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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Das ist mir eine viel zu enge Definition und beschreibt eigentlich nur Endspieldatenbanken.
Mythbuster hat es schon deutlich besser beschrieben, die Bewertungsfunktion muss verschiedene, für die Stellungen wesentliche Merkmale erkennen (z.B. Doppelbauern, Quadratregel, verschiedene Läufer usw.) und dann diese Merkmale aber auch richtig einordnen. So ist ein Doppelbauer häufig eine Schwäche, aber defensiv kann es eine Stärke sein. Oder bei einem Turmendspiel, wie viel ist der Turm auf einem kritischen Feld wert? Lohnt sich ein Bauernopfer zur Ablenkung? Viele dieser Bewertungsterme können entscheidend sein, sind es aber nicht immer. Das Programm muss also Ausnahmen finden können und dies immer mit Kompromissen, die insgesamt eine möglichst hohe Spielstärke bringen. KLSK ist so ein Beispiel: Für eine Turnierleistung nur wenig relevant kann man daran sparen, aber dies drückt den Spielspaß wenn es dann doch mal aufs Brett kommt. offensichtlich hast Du mein Posting nicht richtig gelesen. Ich habe doch eingangs geschrieben: "Was ist Schachwissen, z.B. in Bezug auf das Endspiel? ..." Sascha hat darüber hinaus noch weitere Beispiele gebracht, welche sich auch auf das Endspiel bezogen haben: - Falscher Läufer - Opposition / Quadratregel - Endspiel KLS-K und ein weiteres Beispiel, in welchem der Sachverhalt kein Anspruch mit sich bringt Endspiel- relevant zu sein, nämlich die Doppelbauern, bzw. auch die Randbauern. Zu letzterem könnte der Mephisto Glasgow sicher einiges erzählen... Also mir ging es doch bei bei meine Posting gar nicht darum, eine Auflistung aller diesbezüglichen Inhalte zu liefern, sondern nur grundsätzliche Einordnungen. Gruß Egbert |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Die Dinge sind hauptsächlich vom Amsterdam zum Dallas zum roma in das Programm gekommen, und als dann die neue Hardware da war mit Hash und mehr adressierbarem Speicher kam die letzte ausbaustufe im Vancouver.
Von da an ging es abwärts. Zum einen wurde das Programm von den nullmovern ausgerechnet, die kamen einfach tiefer. Und Richard lang hatte auch keine Rezepte mehr und vom Schach zuwenig Ahnung um nochmal neu aufzusetzen. Er hat ja immer Berater gehabt. Und sich orientiert was die gesagt haben. Und als das große Business vorbei war hat er brav seine Versionen weitergepflegt und portiert und das Ergebnis sehen wir ja jetzt. Man sollte noch erinnern das es schon Genius Versionen gab die nicht so super waren : 1986 Köln fällt mir ein und auch in Paderborn gab es da schon Aussetzer. Die Asymmetrie im Spielraum war über Jahre das Geheimrezept um zu gewinnen. Die sechzehn Bit Hardware. Und als die anderen mit dem nullmove und ähnlich Hardware power ihn überholten ist der vielfache Weltmeister in Rente gegangen. Wohlverdient. Wie ich finde ein netter Mensch. Aber die pc Programme haben dann übernommen. Fritz und shredder. Von dieser Welle wurde übrigens auch the king überrollt der lange mit der chessmachine ganz oben war. Zusammen mit ed Schröder.
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Die ganze Welt des Computerschachs Geändert von mclane (29.07.2017 um 20:39 Uhr) |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Wenn das viel gelobte Lang-Programm nichts riskiert, dann ist es völlig wurscht, ob die Rechenzeit (beim Brettgerät) 30 Sekunden, drei Minuten oder , wie hier umgerechnet, knapp zwei Stunden beträgt. Ich selbst habe gegen diesen PC mit Genius auch schon das eine oder andere Remis erreicht. Überhaupt erinnert diese Partie doch stark an das, was ich gegen stärkere Gegner so spiele, um zu überleben. Sicher würde der Genius2/Sempron 3100+ auf die Dauer einen Wettkampf gewinnen.
[Event "30s/Zug"]
[Site "PC ist 225 x schneller als Genius 68030"] [Date "2017.07.29"] [Round "?"] [White "WGenius 2 AMD 3100+"] [Black "Millennium CG Exclusive"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "A08"] [Opening "Reti Eröffnung"] [Time "15:53:45"] [Variation "KIA, 2...c5 3.Bg2 Nf6 4.O-O"] [TimeControl "240+6"] [Termination "normal"] [PlyCount "165"] [WhiteType "human"] [BlackType "human"] {Das Genius 2 (für Windows) läuft auf dem AMD Sempron 3100+ um den Faktor 95 mal schneller als das Brettgerät 68030/33 MHz. Die Mindestrechentiefe betrug im Mittelspiel 8-9 Halbzüge. ES entwickelte sich eine ruhige Partie, bei der Schwarz leichten Raumvorteil hatte. Das langwierige Endspiel bewerteten beide Seiten in etwa mit 0,25 BE für Schwarz. Daher willigte der Millennium auch nicht in eine Zugwiederholung ein. Es musste bis zum Ende gespielt werden, da MCGE beim Versuch, dem Remis aus zu weichen einen Fehler hätte machen können.} 1. e4 c5 2. Nc3 e6 3. Nf3 a6 4. g3 b5 5. Bg2 Bb7 6. d3 d6 7. O-O Nf6 8. e5 dxe5 9. Nxe5 Bxg2 10. Kxg2 Nbd7 11. Bf4 Nxe5 12. Bxe5 Be7 13. Qf3 O-O 14. Rfe1 Rc8 15. a4 b4 16. Ne4 Nxe4 17. dxe4 Qd2 18. Qg4 g6 19. Rac1 Rfd8 20. Red1 Qg5 21. Qxg5 Bxg5 22. Ra1 Be7 23. Kf3 c4 24. Ke2 f6 25. Bd4 b3 26. c3 Kf7 27. h3 Rd7 28. e5 fxe5 29. Bxe5 Rcd8 30. Rxd7 Rxd7 31. Bd4 Rd5 32. g4 Bg5 33. Rd1 e5 34. Ba7 Rxd1 35. Kxd1 e4 36. Bc5 h5 37. Bd4 Bf4 38. Bb6 Ke6 39. Bd4 Bg5 40. Bb6 Bh6 41. Bc5 Kd5 42. Bb6 Bf4 43. Ba7 Kc6 44. Bd4 Kd6 45. Bb6 Ke7 46. Bd4 Ke6 47. Bb6 Bg5 48. Bd4 Kd5 49. Bb6 Kc6 50. Bd4 Bf4 51. Ba7 Bh6 52. Bd4 Bg5 53. Ba7 Kd7 54. Bc5 h4 {Ein Bauernzug, der nicht viel verändert.} 55. Bb6 Bf4 56. Bd4 Ke6 57. Bc5 Bg5 58. Bd4 Kd6 59. Bb6 Kd5 60. Bd4 Kc6 61. Ba7 Bf4 62. Bd4 Kd6 63. Bf6 g5 64. Bd4 Ke6 65. Bc5 Kf6 66. Bb6 Kf7 67. Bc5 Ke6 68. Bd4 Kd7 69. Bc5 Kc6 70. Bd4 Kd6 71. Ke2 Bc1 72. Be3 Bxe3 73. Kxe3 Ke5 74. a5 Kd5 75. Kd2 Kd6 76. Ke2 Ke6 77. Ke3 Ke5 78. Kd2 Kf4 79. Ke2 Ke5 80. Kd2 Ke6 81. Ke2 Kd5 82. Ke3 Ke5 83. Kd2 {Stellungswiederholung} 1/2-1/2 Geändert von Wolfgang2 (17.08.2017 um 18:23 Uhr) Grund: Faktor korrigiert |
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RetroComp (30.07.2017) |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Doch, ich denke schon. Du zählst drei Kategorien auf, Suche, Faustregeln und "echtes Endspielwissen". Und Deine Beschreibung von letzterem ist einfach viel zu eng. Beim Glasgow ist das Spiel mit KLSK Wissen. Es wird nur nicht statisch ein Gewinnzug ausgeworfen, es wird die Suche geleitet. Dieses Wissen um die richtige Ecke kann damit Fortschritte in der Partie erreichen ohne bis zum Matt durchrechnen zu müssen. Aber es ist von der Suche abhängig, ich weiß nicht ob die Mattführung auf den niedrigsten Stufen gelingt.
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Doch, ich denke schon. Du zählst drei Kategorien auf, Suche, Faustregeln und "echtes Endspielwissen". Und Deine Beschreibung von letzterem ist einfach viel zu eng. Beim Glasgow ist das Spiel mit KLSK Wissen. Es wird nur nicht statisch ein Gewinnzug ausgeworfen, es wird die Suche geleitet. Dieses Wissen um die richtige Ecke kann damit Fortschritte in der Partie erreichen ohne bis zum Matt durchrechnen zu müssen. Aber es ist von der Suche abhängig, ich weiß nicht ob die Mattführung auf den niedrigsten Stufen gelingt.
Gruß Egbert |
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Oberstratege (29.07.2017) |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Zitieren:
Von da an ging es abwärts.
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Man sollte noch erinnern das es schon Genius Versionen gab die nicht so super waren : 1986 Köln fällt mir ein
Zitieren:
und auch in Paderborn gab es da schon Aussetzer.
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. (Albert Einstein) Geändert von MaximinusThrax (29.07.2017 um 19:10 Uhr) Grund: ein kleines Komma eingefügt... |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
@Egbert: Ich sehe das ein klein wenig anders. Weder Eröffnungsbücher noch Endspieldatenbanken haben für mich etwas mit Wissen zu tun. Das sind nur Datenbanken.
Wissen ist etwas, das man aktiv anwenden und umsetzen kann. Einfache Beispiele: Wenn ein Programm weiß, dass man mit zwei Springern nicht gewinnen kann, wird es entweder um jeden Preis so ein Endspiel vermeiden (oder sich so ins Remis retten). Noch extremer ist es beim falschen Läufer. Da können noch zehn oder mehr Figuren auf dem Brett sein ... wenn ein Programm weiß, was ein falscher Läufer ist, wird dies sein Spiel massiv in einer endsprechenden Stellung beeinflussen. Ich hatte mal im Forum eine entsprechende Stellung gepostet, in der zum Beispiel der Vancouver sofort ein Remis angezeigt hat ... obwohl die Gegenseite vermeintlich besser stand. Wenn man Endspieldatenbanken als "Schachwissen" bezeichnen würde, wäre ja ein 32 Steiner "das perfekte Schachprogramm" ... und das, ohne auch nur einen Zug zu berechnen. Gruß, Sascha
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
@Egbert: Ich sehe das ein klein wenig anders. Weder Eröffnungsbücher noch Endspieldatenbanken haben für mich etwas mit Wissen zu tun. Das sind nur Datenbanken.
Wissen ist etwas, das man aktiv anwenden und umsetzen kann. Einfache Beispiele: Wenn ein Programm weiß, dass man mit zwei Springern nicht gewinnen kann, wird es entweder um jeden Preis so ein Endspiel vermeiden (oder sich so ins Remis retten). Noch extremer ist es beim falschen Läufer. Da können noch zehn oder mehr Figuren auf dem Brett sein ... wenn ein Programm weiß, was ein falscher Läufer ist, wird dies sein Spiel massiv in einer endsprechenden Stellung beeinflussen. Ich hatte mal im Forum eine entsprechende Stellung gepostet, in der zum Beispiel der Vancouver sofort ein Remis angezeigt hat ... obwohl die Gegenseite vermeintlich besser stand. Wenn man Endspieldatenbanken als "Schachwissen" bezeichnen würde, wäre ja ein 32 Steiner "das perfekte Schachprogramm" ... und das, ohne auch nur einen Zug zu berechnen. Gruß, Sascha man muss ja nicht immer einer Meinung sein Gruß Egbert |
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien
Eine zweite Partie - und gleichzeitig letzte - des MCGE gegen den WGenius2/ AMD Sempron 3100+ sollte noch sein. Der PC-Genius praktizierte seinen üblichen passiven Stil. Das fing bereits im 5. Zug an mit Sf6-d7 (anstatt Se4).
Millennium Chess Genius stand besser, fand allerdings nicht den Gewinnweg. Am Schluss "nervten" etwa 25 Züge. Der MCGE ist offenbar so eingestellt, dass er nicht so schnell ins Remis einwilligt. Beim Genius ist dies in der Bandbreite der Bewertung von -0,12/+0,12 der Fall.
[Event "2. Partie, 30s/Zug"]
[Site "PC ist 225 x schneller als Genius 68030"] [Date "2017.07.29"] [Round "?"] [White "Millennium CG Exclusive"] [Black "WGenius 2 AMD 3100+"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D13"] [Opening "Damengambit (Slawische Verteidigung, Abtauschvariante), 5.Nc3 a6 6.Ne5"] [Time "15:53:45"] [Variation "Abtausch, 4.Nc3 Nf6"] [TimeControl "240+6"] [Termination "normal"] [PlyCount "129"] [WhiteType "program"] [BlackType "program"] {Zweite Partie, zweites Remis. Weiß erreicht im Mittelspiel ein Übergewicht, findet allerdings nicht die beste Fortsetzung. Nachdem immer mehr Material verschwindet, ist das Remis aufgrund der symmetrischen Bauernstruktur eindeutig. Die Partie lebte in den letzten 20 Zügen von der Frage, ob Schwarz den Fehler macht, auf dem Feld f7 die Damen ab zu tauschen.} 1. c4 Nf6 2. Nc3 c6 3. e4 d5 {*} 4. cxd5 cxd5 5. e5 {*} Nfd7 6. d4 e6 7. Bd3 Nc6 8. Nf3 Be7 9. O-O O-O 10. Be3 f6 11. exf6 Nxf6 12. Ne5 Bd6 13. f4 Nb4 14. Be2 {+0,53} a6 15. Rc1 Nc6 16. Qb3 Nd7 17. Nb1 Ne7 18. Bd3 Nf5 19. Bf2 Bc7 20. Nd2 Nxe5 21. dxe5 Ba5 22. Nf3 b5 23. Qc2 h6 24. Bc5 (24. Bxf5 {!} exf5 25. Qc6 Rb8 26. Qg6 Qd7 27. Nd4 Bb7 28. Nc6 Bxc6 29. Rxc6 Qe8 30. Bc5 Qxg6 31. Rxg6 Rfc8 32. b4) 24. .. Bb6 25. Bxf5 {+0,75} Rxf5 {-0,72} 26. Nd4 Rf8 27. Qg6 Bxc5 28. Rxc5 Qe7 29. Rfc1 Bd7 30. f5 exf5 31. Rxd5 Bc8 32. Rcc5 {!? sieht schön aus, führt aber letztendlich zu einer Vereinfachung, die Schwarz entgegen kommt.} (32. Qd6 Qxd6 33. exd6 Rf7 34. Rc7 Bd7) 32. .. Bb7 33. Nxf5 Rxf5 34. Qxf5 Bxd5 35. Rxd5 Qb4 36. Qe6+ Kh7 37. Rd1 Qxb2 38. h3 Rf8 39. Qxa6 Qxe5 {0,00} 40. Qa3 Qf5 41. Qe7 Rc8 42. Rf1 Qd5 43. Rf7 Qd4+ 44. Kh2 Rc1 45. Qe6 Qg1+ 46. Kg3 Rc3+ 47. Rf3 Rxf3+ 48. Kxf3 Qf1+ 49. Kg3 g5 50. Qe4+ Kg7 51. Qb7+ Kf6 52. Qc6+ Kg7 53. Qd7+ Kf6 54. Qd6+ Kg7 55. Qe7+ Kg6 56. Qe8+ Kg7 57. Qe5+ Kg6 58. Qe6+ Kg7 59. Qe4 Qf7 60. Qd4+ Kg6 61. Qd6+ Kg7 62. Qe5+ Kg6 63. Qd6+ Kg7 64. Qe5+ Kg6 65. Qd6+ {Stellungswiederholung} 1/2-1/2 Ich sehe in diesen beiden Partien gegen das in der Geschwindigkeit deulich stärkere PC-Programm keine besonders "intelligente" Spielweise des Favoriten. Eher das Gegenteil ist der Fall: 1.) Im ersten Spiel stellte Genius einige Bauern auf die schwarzen Felder, die Farbe der Läufer. Dadurch waren eigene Gewinnversuche unmöglich, da der König lange b2 verteidigen musste. 2.) Im zweiten Spiel hatte er Glück, dass seine Passivität nicht bestraft wurde. |
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