quickstep". Es wurde kurz vorm Ende der WM disqualifiziert. Müsste meines Wissens ein Almerianachbau gewesen sein. Wie das Gerät ausgeschaut weis ich nicht. Tschau Alexander |
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AW: Computer-WM Almeria-Clone?
Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass es bei einer Micro-Computer-WM zu einem Zwischenfall kam, weil ein Richard-Lang-Nachbau unter falschem Namen teilnahm.
Ich meine, es war bereits ein Gerät mit Cursor-Steuerung, also ab dem Almeria. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen, irgendwie ist mir dieses "Wissen" verloren gegangen. Allerdings muss es damals ein recht peinlicher Vorfall gewesen sein. Nachdem was damals geschrieben wurde, muss es schon sehr sehr peinlich gewesen sein. Hier eine kleine Zusammenfassung, weil ich gerade Zeit habe und im Tippen ja recht langsam bin Das Auffallendste bei der Micro-WM 1989 an Quickstep war von Anfang an, wie sehr Klaus-Dieter Langer bemüht war, sein gesamtes Equipment unter dem Tisch versteckt zu halten. Die eigentliche Maschine, ein VME Bus-System (68030-Prozessor mit 33 MHz, 8 MByte RAM) befand sich unterm Tisch, während oben nur ein kleines Terminal mit 32-Zeichen-Display und Tasten zum Eingeben der Züge vorhanden war. Herr Langer war unter allen Anwesenden der Einzige, der keinerlei Neugier bezüglich der Vorgänge im Inneren seines Programms zeigte. Er interessierte sich weder für Suchtiefe noch für geplante Zugfolgen. Auf die Frage wie er so plötzlich aus dem Nichts mit einem so starken Programm aufwarten konnte, nachdem er die ersten 4 Partien klar gewonnen hatte und mit diesen 4 Zählern alleine die Tabelle anführte, erwiderte der Berliner, dass er bereits seit 10 Jahren, wenn auch mit Unterbrechungen an seinem Programm arbeitete. Über Besonderheiten des Programms, verwendete Literatur, Testergebnisse, welche Berater ihm zur Seite stünden, wollte oder konnte er nie konkret Auskunft erteilen. In der 6. Runde kam es dann zum Aufeinandertrefen zwischen Lang und Langer. Das von Herrn Langer verwendete Quickstep-Programm erzielte in der Partie tatsächlich recht früh einen Vorteil gegenüber dem Mephisto X von Richard Lang und es bahnte sich schon die Sensation schlechthin an, dennoch schaffte es Mephisto X (kam später als Mephisto Portorose in den Handel) nach erzwungenem Damentausch dann doch noch Quickstep im Endspiel niederzuringen. In der nächsten Runde verlor zudem Quickstep auch noch gegen A. I. Chess, sodass die Rangordnung wieder hergestellt war. Kaum zwei Tage später platzte dann die Bombe. Das Team um Mephisto hatte genügend Beweise gesammelt und bereits der Turnierleitung vorgelegt. Die Beweise bestätigten den Verdacht, dass es sich bei Quickstep um ein kopiertes Almeria-Programm handelte. Mit sofortiger Wirkung wurde Quickstep disqualifiziert und von der Micro-WM ausgeschlossen. Alle bereits gespielten Partien von Quickstep wurden nachträglich annuliert. Schon am Abend zuvor war Herr Langer von der Turnierleitung eingehend verhört worden. Herr Langer stritt erst alles ab, dann gab er zunächst nur Teile wie die übernommene Almeria-Eröffnungsbibliothek zu. Zug um Zug wurden ihm weitere Übereinstimmungen mit dem Almeria-Programm vorgehalten - sogar die "Bugs" des Almeria (soweit man überhaupt von Bugs sprechen kann) hatte Quickstep übernommen. Da Herr Langer immer noch jede Schuld abstritt, aber auch nicht bereit war, einer Prüfung seines Programms durch ICCA-Experten zuzustimmen, blieb eben der Turnierleitung nichts anderes übrig als Quickstep zu disqualifizieren. Wenig später gab dann Herr Langer auch zu, Almeria bewusst kopiert zu haben. Seine Motive blieben jedoch völlig im Dunkeln. Es ist unklar, was er sich von dieser Aktion versprochen hatte, und warum er sich dabei letzten Endes so ungeschickt angestellt hatte. Richard Lang hatte damals einmal mehr bewiesen, dass er im entscheidenden Augenblick einfach nicht zu schlagen war - nicht einmal von seinem eigenen Programm.
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Fortes fortuna adiuvat. - Den Tapferen hilft das Glück. |
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AW: Computer-WM Almeria-Clone?
Also, in dem Bericht über die WM in Portoroz (CSS Ausgabe Oktober/November 1989) ist auf zwei Fotos der "Programmierer" K. D. Langer nebst einem kleinem Terminal zu sehen.
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