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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 1)
Hallo Willi,
gute Leistung! Wenn ich das nachspielen will, dann verschwinden die ganzen gezogenen Figuren auf dem Schachbrett . Habe ich einen Fehler auf meinem Compi oder ist der Wurm bei der Abspielfrequenz drinnen? Viele Grüße Olaf |
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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 1)
Zitat von EberlW
... Den Druck aber konnte ich dennoch aufrecht erhalten und für die "Light"-Version des wohl größten Langweilers unter den Brettis sollte das auch genügen, denn er sah sich nun zum Abtausch eines Turmes veranlasst, was einerseits seine Verteidigung schwächte und andererseits meinen Freibauern herausforderte....
Ich möchte dennoch eine Lanze für den armen Compi brechen: Wenn der nur mal nicht 26... e6-e5 ?? sondern das meines Erachtens wesentlich naheliegendere Lc8-d7! gespielt hätte, dann hättest Du praktisch auf g7 den Springer tauschen müssen, schwarz wäre nicht genötigt gewesen den Turm abzutauschen. Die Partie wäre verflacht. Weiß hätte nur noch einen kleinen Vorteil behalten. Gruß Wolfgang |
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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 1)
Zitat von Chaturanga
Hallo Willi,
gute Leistung! Wenn ich das nachspielen will, dann verschwinden die ganzen gezogenen Figuren auf dem Schachbrett . Habe ich einen Fehler auf meinem Compi oder ist der Wurm bei der Abspielfrequenz drinnen? Viele Grüße Olaf ein Selbstzitat: es funktioniert alles, warum auch immer . |
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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 2)
Hallo Jungs!
Heute morgen habe ich gegen meinen jüngsten "Familienzuwachs" ein Spielchen gewagt. Gehörte der mir kurzzeitig vorliegende London 68000 eher zur "gehobenen Mittelklasse", ist das nun gespielte Gerät etwas weiter unten einzuordnen - was es aber nicht wirklich weniger gefährlich macht. Die Rede ist von keinem geringeren als dem Fidelity Excel 68000 Mach III (2265). Das Gerät macht optisch keinen anderen Eindruck als auch Par Excellence oder Mach IIb - eine "Badewanne" halt, die es bereits faustdick hinter den Ohren hat. Geräte dieser Spielstärkeklasse habe ich schon einige gespielt, darunter aber noch keines aus der Feder der Spracklens. So ging ich recht unbedarft und forsch gegen das Gerät vor. Es wusste sich hervorragend zu wehren und verstand es zunächst blendend, selbst Druck auszuüben. Einige Ungenauigkeiten auf beiden Seiten führten zu recht schwer kalkulierbaren Verwicklungen, zu deren Entwirrung der menschliche Geist (zumindest gegen einen solchen Gegner) glücklicherweise etwas eher in der Lage ist und so sollte die Partie einen für mich positiven Ausgang finden. Einfach war das aber nicht, wie die im folgenden gezeigte (und kommentierte) Partie verdeutlichen wird. Der Fidelity erwies sich als durchaus zäher Brocken. Viel Spaß beim Nachspielen (und Aufstöbern meiner groben Fehler). Gespielt wurde übrigens eine "Schottische Partie" (C45) auf Stufe "A4" (30s/Zug):
[Event "30s/move"][Date "2009.03.08"][White "EberlW"][Black "Mach III"][Result "1-0"]1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.d4 exd4 4.Nxd4 Bc5 5.Nb3 Bb6 6.Nc3 Nf6{Letzter Buchzug des 2265} 7.Bc4{Gleich die Königsstellung unter Beschuss zu nehmen, schien mir hier das geeignete Mittel den Computer auf's Glatteis zu führen.} O-O 8.Bg5 h6 9.Bh4 Re8 10.O-O Ne5 11.Bxf6{Wenn der Computer unbedingt einen Läufer kassieren will, dann will ich wenigstens bestimmen wie und welchen.} Qxf6{Natürlich nicht gxf6.} 12.Nd5 Qh4 13.Nxb6 axb6{Die halboffene Linie sollte hier nichts nutzen.} 14.Bd3 d6{Ich rechnete mit 14...Sxd3 15.cxd3 d6 16.f4} 15.f4 Nxd3 16.Qxd3{Eigentlich wäre nach der Zugumstellung 16.cxd3 gefragt gewesen, aber ich entschied mich jetzt für die Dame, damit meine Figuren etwas aktiver stehen.} Qe7 17.Nd2{An dieser Stelle mißfiel mir ein etwaiges Le6, weshalb ich den Springer lieber wegzog. Erst später sah ich, dass dies nicht zwingend notwendig war.} Bg4 18.h3 Be6 19.Qd4{19.a3 stand lange auf meiner Liste, doch am Ende bemaß ich 19...Lxa2 wenig Bedeutung zu und entschied mich erneut mit der Dame mehr Druck auszuüben.} Bxa2 20.b3{Der Computer hingegen war der Meinung, den Bauern nehmen zu dürfen, was mich dazu veranlasste seinen Läufer einzusperren. Hier fühlte ich mich unwohl wegen der Verwicklungen die nach einer etwaigen Turmverdopplung entstehen können.} Ra6 21.Rf3 Qe6{Ich erwartete eher 21...Tea8 oder 21...c5.} 22.Qb2 Rea8 23.Rg3 {Das sollte den Druck wiederherstellen, da ich nach Kompensation suchte für den mittlerweile unter "Verlust" abgeschriebenen Bauern.} f6{Die wohl einzig richtige Erwiderung!} 24.Qc3{Folglich sah ich mich genötigt, am Damenflügel herum zu stochern.} Qf7 25.Nf3 Ra5{Da gibt es doch bestimmt besseres? Allmählich fühlte ich mich wieder wohler in meiner Stellung.} 26.Nh4{Lange dachte ich an Sd4, aber der Textzug übte gewissen Reiz auf mich aus. Vielleicht deswegen, weil man Springer üblicherweise nicht an den Rand stellt? Egal - ich bin eben ein Rebell!} Rc5 $2{Kh7 war wohl die beste und einzig vernünftige Antwort. Nun aber sollte Db2 Wirkung zeigen!} 27.Qb2 Rca5 28.Nf5{Mein Königsangriff stand nun und zudem waren die schwarzen Türme an den eigenen Läufer gepinnt - was will man mehr? Gewinnen natürlich!} Kh8 29.Rxg7 Qxg7{Dem Computer blieb schon nichts anderes mehr, als die Dame gegen Turm und Leichtfigur zu tauschen.} 30.Nxg7 Kxg7 31.Kh2{Ich überlegte auch an 31.e5, doch wollte ich unbedingt sofort am Königsflügel eine Bauernwalze initiieren. Dazu musste der König erst mal weg. Hier gibt es schon mehrere Möglichkeiten den Computer zu überlaufen und ich musste aufpassen, mich vor lauter Angriffspunkten nicht in der Stellung zu verirren.} Kf7 32.f5 R8a6 33.g4{Eine weitere Idee war es, stattdessen den König via g3 nach f4 oder h4 zu überführen. Das profane aber wirksame Dc1! kam mir garnicht erst in den Sinn.} Kg7 34.Kg3 Ra8 35.h4 Kf7 36.Qc1{Lieber spät als nie!} Rh8{Ich erwartete hier Kg7.} 37.Qe3{Hier wollte ich den Computer von der etwaigen Schnapsidee abhalten, mittels Lxb3 Material zurück zu geben um den Druck zu lindern. Ich glaube zwar nicht, dass er dies je in Erwägung ziehen würde, aber man kann ja nie wissen!} Ke7 38.Qc3 Rc8 39.Qc4{Kann die Dame besser platziert sein?} d5{Dem Computer gehen die Züge aus und er muss weiter Federn lassen!} 40. exd5 Kf8 $2{Kd7 wäre deutlich zäher, auch wenn die Stellung verloren bleibt.} 41.Qe4{Bestimmt gibt es hier bessere Züge, aber die Stellung ist so überladen an Möglichkeiten, dass es schwer fällt die beste zu finden.} Rca8{Te8 dürfte deutlich besser verteidigen.} 42.Qe6{Wenn der Computer mich so lieb bittet, stelle ich die Dame gerne dorthin!} Kg7{Oha! Hier schien sich mir ein Matt anzubahnen.} 43.Qe7+ Kg8 44.Qxf6 $2{Hier war ich wohl zu materialistisch? 44.g5 sollte schneller zum Matt führen als der Textzug.} h5 $2{Der Computer kann sowas aber auch und verkürzt die Zugfolge zum Matt wieder.} 45.Qg6+ Kf8 46.f6 Rxd5 47.Qg7+ Ke8 48.Qe7#{Über eine lange Phase hinweg gut gespielt vom 2265, im Mittelspiel aber fehlte es am Durchblick oder besser gesagt an der Rechenpower. Auf den ersten Blick ein sehr unterhaltsames Gerät, das sicherlich auch einem Vereinsspieler gefährlich werden kann. Die Spielweise ist weniger passiv als die des Milano und weniger "planlos" als die des GK2100, welche beide in etwa die gleiche Spielstärke aufweisen. Ich freue mich auf Vergleiche mit anderen Schachcomputern!} 1-0
Und hier noch die für herkömmliche Schachprogramme lesbare PGN: [Event "30s/move"] [Site "?"] [Date "2009.03.08"] [Round "?"] [White "EberlW"] [Black "Mach III"] [Result "1-0"] [ECO "C45"] [BlackElo "2023"] [Annotator "EberlW"] [PlyCount "95"] [EventDate "2009.??.??"] [EventType "rapid"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. d4 exd4 4. Nxd4 Bc5 5. Nb3 Bb6 6. Nc3 Nf6 { Letzter Buchzug des 2265} 7. Bc4 {Gleich die Königsstellung unter Beschuss zu nehmen, schien mir hier das geeignete Mittel den Computer auf's Glatteis zu führen.} O-O 8. Bg5 h6 9. Bh4 Re8 10. O-O Ne5 11. Bxf6 {Wenn der Computer unbedingt einen Läufer kassieren will, dann will ich wenigstens bestimmen wie und welchen.} Qxf6 {Natürlich nicht gxf6.} 12. Nd5 Qh4 13. Nxb6 axb6 { Die halboffene Linie sollte hier nichts nutzen.} 14. Bd3 d6 { Ich rechnete mit 14...Sxd3 15.cxd3 d6 16.f4} 15. f4 Nxd3 16. Qxd3 {Eigentlich wäre nach der Zugumstellung 16.cxd3 gefragt gewesen, aber ich entschied mich jetzt für die Dame, damit meine Figuren etwas aktiver stehen.} Qe7 17. Nd2 { An dieser Stelle mißfiel mir ein etwaiges Le6, weshalb ich den Springer lieber wegzog. Erst später sah ich, dass dies nicht zwingend notwendig war.} Bg4 18. h3 Be6 19. Qd4 {19.a3 stand lange auf meiner Liste, doch am Ende bemaß ich 19.. .Lxa2 wenig Bedeutung zu und entschied mich erneut mit der Dame mehr Druck auszuüben.} Bxa2 20. b3 {Der Computer hingegen war der Meinung, den Bauern nehmen zu dürfen, was mich dazu veranlasste seinen Läufer einzusperren. Hier fühlte ich mich unwohl wegen der Verwicklungen die nach einer etwaigen Turmverdopplung entstehen können.} Ra6 21. Rf3 Qe6 { Ich erwartete eher 21...Tea8 oder 21...c5.} 22. Qb2 Rea8 23. Rg3 {Das sollte den Druck wiederherstellen, da ich nach Kompensation suchte für den mittlerweile unter "Verlust" abgeschriebenen Bauern.} f6 { Die wohl einzig richtige Erwiderung!} 24. Qc3 { Folglich sah ich mich genötigt, am Damenflügel herum zu stochern.} Qf7 25. Nf3 Ra5 {Da gibt es doch bestimmt besseres? Allmählich fühlte ich mich wieder wohler in meiner Stellung.} 26. Nh4 {Lange dachte ich an Sd4, aber der Textzug übte gewissen Reiz auf mich aus. Vielleicht deswegen, weil man Springer üblicherweise nicht an den Rand stellt? Egal - ich bin eben ein Rebell!} Rc5 $2 {Kh7 war wohl die beste und einzig vernünftige Antwort. Nun aber sollte Db2 Wirkung zeigen!} 27. Qb2 Rca5 28. Nf5 {Mein Königsangriff stand nun und zudem waren die schwarzen Türme an den eigenen Läufer gepinnt - was will man mehr? Gewinnen natürlich!} Kh8 29. Rxg7 Qxg7 {Dem Computer blieb schon nichts anderes mehr, als die Dame gegen Turm und Leichtfigur zu tauschen.} 30. Nxg7 Kxg7 31. Kh2 {Ich überlegte auch an 31.e5, doch wollte ich unbedingt sofort am Königsflügel eine Bauernwalze initiieren. Dazu musste der König erst mal weg. Hier gibt es schon mehrere Möglichkeiten den Computer zu überlaufen und ich musste aufpassen, mich vor lauter Angriffspunkten nicht in der Stellung zu verirren.} Kf7 32. f5 R8a6 33. g4 {Eine weitere Idee war es, stattdessen den König via g3 nach f4 oder h4 zu überführen. Das profane aber wirksame Dc1! kam mir garnicht erst in den Sinn.} Kg7 34. Kg3 Ra8 35. h4 Kf7 36. Qc1 { Lieber spät als nie!} Rh8 {Ich erwartete hier Kg7.} 37. Qe3 {Hier wollte ich den Computer von der etwaigen Schnapsidee abhalten, mittels Lxb3 Material zurück zu geben um den Druck zu lindern. Ich glaube zwar nicht, dass er dies je in Erwägung ziehen würde, aber man kann ja nie wissen!} Ke7 38. Qc3 Rc8 39. Qc4 {Kann die Dame besser platziert sein?} d5 { Dem Computer gehen die Züge aus und er muss weiter Federn lassen!} 40. exd5 Kf8 $2 {Kd7 wäre deutlich zäher, auch wenn die Stellung verloren bleibt.} 41. Qe4 { Bestimmt gibt es hier bessere Züge, aber die Stellung ist so überladen an Möglichkeiten, dass es schwer fällt die beste zu finden.} Rca8 { Te8 dürfte deutlich besser verteidigen.} 42. Qe6 { Wenn der Computer mich so lieb bittet, stelle ich die Dame gerne dorthin!} Kg7 {Oha! Hier schien sich mir ein Matt anzubahnen.} 43. Qe7+ Kg8 44. Qxf6 $2 { Hier war ich wohl zu materialistisch? 44.g5 sollte schneller zum Matt führen als der Textzug.} h5 $2 { Der Computer kann sowas aber auch und verkürzt die Zugfolge zum Matt wieder.} 45. Qg6+ Kf8 46. f6 Rxd5 47. Qg7+ Ke8 48. Qe7# {Über eine lange Phase hinweg gut gespielt vom 2265, im Mittelspiel aber fehlte es am Durchblick oder besser gesagt an der Rechenpower. Auf den ersten Blick ein sehr unterhaltsames Gerät, das sicherlich auch einem Vereinsspieler gefährlich werden kann. Die Spielweise ist weniger passiv als die des Milano und weniger "planlos" als die des GK2100, welche beide in etwa die gleiche Spielstärke aufweisen. Ich freue mich auf Vergleiche mit anderen Schachcomputern!} 1-0 Gruß, Willi |
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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 1)
Hallo
Danke fuer diese kommentierte Partie. Gerade durch die Kommentare sehr schoen anzuschauen, auch wenn ich, als eher schlechter Spieler, wenige Zuege doch ganz anders machen wuerd (aber ich spiele gegen die meisten Rechners auch bloss auf den beiden niedrigsten Stufen .....) |
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AW: Willi gegen "Midrange-Compis" (Folge 1)
Danke für das Lob - es gelingt mir bei weitem nicht immer, nach einer Partie noch zu sagen warum ich was gezogen habe. Leider komme ich im Augenblick nicht dazu, weitere "ernsthafte" Partien gegen meine Geräte zu spielen ... der Job geht nun mal vor. Ich kann Dir aber versichern, solche Siege sind gewiss nicht die Regel! Mit dieser Geräteklasse bin ich schon ganz gut bedient (d.h., ich muss wirklich alles geben und kriege trotzdem oft auf die Mütze) - die stärkeren schlage ich nur noch sporadisch und wenn, dann sowieso nur auf Turnierstufe. Bei kürzeren Zeiten drehen mir die Dinger regelmäßig den Hals um...
Gruß, Willi |
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