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Alt 21.02.2020, 15:52
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Pfeil Millennium King Performance - Die Review

Hallo zusammen,
Millennium hat mit dem King Element bei Sammlern und anderen Schachbegeiterten extrem gute Kritiken bekommen. Auch für mich war das "neue" King Programm die Sensation des Jahres. Zwar eng mit dem Tasc R30 2.5 verwandt, wurde die Engine von Johan de Koning konsequent und liebevoll weiterentwickelt. Das Ergebnis war und ist über jeden Zweifel erhaben. Zwar gab es bei einem Teil der ersten Charge technische Probleme, die aufgrund von Fehlern bei der Herstellung auftraten, doch taten selbst diese Probleme der Begeisterung keinen Abbruch.

Kritikpunkte waren, wenn man es überhaupt so nennen will, die Preisgestaltung und der Umstand, dass Bedieneinheit und Brett zwei getrennte Einheiten sind, was einen erheblichen Mehrbedarf an Platz erfordert.

Auf diese Kritik hat Millennium mit dem King Performance reagiert. Während das King Element in nahezu jeder Hinsicht mit seinem Vorbild, dem R30 zu vergleichen ist, ist der Performance ein Schachcomputer im klassischen Design. Da man sich bei Millennium auch preislich in anderen Regionen positionieren wollte, bekam der Performance nicht das Sensorbrett inkl. Figurenerkennung spendiert, sondern muss sich mit einem Drucksensorbrett zufrieden geben, das, so Thomas Karkosch, in weiten Teilen neu entwickelt wurde und sich so von anderen Drucksensorbrettern unterscheiden soll. Ob dies zutrifft, darauf werden wir im Verlauf der Review näher eingehen. So man beim King Element den Vergleich zum R30 ziehen kann, würde ich hier von den klassischen Geräten den Vergleich zum Mephisto Montreux oder Saitek RISC 2500 sehen.

Die ersten Geräte des Performance kamen November 2019 in Regale gut sortierter Händler. Seit der Markteinführung sind nun einige Monate ins Land gegangen. Das Gerät ist mittlerweile bei ausgewählten Schachhändlern problemlos erhältlich.

Die Reaktionen von Nutzern aus diversen Foren sind überwiegend sehr positiver Natur, abgesehen von kosmetischen Problemen. Von Ausfällen oder anderen technischen Problemen habe ich bis jetzt nichts lesen können, weder hier noch auf anderen Webseiten.

Bereits letztes Jahr schrieb ich eine Preview zum King Performance, basierend auf einem Prototypen, der bereits in sehr weiten Teilen dem Seriengerät entsprach.

Mittlerweile haben Micha und ich ein reguläres Seriengerät organisiert, welches wir hier vorstellen möchten.

In diesem ersten Teil unserer Review geht es um den Lieferumfang und die ersten Eindrücke in Bezug auf die Verarbeitung.

In späteren Teilen werde ich auf Bedienung sowie die Funktionen des Gerätes näher eingehen, wobei das Hauptaugenmerk auf den Neuerungen im Vergleich zur "Urversion" des King Element liegen wird sowie auf die vorhandenen Unterschiede in der Bedienung und den Funktionen zwischen den beiden Geräten.

Sollten von eurer Seite Fragen oder Wünsche vorhanden sein, nur zu. Auch eigene Anmerkungen oder Eindrücke sind herzlich willkommen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen an dieser Stelle,
Micha und Sascha



Der Millennium King Performance - Der Lieferumfang

Der King Performance wird derzeit für einen Listenpreis von 349,- Euro verkauft. Was bekommt der geneigte Schach(computer) Freund für sein Geld?

Der Performance kommt, ähnlich wie seine großen Brüder, in einem schwarzen Karton ins Haus.

01 king verpackung

Die Verpackung ist gut verarbeitet, aber ich finde sie ein wenig "unedler" als beim Genius. Dessen Karton ist einfach eine Klasse wertiger.

Aber es kommt ja bekanntlich auf den Inhalt an. Hier der Inhalt in der Übersicht:

02 king performance inhalt

Neben dem Performance findet der stolze Besitzer ein ausführliches Handuch vor:

03 king performance handbuch

... sowie Beipackzettel mit Hinweisen sowie für Reklamationen:

04 king performance reklamation und hinweise

Ebenso im Karton ein Netzteil, inkl. diversen Adaptern für den weltweiten Einsatz:

05 king performance netzteil

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass auch ein Verbindungskabel zum Millennium ChessLink beigepackt wurde. Was jedoch fehlt und meiner Meinung nach definitiv ins Paket gehört: Das passende USB Kabel! Immerhin kann man den Performance an den PC anschließen, um Updates oder alternative Eröffnungsbücher auf das Gerät zu spielen. Ich fürchte nur, dass manch Käufer ein wenig in seinem Eifer, diese Bücher einzuspielen, gebremst wird, da dieses Kabel gewiss nicht in allen Haushalten Standard ist. Hier darf Millennium gerne bei künftigen Geräten mit PC Anschluss nachbessern.

Bis hier soweit ansonsten keine Überraschungen. Was mich dann jedoch positiv überaschte, war dieser Beutel:

06 king performance figurenbeutel

Während ich beim Genius noch das Fehlen eines Figurenbeutels kritisierte, hat Millennium hier auf (nicht nur) meine Wünsche gehört und verpackt die Figuren in einem Leinenbeutel, sehr schön!

Kommen wir direkt zu den Figuren. Der Figurensatz ist aus Holz und da Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind, lasse ich lieber Fotos sprechen:

07 king performance figurensatz

Wie man sehen kann, sind die Unterseiten mit rotem Filz versehen, ich finde das persönlich sehr passend und schöner als die üblichen grünen Filze der Vergangenheit.

Natürlich drängt sich der Vergleich zu Figuren der alten Klassiker auf. Da, wie allgemein bekannt, Ossi Weiner, der "Chessman" bei Millennium auch in seinem Unruhestand noch immer munter mitmischt, war es nur logisch, den Vergleich zu alten Mephisto Figuren zu ziehen.

Die folgenden Fotos zeigen einen Satz der frühen Exclusive Bretter von Mephisto. Ich denke, man kann gut erkennen, wo man sich hat inspirieren lassen:

07a king performance figuren vergleich
07b king performance figuren vergleich ii
07c king performance figuren vergleich iii

Schade nur, dass auch hier, wie heute oftmals, die Springer deutlich spartanischer ausgefallen sind. Vom Gewicht her sind die Figuren ziemlich identisch.

Bevor wir zum spielbereiten Gerät kommen, noch ein kurzer Blick auf, um und unter das Gerät.

Hier der Performance von oben:

011 king performance oben

Das Holz ist ein wenig dunkler als beim Prototypen, die Blende verbreitet hingegen "mehr Glanz" ... ich hätte sie mir matter gewünscht. Hier ein Verleichsfoto:

010 king performance vergleich

Der vordere Bereich des Performance besteht aus dem Display und insgesamt elf Bedienknöpfen. Diese Knöpfe sind aus festem Kunststoff und haben bei der Bedienung einen festen und gut definierten Druckpunkt. Die Blende ist mir ein klein wenig zu glänzend und hat an einigen Stellen minimale Wölbungen bei meinem Gerät. Auf den Fotos sind diese gute zu sehen, sie fallen aber im Rahmen einer normalen Nutzung nicht auf:

012 king performance blende
012a king performance blende ii

Die Spielfläche besteht aus Kunststoff, der über eine Struktur verfügt, die ihm ein recht natürliches Erscheinungsbild verleiht. Meiner Meinung nach ist das optisch gut umgesetzt worden. Ebenso sind alle Felder von vier Feld LED eingefasst, die perfekt sitzen und im ausgeschalteten Zustand sehr unauffällig sind. So soll es auch sein. Anbei zwei Fotos mit Detailansichten:

013 king performance spielflaeche
013a king performance spielflaeche ii


Auf der Vorderseite prangt das Wappen der Firma Millennium, schade, leider (wieder nicht) aus Messing ... hätte mir besser gefallen:

09d king performance plakette

Auf der Rückseite befindet sich eine Einheit, in der alle Anschlüsse vereint sind, im Gegensatz noch zum Prototypen mittlerweile vorbildlich beschriftet:

09e king performance anschluesse

Bevor wir jetzt abschließend zum spielbereiten Gerät kommen, noch ein kurzer Blick auf die Unterseite:

09 king performance bodenplatte

Hier finden sich vier Gummifüße (alle gleich hoch, das Gerät steht perfekt), die Herstellerplakette und der Lautsprecher:

09c king performance plakette unten
09b king performance speaker


So, zum Abschluss des ersten Teils noch ein paar Eindrücke vom spielbereiten Gerät, zum Teil ist das ChessVolt Modul angeschlossen, das natürlich nicht mit im Karton liegt.

08c king performance spielbereit
08d king performance spielbereit ii
08e king performance seitenansicht
08a king performance aufgebaut nah
08b king performance aufgebaut nah ii

Das war der erste Teil der großen Review zum Millennium Performance. Wenn es euch gefallen hat, seid gerne eingeladen, bei den nächsten Teilen wieder dabei zu sein.

Grüße,
Sascha
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Geändert von Mythbuster (21.02.2020 um 18:22 Uhr) Grund: Errata ... schnell ein gekauftes "s" nachträglich eingefügt ...
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Alt 21.02.2020, 16:21
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AW: Millennium King Performance - Die Review

 Zitat von Mythbuster Beitrag anzeigen
...Was jedoch fehlt und meiner Meinung nach definitiv ins Paket gehört: Das passende USB Kabel! Immerhin kann man den Performance an den PC anschließen, um Updates oder alternative Eröffnungsbücher auf das Gerät zu spielen. Ich fürchte nur, dass manch Käufer ein wenig in seinem Eifer, diese Bücher einzuspielen, gebremst wird, da dieses Kabel gewiss nicht in allen Haushalten Standard ist.
Hab mich nach dem Satz zunächst gefragt, was für einen exotischen USB-Ableger Millennium denn da verbaut haben mag - bis ich das Bild von dem Terminal sah: Das ist eine ganz normale USB-B-Buchse, die so bereits zu den Urzeiten des USB-Standards verwendet wird, und bis vor gar nicht langer Zeit an externen 3,5"-Platten oder Docks immer noch Standard war - wenn ich alles so reichlich hätte wie USB-Kabel mit diesem Stecker, könnte ich einen Laden aufmachen.

Danke für die ausführliche review - ganz besonders gespannt in ich auf die Performance des Drucksensorbretts als solchem, da ich immer noch schwanke. Einerseits zwischen bequemen Magnetsensoren mit Figurenerkennung, andererseits der geringere Platzbedarf und das schnellere Aufbauen (zum halben Preis).

BTW, könntest Du im weiteren Verlauf auch darauf eingehen, wie kompliziert es sich gestaltet, eine Stellung aufzubauen? Das ist ja bei einigen Geräten eine Wissenschaft für sich, die jedesmal das Handbuch erfordert...
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Geändert von FütterMeinEgo (21.02.2020 um 16:26 Uhr)
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Alt 21.02.2020, 17:46
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Hi,
danke für Dein Feedback!

 Zitat von FütterMeinEgo Beitrag anzeigen
Das ist eine ganz normale USB-B-Buchse, die so bereits zu den Urzeiten des USB-Standards verwendet wird, und bis vor gar nicht langer Zeit an externen 3,5"-Platten oder Docks immer noch Standard war - wenn ich alles so reichlich hätte wie USB-Kabel mit diesem Stecker, könnte ich einen Laden aufmachen.
Ja, aber ich musste tatsächlich auf dem Dachboden suchen und hatte dort exakt ein Kabel in der großen Kabelkiste.

Meine externen Platten sind mittlerweile via USB C angeschlossen. Drucker ist im WLAN Netz. Und ansonsten habe ich nur noch Mini USB im Haus oder Lightning von Apple.


Zitieren:
Danke für die ausführliche review - ganz besonders gespannt in ich auf die Performance des Drucksensorbretts als solchem, da ich immer noch schwanke. Einerseits zwischen bequemen Magnetsensoren mit Figurenerkennung, andererseits der geringere Platzbedarf und das schnellere Aufbauen (zum halben Preis).
Auch Micha war sehr skeptisch und hat sich ein eigenes Urteil gebildet ... ich denke, neben mir, der ich besonders skeptisch und ablehnend gegenüber Drucksensoren bin, war es gut, dass Micha auch den Performance in den Händen hatte. Ich werde in der Review auf meine Meinung näher eingehen und ich bin sicher, Micha wird auch noch dazu etwas schreiben.

Zitieren:
BTW, könntest Du im weiteren Verlauf auch darauf eingehen, wie kompliziert es sich gestaltet, eine Stellung aufzubauen? Das ist ja bei einigen Geräten eine Wissenschaft für sich, die jedesmal das Handbuch erfordert...
Werde ich machen! Gut, dass Du mich darauf ansprichst, denn ich hätte tatsächlich nicht daran gedacht, obwohl es natürlich Unterschiede zum King Element mit Figurenerkennung gibt.

Gruß,
Sascha
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Alt 21.02.2020, 17:59
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Eine tolle Rezension.
Macht echt einen guten Eindruck.
Und das Ziel im mittleren Preissegment zu sein find ich gut.
Ein Gerät für viele Ansprüche im bezahlbaren Rahmen.
Danke

Mal gaaanz ehrlich.
Nun ist bei millennium alles entwickelt.
Als nächstes will ich diesen Schachcomputer mit eingebautem Chesslink,
wechselbarem Akku und Figurenerkennung sehen.

Geändert von Stiko (21.02.2020 um 19:40 Uhr)
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BHGP (21.02.2020)
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Alt 21.02.2020, 18:31
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Hallo Sascha,

ich schließe mich den Worten meiner Vorredner an. Eine sehr gutes erstes Review zu einen sehr gelungenen Schachcomputer, der mich so ein Stück weit in die gute alte Zeit der Schachcomputer in die späten 80-er Jahren zurück versetzt. Auch die Bilder sind ein Genuss. Muss aufpassen, dass ich nicht noch schwach werde, denn eigentlich wollte ich mir den King Performance nicht mehr kaufen, da ich ja bereits den TASC 300 mein eigen nennen darf.

Mir gefällt die Strategie, welche Millenium mit Ihren Produktpalette in den verschiedenen Preissegmenten verfolgt. Ich verfolge die nächsten Produktentwicklungen des Hauses Millenium mit sehr großem Interesse. Auch ohne das Gerät bis dato zu besitzen, mit dem tollen Programm, mit der intuitiven Bedienbarkeit und dem wirklich schönen Design ist das ein klarer Kauf, zumindest wenn man noch nicht im Besitzt des ChessGenius mit dem King Element ist.

Über Preise ist es immer müssig sich zu streiten, für mich ist das Gerät vom Preis-Leistungsverhältnis auch mehr wie beachtenswert. Wenn ich mir vorstelle, was ich wohl für so ein Gerät Ende der 80-er Jahre bereit gewesen wäre zu zahlen..., ich verrate es lieber nicht, bevor ich hier wegen Unzurechnungsfähigkeit gesperrt werden sollte.

Gruß
Egbert

Geändert von Egbert (21.02.2020 um 18:32 Uhr) Grund: Typo
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Alt 21.02.2020, 19:16
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Lächeln AW: Millennium King Performance - Die Review

Hallo!
Ich kann mich Egbert nur anschließen. Ich bin auch Besitzer eines King Elements . Ich auch der Meinung, dass der Performance sehr gut gelungen ist und auch optisch sehr schön aussieht. Der Vorteil des Performance ist sicherlich auch die Größe und man hat alles in einem Gerät. Sehr gut gelungen.
Vielleicht werde ich auch noch schwach dafür!
LG Leo
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Egbert (21.02.2020)
  #7  
Alt 21.02.2020, 22:21
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Hallo,

wie von Sascha angesprochen, konnte ich mir das Seriengerät etwas genauer anschauen.

Dabei war ein Punkt für mich von besonderem Interesse.

 Zitat von FütterMeinEgo Beitrag anzeigen
ganz besonders gespannt in ich auf die Performance des Drucksensorbretts als solchem, da ich immer noch schwanke. Einerseits zwischen bequemen Magnetsensoren mit Figurenerkennung, andererseits der geringere Platzbedarf und das schnellere Aufbauen (zum halben Preis).
Genau, das ist die alles entscheidende Frage. So gerne ich auch Reed-Kontakte in dem Gerät gesehen hätte, die Realität sieht bekanntlich anders aus. Am Ende, warum auch immer, sind es Drucksensoren geworden.

Ein bekanntes Problem früherer Geräte mit Drucksensoren, war deren Schwergängigkeit. Auf eine Zugausführung mit den mitgelieferten Figuren, wurde häufig zugunsten der firmeneigenen Finger verzichtet. Eher stanzte man Löcher in das Gerät, als den Rechenknecht von einer Zugausführung zu überzeugen. Man merkt, ich bin kein Freund von Drucksensoren.

Teilt der Performance dieses Schicksal? Die Antwort ist erfreulicherweise recht einfach: Nein.

Die Zugausführung gestaltet sich mit den Figuren recht gut. Ein leichter Druck genügt, um ein Feld ansprechen zu lassen. Nun bin ich nicht vor Ehrfurcht auf den Boden gesunken, aber ich war ehrlich gesagt überrascht. Funktioniert gut, passt, man kann mit den gelieferten Figuren eine Partie ordentlich auf das Brett bringen.

Zu dem Programm, also dem eigentlichen Herzstück eines jeden Gerätes, brauche ich keine Worte zu verlieren. Mehrfach von uns beschrieben, für mich genial. Ich kenne keinen Schachcomputer, der sich so perfekt an das eigene Spiel anpassen lässt. JdK hatte erfreulicherweise das Ohr auch am Tester und hat sich vieler Wünsche angenommen und das betagte Chessmaster 6000 Programm deutlich überarbeitet bzw. verbessert. Klasse Arbeit, ich finde im Grunde nichts zu meckern und Ende.

Was hat mir gefallen, was nicht?

Nun kann man bekanntlich streiten, in wieweit Millennium Abstriche aufgrund des Preises machen musste, wollte, wie auch immer. Über einige meiner Ansichten kann man mit Sicherheit streiten, es bleibt halt subjektiv.

Zum Design. Im Vergleich zu dem Prototypen, den Sascha ja ebenfalls gezeigt hat, gefiel mir die etwas dunkler gehaltene Umrandung des Schachbretts bei der Serienversion. Diese harmoniert für mich deutlich besser mit der Schachbrettfolie. Der Prototyp war mir etwas zu hell geraten. Sieht für mich einfach stimmiger aus. Dann aber trifft das Auge auf diese Folie, welche Display und Tasten einfasst. Jungs, ganz ehrlich, was habt ihr euch dabei gedacht? Diese Folie passt für mich einfach überhaupt nicht zu dem angedachten Holzdesign. Nicht mal im Ansatz. Bei dem Prototypen war diese Folie noch etwas dunkler gehalten, nicht so extrem glänzend. Damit hätte ich zur Not noch leben können, nicht aber mit diesem spiegelnden Aufsatz. Wer will denn ständig sein fragendes Gesicht während der Partie sehen? Wo ist der Bezugspunkt des Gerätes zu dieser Folie?

Das Schachbrett, also die Folie ist in Ordnung, gut verarbeitet und mit 64 Leds versehen. Für den Preis ok. Ebenso die Figuren. Nichts neues, wer ein Millennium Exclusive unter dem Bett zu stehen hat, weiß was er bekommt. Kann ich nichts Negatives sagen. Der einzige Vorteil der Drucksensoren, der Figurensatz lässt sich problemlos gegen einen anderen austauschen.
Die Tasten sind nicht wie bei den Vorgängern (King und Co.) von Millennium aus Gummi, sondern in „feiner“ Hartplasteausführung gehalten. Der Druckpunkt ist ok, allerdings gefällt mir die Anordnung der roten bzw. grünen Taste nicht. Warum?

Werfen wir noch einmal einen Blick auf den Prototypen.




Wie im Bild ersichtlich, stehen u.a. im Display zwei Felder zur Auswahl bereit: „Info“ und „Eingabe“.

Ja gut, denkt man und nun? Wer zuvor nicht die Anleitung (sehr gut - es liegt eine gute Anleitung dem Gerät bei, definitiv in der heutigen Welt nicht selbstverständlich) studiert hat, steht nun etwas fragend vor dem Gerät.

Bei dem King Modul z.B. sind die beiden Tasten intuitiver angeordnet, d.h. man ordnet dem roten und grünen Knopf eindeutige Funktionen zu. Das ist bei dem Performance nicht der Fall. Das ist nun kein großes Problem, aber eben ein kleiner Makel.

Apropos Makel. Ja, das Display. Auf den Spuren des Reflection, könnte ich diese Episode nennen. Leute, da wäre mehr möglich gewesen. Warum musste das Ding so klein sein? Es ist mehr als genügend Platz auf dem Panel. Wir nehmen Geräte ja gerne unter die Lupe, aber so wörtlich solltet ihr die Aussage nun wirklich nicht nehmen. Kompakt ja, alles gut und schön, aber bitte nicht am falschen und in diesem Fall sehr wichtigen Ende sparen. Für mich ist das Display etwas zu klein geraten.

Was bleibt noch? Die Anschlussmöglichkeiten. USB (Type B) für Updates, Partien Up- und Download usw. vorhanden, sehr gut. Ok, USB-Kabel liegt nicht bei, sollte aber, gehört einfach dazu.
ChessLink Anschluss für die Kommunikation mit der Außenwelt ist ebenfalls vorhanden, auch gut. Da ist sogar das Kabel vorhanden, was aber zwingend erscheint, da dem ChessLink kein Kabel beigelegt wird. Natürlich kann man nun streiten, gehört bei diesem Preis das ChessLink Modul ins Brett oder sollte es eigentlich nicht sogar Bluetooth beinhalten? Tja, gute Frage. Ist nicht der Fall, somit müßig. Grundsätzlich stehen die wichtigsten Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, wenn auch mit Kabelsalat verbunden.

Was bleibt am Ende des Tages? Für mein Empfinden ein sehr ordentliches, kompaktes Gerät, mit einem klasse Programm, versehen mit einem guten Preis.

Wer einen unterhaltsamen Spielpartner sucht, wird mit diesem Gerät definitiv hervorragend bedient. Wer etwas mehr Geld investieren möchte, greift zum großen Bruder King Element + Exclusive Brett, welches noch mehr an Kompfort liefert.

Soweit meine launische Einschätzung. Zu ernst soll es ja auch nicht immer sein...

Gruß
Micha

Geändert von Chessguru (22.02.2020 um 11:51 Uhr) Grund: Typo
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...
Werde ich machen! Gut, dass Du mich darauf ansprichst, denn ich hätte tatsächlich nicht daran gedacht, obwohl es natürlich Unterschiede zum King Element mit Figurenerkennung gibt.
Noch eine ergänzende Bitte zum Stellungsaufbau: Mich interessiert auch, wie kompliziert es ist, dabei einen Fehler zu korrigieren - bei den Modulgeräten passieren mir bei der Eingabe gern Fehler, weil die Magnetsensoren manchmal schon reagieren, wenn die Figur noch über einem Nachbarfeld schwebt oder (beim MMI besonders) eine Taste beim Figurenwechsel zu schnell reagiert und man hinterher diese Figur(en) noch ergänzen muss, da man im Eingabeprozess diese ungewollt übersprungen hatte.

Da die Module in der Bedienung hier oft völlig anders gestrickt sind, brauch ich da meisst dann das Handbuch... ich wünsche mir hierbei mal eine Vorgehensweise, die sich dem Nutzer auch ohne Handbuch logisch erschliesst... daher rührt in erster Linie meine immer noch anhaltende Unentschlossenheit zwischen den beiden KING-Alternativen.
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Hallo zusammen,
bevor ich nächste Woche den zweiten Teil schreibe, eine kurze Info: Mittlerweile kann man das Handbuch als PDF von der Produktseite laden: https://computerchess.com/the-king-performance/

@Fütter mein Ego: Auf Seite 23 ist der Stellungsaufbau beschrieben.

Gruß,
Sascha
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Danke für den Link zum Manual - wenn ich mir das so anschaue scheint das auf den ersten Blick ja noch aufwendiger als bei den meissten meiner Mephistos (man kann nicht einfach eine Figurentaste drücken, sondern muss auch da erstmal im Menue hingelangen, und das alles in dem kleinen Display...)

ich fürchte, da muss doch das teurere Teil mit der Figurenerkennung her, wenn mal Geld genug auf dem Konto sein sollte... der Performance scheint so gar nicht für einen Stellungsaufbau konzipiert worden zu sein. Da verlier ich ja beim Aufbauen schon die Lust, aus der Stellung dann auch weiterzuspielen...
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