In einem Spiel des Mephisto Merlin 4K gegen den Novag Agate kam es nach dem 10. Zug von Weiss zu dieser Stellung:



Der Novag opfert im nächsten Zug den Springer: Sxe4

Aber warum ?? Sieht jemand darin einen Sinn ?

Seltsamerweise schlägt der Merlin im Anschluss auch nicht mit dem Bauern...sondern macht erst die Rochade.Daraufhin zieht Schwarz dann Sc6 (lässt also den Springer weiterhin stehen....) und erst dann schlägt der Merlin den Springer mit fxe4.

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Gruss,
René

Er hofft halt auf fxe4 gefolgt von Dxh4
Sc7+ (nach 0-0 und Sc6) liegt wohl hinter seinem Horizont...

Robert

Ich sehe das so wie Robert und wundere mich keineswegs, dass der Agate nicht mal 4 HZ im voraus berechnen kann. Ich rede deshab von 4 HZ, weil Sc6 der noch weit schrottigere Zug war, der den Ausgangszug locker in den schatten stellt. Und 4 HZ später steht nun mal Sc7+ zur Debatte. OK, will man sagen der Agate muss aber auch noch die Folge dieses Zuges erst berechnen (also den drohenden Turmverlust oder das noch schlimmere Tf7+), dann sind es tatsächlich doch noch 6 HZ - zuviel verlangt von so einer Kiste...

Der Merlin hingegen hat absolut korrekt gehandelt!

Ganz ehrlich: Bei diesem Spielstärkeniveau ist es müßig nach irgendwelchem "Sinn" zu fragen. Die Dinger kennen die Regeln und versuchen danach zu handeln. Allein das Versuchen geht dabei schon meist in die Hose, wenn man sieht wie wenig tief die Dinger rechnen können. Einen "Sinn" in Hinblick auf einen "Plan" wirst Du hier vergeblich suchen - das wird erst ab Elo 2000 allmählich interessant. In den unteren Leistungsklassen ist das alles eher "just for fun"...

Gruß, Willi

Genau, weil Dxh4 nach der Rochade nicht mehr mit einem Schachgebot einhergeht, was dem Schwarzen ansonsten Zeit geben würde, mit der Dame nach d8 zurückzukehren, um Sc7+ zu verhindern.


Gruß,
Robert

Hallo Robert und Willi,

danke schön an Euch beide....

Vermutlich würden mir Geräte oberhalb von 2.000 ELO nur noch mehr Fragen aufgeben, als Antworten.

Meine eigene Spielstärke liegt offensichtlich deutlich unter der von vielen hier im Forum.
Aber ich arbeite daran....

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Gruss,
René

Ich hab' Deine Stellung eben mal auf meinem Atlanta aufgebaut und im Zweispielermodus ein bisschen durchgecheckt. Mir steht natürlich seit einem Tag das tolle Arena 2.01 auf meinem Laptop zur Verfügung mit all den superstarken implantierten Engines à la Rybka 2.2. und andere, aber die verbanne ich jetzt mal. Was ist schon ein Rybka gegen meinen Atlanta ?

Jedenfalls, danach war das Springeropfer auf e4 soweit korrekt. Der Agate ist also ganz schön schlau. Und dass der Merlin darauf nicht hereinfällt, sondern erst rochiert, zeigt, dass auch dieses Kleingerät nicht auf den Kopf gefallen ist. Nach der Rochade sollte Schwarz den Springer jedoch wieder nach f6 zurückziehen, sagt mein Atlanta, und dann hat er mit diesem Manöver immerhin einen Bauern ergattert, Merlin jedoch hat sich zumindest für's erste auf sichere Gefilde gezaubert.

Schlüge Merlin jedoch den Springer mit dem f-Bauern

1. ... Sxe4
2. fxe4,

dann käme sofort

2. ... Dxh4+, gefolgt von
3. Kf1.

Der Atlanta sieht selbstverständlich, dass jetzt Sc7+ droht und zöge als Schwarzer
3. ... Sa6.

Naja, sieht nicht ganz so schön aus gemäß dem Motto Springer am Rand ist Schand, aber das Feld c7 wird immerhin geschützt und gleichzeitig kann der Turm raus (positionell vorteilhaft).

Man kann jetzt weiterspielen, aber das Springeropfer bringt auch hier einen Bauern für Schwarz und bessere Entwicklung.

Ob Agate das alles gesehen hat, weiß ich nicht, bestimmt tun das die Superprogramme. Aber ist es für einen Hobbyspieler nicht viel schöner, sowas Zug für Zug auf dem Brett des Lieblingsschachcomputers auszuprobieren?

Gruß Tom

...danke Tom...sehr interessant.

Im Übrigen hat der Merlin das Spiel gewonnen.Der kommt mir auch deutlich stärker als 1271 ELO vor.
Umgekehrt liegt mir der Agate mit 1436 gefühlsmäßig deutlich zu hoch.

Noch ein paar Spiele...dann habe ich je 15 Partien zusammen.....

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Gruss,
René

Ach was - das meinst Du nur...
Vermutlich haben einige hier sich eben mehr mit den diversen Geräten befasst als andere. Mit Spielstärke hat das nicht viel zu tun. Ganz im Gegenteil: So richtig starke Spieler (jenseits Elo 2000) dürften sogar noch eher Probleme haben mit den ultraschwachen Zügen der "Schwachcomputer", weil sie sie nicht mehr Nachvollziehen können. Man muss ja förmlich sein eigenes Schachwissen abschalten um zu begreifen, was die Dinger da fabrizieren - und das ist nicht so leicht getan...

Übrigens: Nicht nur Dir geben die 2000+ Geräte mehr Fragen auf. Diese Viecher können auch ganz schönen Murks produzieren und dann wird es wirklich schwer zu erfassen, warum das so ist. Noch schlimmer sind die PC-Engines: Bauen die irgendeinen Mist - wer von uns will den denn noch widerlegen? Und eines ist sicher: Mist bauen auch diese Programme zu hauf!

Gruß, Willi