Sandy Encore (Neuzugang)
Ja, seit kurzem habe ich eine solche Kreation von Applied Concepts aus dem Jahre 1980. (Ähnlich gab's damals Sargon Morphy Encore: Gleiches Gerät, nur ohne Modulwechselmöglichkeit für DM 698, bzw. als MGS III mit feinem Lederbezug).
Encore spielt leider doch nicht ganz so gut, wie ich es von "damals" in Erinnerung hatte. War ich nach einem ersten Test (Stufe 1 gegen Stufe 1) gegen Mephisto MM II positiv überrascht ( gerechtes Remis), so folgte später die Ernüchterung.
Der Computer hat leider nur sehr wenig bis gar nichts von der Endspielkenntnis der (etwas) späteren Spracklen-Programme (Fidelity Sensory 9 usw.).
Gegen Mephisto II stand er bei mittleren Rechenzeiten (ca. 30s) immer total auf Gewinn, um die Sache in über 50% der Partien noch zu vergeigen.
Der Grund: Das Programm unterschätzt Freibauern komplett. Einmal schaffte es der Mephisto im hoffnungslosen Endspiel mit S+B gegenüber T+3B (verbundene Bauern) den Bauer durchzubringen, weil der Encore sich mit dem Turm so ungeschickt bewegte, daß er nicht mehr rechtzeitig eingreifen konnte.
Der König erwischte zwar den Springer, aber es gab ein KD : KT+3B mit Remis durch Zugwiederholung.
Weiteres Problem: Der Encore kann nur maximal 10 Halbzüge tief rechnen und kennt das Berger'sche Quadrat nicht. Wie Bauernendspiele dann aussehen, kann man sich denken. :-(
Folgendes einfaches Bauerndurchbruch-Beispiel testete ich:
Weiß: Ka1, ba4, bc4
schwarz: Kh8, bb5, b6, c6.
1. c4-c5! gefunden:
Mephisto I: garnicht (kann nur 8Hz tief rechnen)
Mephisto II: 4min. 36 sec.
Sandy Encore: 20 min.
Tja, der Encore packt das tatsächlich nicht schneller (auch nicht, wenn man den Zugzähler auf 31 bringt, wo angeblich spezielles Endspielwissen freigeschaltet wird.)
Gruß
Wolfgang
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