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  #1  
Alt 01.09.2016, 13:37
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Deine Ausführungen zu Belle kenne ich wohl auch aus "Schach dem Computer". 200-250 Punkte pro Halbzug erschienen mir damals schon suspekt. Immerhin war man seinerzeit bereits bei etwa 8 Halbzügen auf Turnierstufe.

Ich möchte noch kurz etwas zu den Geschwindigkeiten ergänzen. "cpubenchmark.net" gibt beispielsweise Leistungswerte an für:

AMD Athlon II X4 630: 3169 Punkte
AMD Athlon 2400+: 462 Punkte

Diese Relation von Faktor 7 bestätigt - sehr genau - der Fritz_Chess_Benchmark_12.
ABER: Nur wenn mit vier logischen Prozessorkernen gerechnet wird. Lasse ich nur einen Prozessorkern ran, dann wird das Ergebnis etwa geviertelt.

Und genau so siehts dann auch unter MS-DOS aus. Das unterstützt nur einen Kern. Ist also so zusagen ein "Flaschenhals". Ein praktischer Test mit Ftitz 1 bestätigte das.
Um nach a2-a4 in den 12. Halbzug zu kommen, benötigt

AMD Athlon II X4 630: 12 Sekunden
AMD Athlon 2400+: 20 Sekunden

Ist das jetzt schlecht ? Nein! Denn eines wird auch klar: Es entstehen keine weiteren Verluste, z.B. durch Speichermangel, obwohl der DOS-Speicher ja sehr begrenzt ist.

TIPP für Experimente:
Wer selbst mit alten DOS-Programmen auf aktuellen PCs ohne allzu großen Aufwand
experimentieren möchte, bootet beispielsweise mit einer Windows 98SE - CD. Dann hat er rudimentäres MS-DOS. Das Schachprogramm muss dann ggf. über einen USB-Stick geladen werden. Denn das alte DOS kennt nur "FAT", also keine Festplatten, die unter dem heute üblichen NTFS - Format laufen.

Gruß
Wolfgang


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  #2  
Alt 01.09.2016, 14:06
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Solwac Solwac ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

Hallo Wolfgang,

eigentlich wollte ich hier nicht spezifische Hardware sprechen.
Nur so viel: Bei irgendwelchen Benchmarks dürfen nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Also Mehrkernprozessoren sind ungünstig (außer man nimmt Werte für nur einen Kern), genauso aber unterschiedlich schnelle Speicher usw.
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  #3  
Alt 03.09.2016, 23:27
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Rasmus Rasmus ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

 Zitat von Wolfgang2 Beitrag anzeigen
TIPP für Experimente:
Wer selbst mit alten DOS-Programmen auf aktuellen PCs ohne allzu großen Aufwand experimentieren möchte, bootet beispielsweise mit einer Windows 98SE - CD. Dann hat er rudimentäres MS-DOS.
Dosbox wäre auch noch so ein gutes Werkzeug, das läuft auch ohne spezielles Geboote. Ich habe damit unter Win7 das gute alte "Pirates" aus DOS-Zeiten ans Laufen gekriegt. Läuft in nem DOS-Fenster, oder wahlweise als Vollbild.

Allerdings emuliert das gleich das gesamte System in Software, also auch die CPU. Man braucht also einen flotten Prozessor, wenn man emulierte 486er oder Pentium-Geschwindigkeit erreichen will.
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  #4  
Alt 04.09.2016, 02:38
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

 Zitat von Rasmus Beitrag anzeigen
Dosbox wäre auch noch so ein gutes Werkzeug, das läuft auch ohne spezielles Geboote. Ich habe damit unter Win7 das gute alte "Pirates" aus DOS-Zeiten ans Laufen gekriegt. Läuft in nem DOS-Fenster, oder wahlweise als Vollbild.

Allerdings emuliert das gleich das gesamte System in Software, also auch die CPU. Man braucht also einen flotten Prozessor, wenn man emulierte 486er oder Pentium-Geschwindigkeit erreichen will.
Über die DOSBOX hat Theo in einem Parallelthread etwas geschrieben. Damit muss ich mich erst noch befassen.
Ich wählte, auch aus anderen Gründen, einen anderen Ansatz:
Auf einem Windows 7 - Rechner installierte ich die Software "Oracle VM VirtualBox". Und darin Win XP, Windows 98. Jetzt komme ich wieder über Windows 98 zu MS-DOS.
Aber die Geschwindigkeit darin ist mehr als schlecht.
Was oben der Rechner (12 Halbzüge nach a2-a4) in 12 Sekunden bewerkstelligte, dauert jetzt etwas weniger als 7 Minuten. Also 34 mal länger.
Nachtrag: Der PII/266MHz benötigt unter MS-DOS 01:56, also sechs mal so lang wie der AMD Athlon XP 2400+. Im Endeffekt liegen diese knapp 7 Minuten auf dem Niveau einen 486DX2/66 bzw. knapp darüber Richtung Pentium 60.

Gruß
Wolfgang

Geändert von Wolfgang2 (04.09.2016 um 12:16 Uhr) Grund: Korrektur + Nachtrag
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  #5  
Alt 04.09.2016, 04:41
Mark 1 Mark 1 ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

Hallo Wolfgang

Zitieren:
Was oben der Rechner (12 Halbzüge nach a2-a4) in 12 Sekunden bewerkstelligte, dauert jetzt etwas mehr als 7 Minuten. Also über 35 mal länger.
Das kommt mir aber sehr langsam vor. Gerade VM sollte schneller als Dosbox sein.

Hab die gleiche Rechnerkonfiguration.
Meine Werte bei Fritz 1 9 sec und Gideon 1.0 rechnet bei a2-a4 zirka
1400000 pos/sec .

Mein System i7 CPU970 3,2GHz

Gruß Mark 1
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  #6  
Alt 04.09.2016, 12:46
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

 Zitat von Rasmus Beitrag anzeigen
Dosbox wäre auch noch so ein gutes Werkzeug, das läuft auch ohne spezielles Geboote. Ich habe damit unter Win7 das gute alte "Pirates" aus DOS-Zeiten ans Laufen gekriegt. Läuft in nem DOS-Fenster, oder wahlweise als Vollbild.

Allerdings emuliert das gleich das gesamte System in Software, also auch die CPU. Man braucht also einen flotten Prozessor, wenn man emulierte 486er oder Pentium-Geschwindigkeit erreichen will.
Genau so ist es. Aber mein Ansatz war eigentlich, dass ich einen möglichst schnellen DOS-Rechner wollte, um die Schachprogramme zu testen.

Kleiner Schwenk in die Vergangenheit
Die "langsame" Seite von Fritz und Psion kennen ich auch. Angefangen mit einem Commodore PC 10-III, ein XT-Computer mit 8088-Prozessor (8 bit), der mit 4,77x2, also rund 9,5 MHZ lief.

Lösezeiten für dieses Studie (1. b4-b5!)

XT-8088, Commodore PC10-III (9.5 MHz): 12:40
intel 80286-16: 3:28
intel 80386-SX16: 3:15
intel 80386-SX25: 2:07
intel 80386-DX40: 1:11
Cyrix 486-DX40: 0:29
intel 80486-DX2/66: 0:20
intel Pentium 60: 0:17
Cyrix 486-DX2/100: 0:14
intel Pentium 90: 0:10


Die kursiv dargestellten Zeiten (für Psion Chess 1.1) ermittelte ich auf meinen eigenen PCs, die anderen auf Rechnern von Kollegen. Davon gab es genug im Studentenwohnheim. Erfreulicherweise auch viel Schach interessierte.
Also: Eine neue "Spielwiese" für Geschwindigkeitstests ist eröffnet.


[Event "Computer Schach Partie"]
[Site "TOSHIBA"]
[Date "2016.09.04"]
[Round "?"]
[White "wom"]
[Black "wom"]
[Result "*"]
[BlackElo "2400"]
[Time "12:30:01"]
[WhiteElo "2400"]
[TimeControl "300"]
[SetUp "1"]
[FEN "R7/P1p2k2/r1p2P2/2Pp4/1P6/1K6/8/8 w - - 0 1"]
[Termination "unterminated"]
[PlyCount "9"]
[WhiteType "human"]
[BlackType "human"]

1. b5 {!} cxb5 2. Kb4 c6 3. Rh8 Rxa7 4. Rh7+ Kxf6 5. Rxa7 *
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Drahti (07.09.2016)
  #7  
Alt 05.09.2016, 00:40
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

Wie ist denn das eigentlich mit der VM von Win7-Professional? Das Hauptproblem von Win7 ist ja, daß es auf nennenswert gescheiten Rechnern notwendig 64bit ist und deswegen keine 16bit-Programme ausführen kann, wohingegen DOS-Programme (soweit ich erinnere) 16bittig sind.

Die VM von Win7 stellt einem ein XP-32 zur Verfügung, und dieses sollte ja dann DOS-Programme ausführen können. Ist ja auch speziell für Legacy-Anwendungen gedacht.

Alternativ, funktioniert vielleicht auch FreeDOS ( http://www.freedos.org/ )?

P.S.: Bei der Studie konnte ich nicht widerstehen und habe die eben in den CT800 eingehackt; dessen Cortex-M4 bei 168 MHz spuckt trotz natürlich anderer Software die Lösung nach 6 Sekunden aus. Das liegt in dem Bereich, den ich anhand der Coremark-Werte des 486-DX2 und des M4 auch erwarten würde.
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  #8  
Alt 06.08.2017, 21:30
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

Ich belebe diesen Strang mal wieder:

 Zitat von MaximinusThrax Beitrag anzeigen
Ja in der Tat! Gerade die Schröders profitieren ja überproportional von einer Geschwindigkeitserhöhung.
Solche Aussagen finden sich ja immer mal wieder. Aber woher kommen sie? Gibt es dazu Untersuchungen, z.B. durch statistisch aussagekräftige Turniere?

Ich habe zum Vergleich mal für 8 Programme die Zahlen der SSDF genommen und für unterschiedliche CPUs die Faktoren 3 (K6-2 450 -> Athlon 1200 und 486 50/66 -> Pentium 90) und 2,5 (Pentium 90 -> Pentium MMX 200) angenommen. Damit komme ich auf folgende Verbesserungen bei Verdopplung:

Rebel Century 4 66
Rebel 9 62
Rebel 8 56
Rebel 7 44
Chess Machine 117
Rebel 6 69
Polgar 71
MM IV 113

Damit kommt auf etwa 75+-25 mit Rebel 7, Chess Machine und MM IV außerhalb dieses Fehlerintervalls.

Vielleicht kann ja jemand anderes mal Vergleichswerte liefern, ich finde die Zahlen für Programme aus den 90ern jedenfalls nicht besonders.
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  #9  
Alt 07.08.2017, 10:51
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Robert Robert ist offline
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

 Zitat von Solwac Beitrag anzeigen
Solche Aussagen finden sich ja immer mal wieder. Aber woher kommen sie?
[...]
Rebel Century 4 66
Rebel 9 62
Rebel 8 56
Rebel 7 44
Chess Machine 117
Rebel 6 69
Polgar 71
MM IV 113
MM IV und MM V haben mit den Schaetzle+Bsteh-Turbokits in der SSDF-Liste überdurchschnittlich zugelegt (was Dein Ergebnis für den MM IV ja zeigt)

Auch der Polgar 10 MHz legt gegenüber der 5 MHz-Version um >100 Punkte in unserer Aktivliste zu. Kann natürlich Zufall oder statistische Ungenauigkeit sein...

viele Grüße
Robert
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Egbert (07.08.2017)
  #10  
Alt 07.08.2017, 12:39
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AW: Geschwindigkeitsverdopplungen und Elozahlen

 Zitat von Robert Beitrag anzeigen
Kann natürlich Zufall oder statistische Ungenauigkeit sein...
Das ist eben das Problem, die Differenz zwischen zwei verschieden schnellen Versionen ein und desselben Programms ist nur mit einer recht großen Unsicherheit bekannt. Zudem gibt es bei geringeren Suchtiefen noch relativ deutliche Schwellen und die älteren Programme zeigen deutlich den Unterschied zwischen geraden und ungeraden Suchtiefen.

Mich interessiert vor allem, woher die Aussagen, dieses oder jenes Programm würde besonders profitieren, kommen. Ist es Wunschdenken, weil einem das Programm gefällt (kommerzielle Interessen wie vor 25 und mehr Jahren dürften heute obsolet sein)? Oder ist es selektive Wahrnehmung, dass manche Ergebnisse einfach mehr Aufmerksamkeit erregen? Oder ist es einfach mangelnde Sensibilität für Statistik und die nötige Betrachtung der Unsicherheiten fehlt einfach?
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