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Hartmut (15.07.2019) |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
Schön gespielt vom Centaur. Oder sollte ich lieber sagen: Sehr enttäuschend gespielt vom MCG?
Gegen den Modus schwierig muss man natürlich etwas mehr bringen als das, was der MCG hier gezeigt hat. In der 1. Partie hatte der Centaur ja nicht mal ansatzweise die Chance "entgegenkommend" zu spielen, wie es eigentlich seine Art ist. Der MCG hat eigentlich gar nichts gemacht. Im 11. Zug wird statt endlich mal den Damenflügel zu entwickeln die einzige wirklich aktive Figur abgetauscht. Dann wird die Dame ins Spiel gebracht um einen unwichtigen Doppelbauern zu bedrohen. So entgegenkomment kann man - zumindest auf der Einstellung Schwierig - gar nicht sein um das nicht zu bestrafen. In der 2. Partie zeigte sich dann doch eher, die Centaur-Spielweise auch mal auf Vorteile zu verzichten und selber zu patzen. So war z.B. der 18. Zug Sh4 völliger Nonsens. Eine ganze Menge an alten Schachcomputern hätte hier den äußerst vorteilhaften Zug 18. Se5 vorgezogen, denn nach 18. ...Lxe5 19. dxe5 Ld7 20. Ld6 ist die schwarze Armee nahezu bewegungsunfähig. Auch 20. Tfe1 ist ein typsicher "ich komm Dir entgegen"-Zug des Centaur. Und das zieht sich durch die Partie dann auch durch. Allein... der MCG ist auch in dieser Partie viel zu schwach um selbst relativ einfache Drohungen zu sehen und eigentlich könnte man fast meinen, dass hier der MCG im "Friendly"-Modus ist. 20. ...Tac8... da fehlen mir die Worte. Danach hat keiner der Türme mehr eine Chance aktiv ins Geschehen einzugreifen. Hier gab es mit z.B. 20. ...a5 (schafft eventuell für später die Option Ta6) oder Lc6 (riegelt den Bauer c7 von der schützenden Dame ab) durchaus aussichtsreichere Optionen. Und so zieht es sich leider durch. So oft der Centaur auch entgegenkommende Züge macht, der MCG findet immer wieder einen Weg seine Stellung zu verschlechtern. Aber der MCG ist - auch mit 80 MHz (getunt? Soweit ich weiss hat er ja ursprünglich so um die 48 MHz) einfach kein Blitzer und so ist es nicht überraschend, dass er hier untergeht. Die Programme von Richard Lang - so gut sie insgesamt auch sein mögen - haben immer schon von langen Bedenkzeiten mehr profitiert als von kurzen. Insofern würde ich gegen den Centaur Schwierig auch den anderen Programmen auf Basis des Genius nur wenig Chancen einräumen. Ob da die 40 MHz mehr die der Genius Pro ins Feld wirft wirklich mehr bringen, habe ich so meine Zweifel. Wenn überhaupt dann würde ich allenfalls dem Genius 4 auf dem Pentium-Rechner Chancen einräumen. Leider fehlen bei den Partien Angaben wann die Programme aus dem Buch waren oder welches Buch überhaupt verwendet wurde (Die Genius Programme haben ja mehrere, oder war das erst ab dem Pro?) Anders könnte es bei den anderen Programmen aussehen, die beim Blitzen weitaus aktiver spielen. Gerade Centurion oder den Fritzchens würde ich hier schon deutlich mehr zutrauen. Auffallend an dieser Stelle ist übrigens, dass das Centaur-Buch durchaus gut zu sein scheint. Zumindest in diesen beiden Partien hat der Centaur Varianten gewählt die durchaus positiv für ihn waren, während man über die Eröffnungsbehandlung des MCG besser den Mantel des Schweigens breitet. Leider sieht man an den Partien wie gesagt nicht, ab wann die Programme rechnen mussten, aber wenn ich es jetzt mit gängigen Cerebellum-Büchern auf dem PC vergleiche, dann kann man durchaus erkennen, dass der MCG zwar schön die Eröffnung heruntergespielt hatte, dann aber an jeweils schwierigen Stellen vermutlich auf sich allein gestellt war (siehe z.B. Zug 11 und 12 der ersten Partie). Ich bin ehrlich gespannt, wie das Turnier weitergeht, denke jedoch dass man gegen den Centaur eher auf Aktivschachpartien gehen sollte. Im Blitzschach ist das Programm des Centaur, auch mit den ihm auferlegten Routinen für freundliches Entgegenkommen, dann doch zu stark für unsere Kleinen.
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Mein Profil beim ICCF (International Correspondence Chess Federation) https://www.iccf.com/player?id=89948&tab=3 Geändert von Hartmut (15.07.2019 um 02:22 Uhr) Grund: Typo |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
Der Centaur, ein Mischwesen.
Ein Clone mit menschlichen Zügen? Ich konnte meiner Neugierde nicht widerstehen und habe mir das Teil bestellt. Nach mehreren Wochen Lieferverzug, kam nun endlich eine neue Teilmenge in den Handel. Da ich zum Händlerpreis einkaufen konnte, war der Preis zu verschmerzen. Rechnet man noch die Großhandels Marge raus kommt man vermutlich auf einen VP von ca. 100€, d.h. vermutliche Produktionskosten (ohne Entwicklung und Marketing), ca. 20€. Wenn man Ihn so betrachtet, ist er halt ein Plastik Spielzeug, mit starker Engine. Der Gag ist nun eben die adaptive Spielweise, aber genau da liegt der Trugschluss. Ich habe den Eindruck, dass dies eben genau NICHT der Fall ist. Er spielt auf „freundlich“ keines Wegs freundlich, sondern streut die Chancen und die passt permanent den Score an. (#144, #168). Dies hat zur Folge, dass er manchmal einen scheinbar schwachen Zug macht, um dann später wieder zuzuschlagen. Irgendwie ist das nicht sehr menschlich, wenn man mal einen Blunder reinhaut, muss man diese Suppe halt auslöffeln und wird aber nicht künstlich auf einem Level gehalten. Es fehlt mir jedoch die Spielstärke um dieses „Gefühl“ zu belegen, aber es ist ein riesen Unterschied gegenüber der „easy“ Stufe beim King oder HCE. Ich habe Ihn aber auch nicht gekauft, um wirklich Schach zu lernen, sondern weil mich die Adaption in der Praxis interessierte und eine Auflockerung beim Spielspass zu erreichen. Er steht nun "einladend" an einem Platz, jederzeit bereit, so dass auch ein Besucher mal sein Glück versuchen kann. In der Praxis ist es so, dass er doch eher zum "Figuren schubsen" (grauenhaftes rutschen) animiert, dank dem Spielfeld im Display findet man die ursprüngliche Position nach Verrutschen auch wieder. Das „Space Feeling“ der Ringleuchten ist ein nettes Gimmick und macht deutlich – ich bin eine Maschine. Im Spielfluss doch recht angenehm. Ich finde er bleibt seinem Namen treu – ein brutales Mystikum fern von jeglichen menschlichen Zügen. Ob er, wie auch in der griechischen Sage, aus einer Schnapsidee heraus entstanden ist? Es würde mich jedoch interessieren, ob mittlerweile jemand etwas genauere Infos zur Spielstärkenanpassung dieses "Wesens" generieren konnte. |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
Hier mal eine Partie von heute, die dies vielleicht etwas unterlegt ?
Centaur (w) vs King (s) (1:0) w :Stufe "friendly" s : Stufe « easy 0 », Buch1 Aegeon1994, B2 aus, Zufall/contempt 0, 10Mhz, Defensiv.
1. b3 e5 2. e3 d5 3. Bb2 Nc6 4. Bb5 Nf6 5. Bxe5 Bd7 6. Bxf6 Qxf6 7. Nc3 O-O-O 8.
Nxd5 Qe5 9. c4 Ba3 10. h3 Kb8 11. Nf3 Qf5 12. Ba4 Rhe8 13. O-O Bd6 14. d3 Qg6 15. Kh1 a6 16. d4 f6 17. Qe2 Qf5 18. Rab1 Qe4 19. Nd2 Nxd4 20. Qd1 Qf5 21. Bxd7 Rxd7 22. exd4 Qd3 23. Qh5 g6 24. Qd1 Qxd4 25. Re1 Rdd8 26. b4 Qxf2 27. Rf1 Qg3 28. Nf3 Be5 29. Rg1 Qf2 30. Qa4 h6 31. Nxe5 Rxe5 32. Ra1 Re2 33. Rab1 Re5 34. b5 Rd6 35. Kh2 g5 36. bxa6 b6 37. a7+ Ka8 38. Nxc7+ Kb7 39. a8=Q+ Kxc7 40. Q4a7+ * Geändert von Nisse (29.10.2019 um 20:50 Uhr) |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
Der Gag ist nun eben die adaptive Spielweise, aber genau da liegt der Trugschluss.
Ich habe den Eindruck, dass dies eben genau NICHT der Fall ist. Er spielt auf „freundlich“ keines Wegs freundlich, sondern streut die Chancen und die passt permanent den Score an. (#144, #168). Dies hat zur Folge, dass er manchmal einen scheinbar schwachen Zug macht, um dann später wieder zuzuschlagen. Irgendwie ist das nicht sehr menschlich, wenn man mal einen Blunder reinhaut, muss man diese Suppe halt auslöffeln und wird aber nicht künstlich auf einem Level gehalten. Es fehlt mir jedoch die Spielstärke um dieses „Gefühl“ zu belegen, aber es ist ein riesen Unterschied gegenüber der „easy“ Stufe beim King oder HCE. ... Es würde mich jedoch interessieren, ob mittlerweile jemand etwas genauere Infos zur Spielstärkenanpassung dieses "Wesens" generieren konnte. Deine Einschätzung deckt sich genau mit der in unserer Review, die wir hier geschrieben haben: Die große DGT Centaur Review Gruß, Sascha
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Nisse (29.10.2019) |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
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Der Gag ist nun eben die adaptive Spielweise, aber genau da liegt der Trugschluss. Ich habe den Eindruck, dass dies eben genau NICHT der Fall ist. Er spielt auf „freundlich“ keines Wegs freundlich, sondern streut die Chancen und die passt permanent den Score an. (#144, #168). Dies hat zur Folge, dass er manchmal einen scheinbar schwachen Zug macht, um dann später wieder zuzuschlagen. Irgendwie ist das nicht sehr menschlich, wenn man mal einen Blunder reinhaut, muss man diese Suppe halt auslöffeln und wird aber nicht künstlich auf einem Level gehalten. ... Bei dem Centaur komm ich mir vor wie in meiner Kindheit, wenn ich gegen meinen Vater gespielt habe. Um mir eine Chance zu geben, hat er dann immer wieder mal einen total unsinnigen Zug gemacht. Als ich dann in dem Alter war, das zu erkennen, hat es mich eigentlich nur geärgert und keinen Spaß gemacht. OK, irgendwann hat sich der Spieß dann umgedreht ;-) Auch der Centaur macht bei mir immer - teils auch in einer recht ausgeglichenen Spielsituation - einen komplett unsinnigen Zug. Das verdirbt mir dann wirklich den Spaß. Zumal er, wie Du schreibst, dann plötzlich wieder gnadenlos zuschlägt. Ich hab ihn jetzt mal auf Experte gestellt. Mal schauen, wieviel Züge ich da überstehe. |
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Re: DGT Centaur - Der Thread
I'm new on Schachcomputer.info and this is my first contribute. I can read German, but writing is so much easier in English for me.
I'm a bit surprised about many Centaur opinions and comments about shortcomings. I own the Centaur for a few weeks now and I think I belong exactly to the target group DGT had in mind for the Centaur. I'm a fairly low level home chess player who wants to play a game of chess whenever it suits me and against an opponent that doesn't wipe me off the board. And that's exactly what I got. An opponent with my own strength. No difficult setting to make, just set up the pieces and play. Sometimes I win, sometimes I lose, but it's always fun. I'm not interested in analyzing the games or make an archive of them. My kind of players is what DGT had in mind when they developed the Centaur. Let's say that the Centaur is like a Fiat Panda. When I buy a Fiat Panda it's not reasonable to demand that it drives like a Mercedes, with all it's features. But that's exactly what I read here all the time: - Why can't I export my game? - Why can't I play online? - Why can't I see the depth of analyzing? - Why isn't it made of wood? - Why doesn't it have blue tooth? - Why can't I make multiple profiles? - Why, why, why.... Because the Centaur isn't made for players with these demands! There are other chess computers that do have these possibility's and you should purchase one of those (for more money). If DGT had to fulfill all those demands the price would be double. I read on Schach.computer that the Centaur is a huge selling succes. They sell more Centaurs in June then other chess computers with Christmas. Probably because there are so many players like me who think that €349 is a fair price for what they want (a Panda chess computer) and they don't want to pay €700 for a lot of features they don't use (a Mercedes chess computer). Even if you compare with the new The King Performance. In the base it is the same price, but if you want to play online or with a battery then it will cost you an additional €155, that's +45%. €349 and €505 is for me not the same price segment. I probably am thinking way out of the box in compare to most of the members here, but I think most home chess players do. Of course you can play a computer tournament with the Centaur, but it wasn't made for that purpose. What I think so far off the Centaur? I think it's perfect for players like me. Move the pieces in the most natural way there is. The lightning circles is a brilliant solution. Build in battery, so I will take it to Spain this winter and play every day outside. Of course wood looks better, but it doesn't make me play better. The only disadvantage of the plastic is that's it's static and it attracts dust and hairs (if you own dogs like me). Should I ever win the lottery I will buy the Rolls Royce Revelation II, just the looks of it is worth it. Until then I will be very happy with my Centaur. Of course I'm very curious what you think of my approach. |
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Tibono (30.10.2019) |
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AW: DGT Centaur - Der Thread
Hallo Eric,
es ist schön, dass Dir das Spiel des Centaur gefällt und Du mit den Features zufrieden bist. Du bezeichnest Dich selbst als eher schwächeren Hobbyspieler, der all die Features aus vergangenen Schachcomputergenerationen nicht braucht. Deswegen bist Du genau der Kunde, den DGT für den Centaur im Auge hatte. Diese Argumentation hatten wir im Verlaufe des Threads mehrfach aufgegriffen, auch das Review von Michael und Sascha beschäftigt sich damit ausführlich. Auf mich persönlich macht der Centaur einen unfertigen Eindruck. Die Software hat Bugs, das Design ist interessant, aber auch irgendwie nicht zu Ende gedacht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt einfach nicht. Persönlich erwarte ich für stolze 350 EUR von einem Gerät des Jahres 2019, dass es mir alle liebgewonnenen Features der vergangenen Schachcomputergenerationen bietet. Wer das nicht braucht, der soll das gefälligst über ein Optionsmenü ausblenden. Wo liegt den dann das Problem? Diese Features erst gar nicht anzubieten mit der Argumentation, dass braucht ein Hobbyspieler nicht, ist pure Schönfärberei durch geschicktes Marketing. Da werden Versäumnisse in der Entwicklung schöngeredet, nicht mehr und nicht weniger. |
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Eric1956 (30.10.2019), FütterMeinEgo (30.10.2019), Hartmut (30.10.2019), Lindwurm (30.10.2019), Mythbuster (30.10.2019), Robert (30.10.2019) |
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Re: DGT Centaur - Der Thread
Welcome Eric!
I pre-ordered the KP so made another choice (so far!), but happy to read your opinion. It is a great chance for each of us to have some brand new chess computers offered with various features, tastes & price ranges. Thanks to remind it. And it is a great chance as well to read advanced testing here and opinions, including list of available or lacking features, so anyone can be fully aware - for an educated personal choice. I am much interested in the quality of the adaptive feature the Centaur offers - I mean "natural" weaker moves (I do need these!) and no obvious blunder gifts or obvious mates postponed in a silly way (I would hate that: once clearly loosing, I expect a fast finish). This is the only scope I still need to be convinced with, regarding the Centaur. Gruß, Eric |
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Eric1956 (30.10.2019) |
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