|
||||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Hallo Hans,
ich will Rybka nicht schlechter machen, als es ist. Es ist derzeit vermutlich die Engine mit der höchsten Elo Zahl. Und das, obwohl oder sogar weil es weniger Wissen als andere Programme hat! Rybka 2 kannte das "Falsche Läufer Spiel" sogar noch ... und auch andere Grundlagen. Der Programmierer hat sehr viel Wissen mit Absicht entfernt, um die Engine schneller zu machen ... wie man sieht, überwiegen letztendlich die Vorteile! So paradox es sich anhört, scheint man tatsächlich aktuell vor der Wahl zu stehen: Möchte ich ein "intelligentes Programm mit viel Wissen (nach menschlichem Maßstab) oder möchte ich ein möglichst effizientes Werkzeug, welches die maximale Leistung aus der Optimierung der reinen Suche und Suchgeschwindigkeit erzielt ... auch auf Kosten von Attraktivität des Stils. Gruß, Sascha
__________________
This post may not be reproduced without prior written permission. Copyright (c) 1967-2025. All rights reserved to make me feel special. :-) |
|
|||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Hallo Uwe,
hier noch einmal die Stellung, die ich gestern ansprach. Leider bin ich zu blöde, ein Brett in den Thread zu bekommen: Weiß: Kg2 Schwarz: Ka1, Th1, Sh2, Sh3 Viele Programme ziehen hier vor, die beiden Springer zu schlagen ... um dann gegen König und Turm zu verlieren ... ein Gegenbeispiel ist hier die V2, die sofort den Turm schlägt und 0,00 anzeigt. Zum Thema des "Falschen Läufers" hier eine bekannte Studie: Weiß: Kg1, Tf2, Lf3, g2, h2 Schwarz: Kg5, Ta7, Lf5 Schwarz am Zug! Auch wenn man es nicht glaubt: Diese Stellung ist ganz klar Remis! Hier zeigen sich die klaren Vorteile von Programmen, die das entsprechende Wissen haben. Nur so am Rande: Im Gegensatz zu Rybka 3, beherrschen zum Beispiel die V2 und der Kultcomputer Mephisto III das "Falsche Läufer" Spiel ... nun frage ich mal provokant in die Runde: Welche Programme sind besser und interessanter? Grüße, Sascha sehr schöne Stellungen um Wissen eines Programms zu testen. Ich habe diese mal meiner Lieblingsengine Hiarcs 12 sowie Shredder12 vorgesetzt. Man wird nicht enttäuscht, denn schon in dem 1. Variante findet diese die richtige Lösung. Es sind also nicht alle modernen Programme dumm ![]() Gruß Guido |
|
||||||||||||
Re: AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Hallo Hans,
ich will Rybka nicht schlechter machen, als es ist. Es ist derzeit vermutlich die Engine mit der höchsten Elo Zahl. Und das, obwohl oder sogar weil es weniger Wissen als andere Programme hat! Rybka 2 kannte das "Falsche Läufer Spiel" sogar noch ... und auch andere Grundlagen. Der Programmierer hat sehr viel Wissen mit Absicht entfernt, um die Engine schneller zu machen ... wie man sieht, überwiegen letztendlich die Vorteile! So paradox es sich anhört, scheint man tatsächlich aktuell vor der Wahl zu stehen: Möchte ich ein "intelligentes Programm mit viel Wissen (nach menschlichem Maßstab) oder möchte ich ein möglichst effizientes Werkzeug, welches die maximale Leistung aus der Optimierung der reinen Suche und Suchgeschwindigkeit erzielt ... auch auf Kosten von Attraktivität des Stils. Gruß, Sascha Zitieren:
Der menschliche Computer darf nicht mehr als 6 Tief rechnen und darf selektiv nur zb 4 Stellungen bis auf 12-18 gehen (als Beispiel).
Hallo Sascha, In meiner Alternatieven Welt haette heute man den Rybka geflucht als ein schummler und be... sch...ummler... und wuerde nie mitspielen duerfen in Turniere. (Seine angegebenen 6 ply waeren ja naturlich 9 ply in der realitaet) ![]() gruss Nick |
|
|||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
![]() |
|
||||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
![]() Wobei ich bei dieser Stellung vermute, daß hier eine fest programmierte "Regel" greift, was das vorhandene Material betrifft, also ähnlich einer Stellung KS - K oder KL - K, bei der von vielen Computern sofort ungenügend Material reklamiert wird (hab ich eben mal mit dem Novag Primo ausprobiert), also vielleicht kein "reines" Schachwissen. Ebenfalls aus genanntem Thread eine Stellung von Christian, die mir auch sehr gut gefällt.
![]() Zum Thema des "Falschen Läufers" hier eine bekannte Studie:
Schwarz am Zug! Auch wenn man es nicht glaubt: Diese Stellung ist ganz klar Remis! Hier zeigen sich die klaren Vorteile von Programmen, die das entsprechende Wissen haben. Nur so am Rande: Im Gegensatz zu Rybka 3, beherrschen zum Beispiel die V2 und der Kultcomputer Mephisto III das "Falsche Läufer" Spiel ... nun frage ich mal provokant in die Runde: Welche Programme sind besser und interessanter? ![]() Gruß Uwe
__________________
Der nächste Satz ist eine Lüge. Der vorhergehende Satz ist wahr. |
|
||||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
![]() Gruß, Sascha
__________________
This post may not be reproduced without prior written permission. Copyright (c) 1967-2025. All rights reserved to make me feel special. :-) Geändert von Mythbuster (18.05.2010 um 20:05 Uhr) |
|
|||||||||||
AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Mein Schredder hat bei beiden Beispielen, innerhalb einer Sekunde Remis!
Bzw. in der Mitte Kc2! Gruß Karl-Heinz Geändert von Mr.Kite (19.05.2010 um 10:19 Uhr) |
|
||||||||||||
AW: Re: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Hallo Nick,
Ich hatte mal in ein Englisches Forum diese gleiche Fragen gestellet die ich jetzt hier mal versuche auf Deutsch zu schreiben. Die reaktion war interessant und es gab auch ein paar aufregungen
![]() In den 30/40 iger Jahren da hatte der Hollaender Adrian de Groot Turnier Schachspieler (Profies und Amateure) fuer 10 plus Jahre verfolgt in Ihre Turniere und sie danach Fragen gestellt ueber Ihre spiele. Es kam raus das ein Schachspieler egal ob er Profi ist oder Amateur nur durchschnittlich 6 Tief rechnet. Der bessere spieler durch erfahrung und durch seiner Natur sieht aber die positionen besser und sieht die Zukunft besser. Er ist aber nicht klueger und er rechnet auch nicht tiefer. ![]() Jetzt kommt der David Levy an in den 70iger Jahren und meldet zu der Welt das kein Computer Ihn in 10 Jahren schlagen wird und macht eine Wette daraus. Was naturlich alle hersteller und progammierer herausfordert Ihn zu schlagen. Und so faengt dann das rennen an schneller und schneller zu werden und egal wie man gewinnt.
Jetz naturlich wollte der David Levy damit nur Schlagzeilen machen und ein bischen beruehmtheit bekommmen. Die folgen im Grunde genommen waren ja egal. Die Schlagzeile und Buecher zu verkaufen war das wichtigste ![]() Genau zu der Zeit als der David Levy die Welt aufgefordert hatte, wenn man da zurueckgehen koennte und der David Levy anstatt eine ausforderung gemacht haette zum Motto das "kein Schachcomputer der das Spiel wie ein Mensch spielt Ihn nicht schlagen kann" und dann das Werk von Adrian de Groot als basis genommen haette. Zum Beispiel zu sagen:
Der menschliche Computer darf nicht mehr als 6 Tief rechnen und darf selektiv nur zb 4 Stellungen bis auf 12-18 gehen (als Beispiel). *Eine riesige Datenbank = Gedächtnis beim menschlichen Spieler *Lernfähigkeit = Fehler nicht wiederholen *Stellungsmuster erkennen = ohne Berechnung bestimmte Stellungen beurteilen können Ob das jemals möglich sein wird ? Vielleicht kommt es ja irgendwann mal wieder zu einer Situation, wo schnellere Hardware nichts mehr bringt und die Programmierer sich wieder mehr mit der Entwicklung von "intelligenterer" Software beschäftigen müssen, um Fortschritte zu machen ? Ein anderer weg waere ja auch gewesen die obige aussage auf geschwingikeit um zu rechnen und zu sagen fuer veranstaltungen darf der computer nur maximal 50 MHz haben was dann vielleicht den gleichen Ziel erreicht
![]() Die programmierer muessten sich dann doch mit das schachwissen beschaeftigen und vielleicht das programm lehrnfaehigkeiten beibringen usw. Da programmierer ueber die Jahren besser werden und der mensch auch, mit so einen Standart haette man heute 30 Jahre spaeter verdammt gute Computer gegen Menschen Turniere gehabt und Computer schach waere nicht am sterben sondern eine Weltweite begeistheit ein schöner Gedanke, der aber (leider) durch finanzielle Interessen zunichte gemacht wird....aber es wird sich immer weiter drehen ![]() Grüße Uwe
__________________
Der nächste Satz ist eine Lüge. Der vorhergehende Satz ist wahr. |
|
||||||||||||
AW: Re: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
Hallo zusammen,
bevor ich damit anfange, meinen eigenen Senf zu dem Thema abzugeben, möchte ich gleich zu Beginn betonen, daß ich ein wirklich ein Fan der menschlich spielenden, selektiven, intelligenten Programme bin. Allerdings frage ich mich auch des Öfteren, ob diese Vorliebe nicht reine Romantik ist. Wie toll wäre es, einen wirklich intelligenten Computer im Sinne von Künstlicher Intelligenz zu schaffen! Andererseits ist das Schach eigentlich kein Problem, zu dessen Lösung man Intelligenz braucht. Theoretisch geht es ja nur um Variantenbäume. Wer die alle stumpfsinnig ohne Stellungsbewertung bis zum Matt durchrechnet, spielt perfekt. Die Endspieldatenbanken zeigen es - sie sind durch simples Ausprobieren aller Möglichkeiten entstanden. Es gibt für jede Stellung nur drei mögliche Bewertungen: Gewonnen, remis, verloren. So einfach ist das. So etwas wie "Intelligenz" brauchen wir also nur deshalb, weil wir die Grundstellung (noch?) nicht bis zum Matt ausanalysieren können. Insofern stellt sie eigentlich nur einen Notbehelf dar, und eine erschöpfende Berechnung wäre mathematisch in jedem Fall vorzuziehen - bitte vergeßt nicht, daß es das Ziel des Spiels ist, mattzusetzen, ergo möglichst starke Züge zu machen - in keiner Schachregel steht etwas von Ästhetik oder so. Wie gesagt, ist der Gedanke, unser menschliches Denken in der Maschine nachzuahmen, sehr reizvoll. Aber daß man für eine optimale Maschine die Methoden der Natur manchmal abwandeln muß, kann man z.B. in der Luftfahrt sehen: Ursprünglich vom Vogelflug inspiriert, haben sich doch völlig unterschiedliche Antriebssysteme als optimal (für eine Maschine) herausgestellt - jedenfalls habe ich noch kein Flugzeug gesehen, das mit den Flügeln schlägt. Vielleicht ist es im Computerschach ja genauso. Insofern verdammt die schnellen dummen Programme bitte nicht zu sehr - sie gehen einfach den im Sinne der Problemlösung vielversprechendsten Weg. Rechentiefe bringt Spielstärke - die Endspieldatenbanken haben die größte Rechentiefe und spielen perfekt... Viele Grüße, Dirk |
![]() |
|
|
![]() |
||||
Thema | Erstellt von | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Off Topic: Wiki-Beitrag "Die Geschichte der Firma Fidelity" von Alwin Gruber | blaubaer | News & Infos - Forum + Wiki | 2 | 30.04.2010 12:09 |
Partie: "Mini-Fernschach" Partie Magellan - Genius 68030 | Paisano | lichess | 5 | 23.11.2009 22:16 |