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AW: Millennium ChessGenius Pro
Na ja, sein wir ehrlich. Selbst als Richard Lang Fan (ich kenne ihn seit über 20 Jahren persönlich) muss man zugeben, dass er sich an einem Punkt auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat und bequem wurde ...
1990 war sein Vorsprung noch gigantisch. Zu dieser Zeit fingen andere Autoren (allen voran Ed Schröder) an, mit den Schlag- und Taktikerweiterungen (Singular Extensions) zu experimentieren ... mit Erfolg. Um diese Technik zu verwenden, hätte Richard sein Programm ziemlich komplett neu stricken müssen, das tat er nicht. Stattdessen setzte er weiterhin nur auf Wissen und allgemeine selektive Suche. Damit wurden seine Programme taktischen Angriffen gegenüber immer anfälliger ... da beißt keine Maus einen Faden ab ...
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Wolfgang2 (30.06.2016) |
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Noch ein Nachtrag: Eine große Schwäche basiert auf seiner Sturheit, die Begrenzung der Suche aufzuheben. Seit dem Almeria haben seine Programme eine maximale selektive Spitze von 12 HZ zzgl. dem Sockel ... Sprich, bei 2 HZ solider Suche kann das Programm maximal 14 HZ selektive Spitzen verfolgen.
Ein künstlicher Horizonteffekt, der sich oftmals als fatal erweisen kann. Leider schreibe ich keine Partien mit, aber gestern hatte ich ein schönes Beispiel: Ich ließ meine Fidelity Premiere mit 68.020 CPU (ja, es gibt drei Geräte mit der 68.020 CPU) gegen den Vancouver 32 Bit spielen, also eine Art Bruderduell ... Mitten in der Partie beide Programme lagen in der Bewertung bei rund einer Bauerneinheit für weiß (Vancouver) sagte die Premiere plötzlich nach nur zehn Sekunden Bedenkzeit plötzlich ein Matt in acht an ... ![]() Der Vancouver hat sein Unheil nicht kommen sehen ... schon, weil seine selektiven Spitzen nicht weit genug reichten ... obwohl er die Züge der Premiere durchaus vorhersagte ... erst drei Züge später kam die Aufgabe ... hätte Richard hier der Suche "freien Lauf" gelassen, wäre diese Partie anders gelaufen!
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achimp (30.06.2016) |
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Nicht, dass ich alle Feinheiten der Langschen Suche kenne, aber das Problem ist hier doch sicher nicht die Tiefe der selektiven Suche. Ein Matt in acht bedeutet der 15. Halbzug setzt matt, im 16. Halbzug hat der Gegner keinen legalen Zug. Wenn der Vancouver erst drei Züge später das matt erkennt, dann wäre das im Bereich seiner Suche. Die Selektivität hat hier einfach ein Loch!
ok, habe es nicht exakt genug beschrieben. Der Vancouver hat fleißig vor sich hingerechnet und dabei sogar die folgende Zugfolge richtig berechnet (soweit man die Vorschau sehen konnte) ... seine Rechentiefe war 03/15 (also 15 HZ selektive Spitze) ... er führte seinen Zug aus und keine zehn Sekunden später kam der Fidelity mit dem Matt in 8! Die nächsten drei Züge waren jeweils erzwungen ... nach den erzwungenen Zügen erkannte der Vancouver dann sein Ende. Ich habe danach noch mal die Stellung in der Analysestufe angesehen und bei 06/18 hatte er es dann auch gesehen und den Zug gewechselt ... leider weit jenseits der "normalen Rechenzeit" ... somit hatte er aufgrund der an die Bruteforce Tiefe gekoppelten Maximaltiefe der Spitze keine Chance, das Matt in normaler Zeit zu verhindern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er ohne diese Begrenzung sich in der Kombination weiter gehangelt hätte und das Matt vermieden hätte ... beweisen kann man das freilich nicht. Wobei mich trotzdem die Matt in 8 Ansage der V6 beeindruckt hat ... das ist schon großes Kino! Gruß, Sascha
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Wie viele Züge zeigt die Hauptvariante an? Acht? Dann wäre die Abweichung irgendwo in den Halbzügen 9-15 zu suchen. Was würde da eine weitere Vertiefung nutzen? |
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Um in der Verteidigung ein 8-zügiges Matt zu erkennen, sind 16 HZ Suchtiefe nötig. |
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Mythbuster (30.06.2016) |
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Aber warum erkennt der Vanni es dann erst nach 3 weiteren Zügen?! Das stützt doch die These vom "Loch" in der Selektivität... Er hatte das Matt in keinem der vertieften Äste drin.
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Sascha schrieb "Die nächsten drei Züge waren jeweils erzwungen". Ich nehme an, dass es dazu dann keine besonders tiefe Berechnung gab.
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Hi,
um das Matt abwenden zu können, hätte er 17 HZ in die Tiefe gehen müssen ... denn nach seinem Zug kam die Ansage Matt in 8! Die ersten drei Züge waren dann erzwungen (Schach mit nur einem Feld für den König), danach konnte er zwischen zwei und drei Varianten wählen und merkte dann (weil er dann wieder rechnete), dass das Ende gekommen ist. Der Witz: Er hat sich selbst ins Unglück gerechnet, da er soweit ich gescrollt habe, die "richtige" Fortsetzung sah ... wie gesagt, hätte er da nicht nach 15 HZ abgebrochen, sondern hätte den Weg weiter verfolgt, hätte er gesehen, dass da ein Matt droht ... Denn dass er es findet, bewies er ja in der Analyse, da er bei der Tiefe 06/18 einen anderen Zug wählte ... der dann kein Matt zur Konsequenz gehabt hätte. Programme, die bei Schach- und Schlagfolgen mit SE arbeiten und beliebig in die Tiefe gehen, sind hier einfach im Vorteil. Was mir nur bisher nicht klar war: Ich wußte nicht, dass offensichtlich das V6 Programm selektiv so in die Tiefe geht, denn die Mattansage kam, als er bei Suchtiefe 04 war. Und das Brett war noch relativ voll, sprich Dame, Türme und einige Leichtfiguren waren noch auf dem Brett ...
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AW: Millennium ChessGenius Pro
Hi,
um das Matt abwenden zu können, hätte er 17 HZ in die Tiefe gehen müssen ... denn nach seinem Zug kam die Ansage Matt in 8! Die ersten drei Züge waren dann erzwungen (Schach mit nur einem Feld für den König), danach konnte er zwischen zwei und drei Varianten wählen und merkte dann (weil er dann wieder rechnete), dass das Ende gekommen ist. Der Witz: Er hat sich selbst ins Unglück gerechnet, da er soweit ich gescrollt habe, die "richtige" Fortsetzung sah ... wie gesagt, hätte er da nicht nach 15 HZ abgebrochen, sondern hätte den Weg weiter verfolgt, hätte er gesehen, dass da ein Matt droht ... Denn dass er es findet, bewies er ja in der Analyse, da er bei der Tiefe 06/18 einen anderen Zug wählte ... der dann kein Matt zur Konsequenz gehabt hätte. Programme, die bei Schach- und Schlagfolgen mit SE arbeiten und beliebig in die Tiefe gehen, sind hier einfach im Vorteil. Was mir nur bisher nicht klar war: Ich wußte nicht, dass offensichtlich das V6 Programm selektiv so in die Tiefe geht, denn die Mattansage kam, als er bei Suchtiefe 04 war. Und das Brett war noch relativ voll, sprich Dame, Türme und einige Leichtfiguren waren noch auf dem Brett ...
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