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Alt 15.10.2007, 00:50
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...will ich mich auch endlich einmal vorstellen

Angefangen hat bei mir alles als Kind mit einem Schach-Lehrbuch, das ich im Schrank meiner Eltern gefunden habe. Ich fand's cool, ein Spiel zu lernen, das doch eigentlich ein "Erwachsenenspiel" war

Habe dann lange Zeit immer gegen mich selber gespielt, was meine Eltern ein wenig verwundert hat. Ob das denn überhaupt Spaß mache? Ob ich nicht vielleicht in einen Schachverein eintreten wolle? Nein, wollte ich nicht (leider, muß ich heute sagen). Ich hatte mal schlechte Erfahrungen in einem Fußballverein gemacht, und das hat geprägt - ich mag bis heute keine Vereine

Irgendwann bekam ich dann mit, daß es neuerdings Computer gab, die Schachspielen konnten. Tollkühn habe ich mir einen solchen Schachcomputer zu Weihnachten gewünscht, wohlwissend, daß die Dinger immens teuer waren und ich so ein teures Geschenk niemals bekommen würde. Meine riesengroßen Augen, als ich zu Weihnachten die Geschenke auspackte, und ein Schachcomputer zum Vorschein kam, würde ich heute zu gerne noch einmal sehen

Lange Rede, kurzer Sinn, mein erster Schachcomputer war ein Chess Champion MK II ! Das Ding war echt der Hammer für mich, das beste aber war die Melodie, die das Teil abspielte, wenn man es schachmatt setzte! Natürlich bekam ich diese Melodie lange Zeit erst einmal nicht zu hören, sondern mußte mir regelmässig die Schmach antun, wenn der MK II seine Triumph-Melodie abspielte, wenn er gewann.

Den Rest meines Lebens geprägt hat aber die Frage, die ich mir vom ersten Moment an stellte: Wieso zum Henker kann so eine Brotdose Schach spielen? Und dann auch noch (jedenfalls zu Anfang) besser als ich?!? Wie macht das Ding das???

Lange hat es gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, sehr lange. Bis eines Tages in einer deutschen PC Zeitschrift ein Artikel zum Thema Schachprogrammierung erschien. Da fielen sie endlich die Groschen, und wie! Sofort machte ich mich daran, selber ein Schachprogramm zu schreiben. Anfangs noch in Turbo Pascal. Leider waren weitere Informationen zur Schachprogrammierung dann doch wieder nirgends zu finden, so daß mein Schachprogramm zwar Schach spielen konnte, aber eben nicht besonders gut. Bis ich dann anfing, in Dortmund Informatik zu studieren. Die dortige Bibliothek entpuppte sich als das absolute Paradies für mich! Dort gab es all die Fachartikel über Chess 4.5, Cray Blitz, Belle, Bebe, Hitech, Deep Thought und wie sie alle hießen, all die Artikel in den ACM Journals, IEEE Journals und so weiter. Und natürlich in jedem Artikel Literatur- und Quellhinweise, so daß man sich immer weiter durchsuchen konnte. Ich habe das alles geradezu verschlungen und mich daraufhin monatelang zu Hause vergraben und Tag und Nacht an meinem Schachprogramm herumprogrammiert Irgendwann in der ganzen Zeit habe ich das Programm übrigens auch nach C portiert. Die ersten Versionen liefen übrigens auf einem IBM AT komptiblen 286er mit 10 MHz, und wenn ich nicht in Dortmund sondern bei meinen Eltern war, sogar auf einem IBM XT kompatiblen PC mit 8088 Prozessor und ich glaube 4,77 MHz? Da war man dann froh, wenn das Programm mal 2-3 Halbzüge tief rechnete (Brute-Force Tiefe + selektive Vertiefungen und Quiescence Search natürlich). Erste Gegner waren GNU-Chess, Psion, Colossus und Cyrus Chess... Eine echte Offenbahrung war es, als ich in einem Geschäft eine Schachsoftware von Boeder kaufte. Darin befand sich auch ein Schachprogramm namens "Fritz". Das Ding war der Knaller damals - heute kennen wir es alle etwas besser Leider war es so, daß ich den Top Programmierern immer einen Schritt hinterher war. Als mein Programm so ungefähr mit Fritz 1 mithalten konnte, kam Fritz 2 auf den Markt - und der hat mein eigenes Schachprogramm wieder zerfetzt, daß es nur so krachte. So ging es immer weiter, bis ich dann mal die Lust verlor, und aufhörte mit der Programmierung. Es kamen immer noch mal wieder intensive Phasen, die letzte war wohl Ende 1999. Jedenfalls ist das der letzte Programmstand, den ich jetzt auf meiner Festplatte finden konnte. Dummerweise habe ich damals mitten in einer heftigen Experimentierphase aufgehört. Alles mögliche im Code getestet und durchprobiert und quasi eine wirre Ruine hinterlassen. Habe das Programm vor ein paar Tagen mal unter Arena angeschmissen (das Programm ist Winboard-kompatibel), und es spielt etwas seltsam Vielleicht finde ich ja noch einmal wieder die Muße, mich dem Programm einmal wieder zu widmen.

Natürlich habe ich auch immer viele Schachprogramme gesammelt - ich brauchte ja auch Testgegner für mein eigenes Programm Nee, natürlich wollte ich auch immer auf der Höhe der Zeit sein, der Sammeltrieb wollte befriedigt sein und es machte mir halt einfach Spaß. Mein Lieblingsprogramm und die absolute Offenbahrung war übrigens MChess. Das Ding war der Hammer! Die letzte Version 8 hatte leider einen bösen Bug (weiß gar nicht, ob Marty Hirsch das überhaupt gemerkt hat), der es verhinderte, daß MChess ganz oben an der Spitze war - manchmal spielte das Programm, trotz Top Hauptvariante urplötzlich einen ganz anderen, schlechteren Zug aus. Habe MChess so einige vielversprechende Partien verlieren sehen... Trotzdem, die beeindruckensten, spannendsten und besten Partien hat immer MChess gespielt. Und die Hauptvarianten von MChess werden mir wohl ewig ein Rätsel bleiben. Mit all meinem Wissen über Schachprogrammierung bin ich nicht dahinter gekommen, welche Extensions Marty wohl benutzt haben könnte, um diese (z.T. ellenlangen) Hauptvarianten hinzubekommen. Meine Vermutung war immer eine Variante der Singular Extensions, aber ob's das wirklich war?

Ich hoffe sehr, daß Marty Hirsch eines Tages zur Schachprogrammierung zurückfinden wird und uns ein MChess Pro 9 bescheren wird. Sollte das jemals geschehen, werde ich wieder anfangen an Gott zu glauben

Ahja, natürlich habe ich die Programme auch Partien gegen sich selber spielen lassen. Im Jahr 2000 war ich mal ganz verrückt - herausgekommen dabei ist ein Turnier, das ich "Monsters of Chess 2000" genannt habe. Damals habe ich alle Top Programme gegeneinander spielen lassen, auf zwei gleichen Computern, jeder gegen jeden. Und ich habe jede einzelne Partie vom ersten bis zum letzten Zug mitverfolgt, auch diejenigen, die dank Auto232 automatisch abliefen. Dabei lernt man verdammt viel über die einzelnen Programme und lernt sie sehr gut kennen (leider vieles schon wieder vergessen). Die Tabelle findet sich noch auf Ed Schröders alter Rebel-Homepage: http://www.rebel.nl/ctresult.htm ganz unten auf der Seite. Ich hatte darüber auch Berichte in einem deutschen Forum (ich glaube es war noch bei Gambit-Soft?) und im CCC geschrieben. Und dann auf Einladung der CSS auch einen Artikel in Ausgabe 1/2000 der CSS. Es sollte eigentlich noch ein zweiter Artikel folgen, aber dazu ist es irgendwie nicht mehr gekommen... (habe damals noch zwei oder drei andere Artikel für die CSS geschrieben, aber nichts Wildes)

So, und nun zu dem, was wir hier treiben: Schachcomputer.

Natürlich habe ich davon auch so einige Und auch dort hat der Sammlertrieb bei mir zugeschlagen, leider ist aber aufgrund von Geldmangel nie etwas wirklich wertvolles zusammengekommen. Mein größter Stolz war lange Zeit ein Saitek GK 2000 Zu gerne hätte ich mir damals einen Milano geleistet, oder sogar einen Exclusive mit feinem Modulset, aber das war mir einfach zu teuer. Mit dem Gk 2000 hat das Schachspielen aber auch massig Spaß gemacht

Ab Ende 2000 habe ich dann leider dem Schach vollständig entsagt, und habe erst vor wenigen Wochen wieder zurückgefunden. Und war sehr glücklich, dieses Forum und auch die Wiki zu entdecken!

Meine eher bescheidene Sammlung von Schachcomputern: (bescheiden, weil grösstenteils nur kleine, eher wertlose Geräte)

Chess Champion MK II, SciSys Pocket Chess, Fidelity Micro Chess Challenger (geiles Teil! ), Mephisto Mini, Mephisto Super Mini, Mephisto Miami, Saitek GK 2000, Saitek Cosmos, Mephisto Modena, Mephisto Milano, Mephisto Mobil mit Mirage Modul, Mephisto Modular mit MM II Modul und ein Novag Sapphire (einfach klasse, das Ding!). Im Anmarsch ist noch ein Mephisto Master Chess aka Milano Pro, den ich vor einer Woche auf eBay ersteigert habe.

Achja, im Schrank finden sich auch noch 4 oder 5 Schachcomputer von Millenium, die aber leider alle nicht der Rede wert sind U.a. Orion 2000, Orion 256k, irgendsone Schachschule und ein LCD-Teil. Über den Orion 256k glaube ich hatte ich auch mal in der CSS geschrieben - habe versucht, ihn mit freundlichen Worten nicht allzu schlecht aussehen zu lassen damals, was allerdings nicht ganz einfach war

Auf der Suche bin ich noch nach einem gut erhaltenen Exclusive - das wäre dann noch mal die Erfüllung eines Jugendtraumes!

Ein Novag Universal Board für meinen Sapphire wäre auch noch etwas Feines.

Hm, der ein oder andere kleine Reiseschachcomputer könnte noch im Keller vergraben sein, vielleicht finde ich da noch was

So, das soll erst mal reichen. Waren nur kurze Auszüge aus meinem Computerschach-Leben und trotzdem so ein langer Text

Viele Grüße,

Heiko

Geändert von hmchess (15.10.2007 um 00:58 Uhr)
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