Und weiter im Text, Spieltag 4 der 2.Liga. Diesmal nur ein kurzer Einblick in den Verlauf.
Der Tabellenstand in der 2. Liga nach 3 Spieltagen.
2. Liga / 4. Spieltag
2. Liga - 2013 Schachcomputer.info League Elo-Durchschnitt: 2250
P
Player
Rtng
Score
(Tie)
R
M
M
L
B
M
S
P
R
R
Perf Chg
+ / - / =
1:
Revelation Deep Sjeng 1.8, Phoenix Chess
2314
3.0 / 3
3.00
X
.
.
.
1
1
.
.
.
1
3246 +12
(+3 -0 =0)
2:
Magellan 32 MHz, Mephisto
2250
2.5 / 3
2.25
.
X
.
.
.
.
1
1
=
.
2495 +9
(+2 -0 =1)
3:
Montreux, Mephisto
2265
2.0 / 3
2.00
.
.
X
.
.
0
1
1
.
.
2332 +2
(+2 -1 =0)
4:
Lyon 68020 24 MHz, Mephisto
2271
2.0 / 3
1.50
.
.
.
X
.
1
0
.
.
1
2364 +4
(+2 -1 =0)
5:
Berlin 68000 24 MHz, Mephisto
2230
1.5 / 3
0.75
0
.
.
.
X
.
.
.
1
=
2290 +3
(+1 -1 =1)
6:
Milano Pro 24 MHz, Mephisto
2196
1.0 / 3
2.00
0
.
1
0
.
X
.
.
.
.
2158 -2
(+1 -2 =0)
7:
Sparc, Saitek
2206
1.0 / 3
2.00
.
0
0
1
.
.
X
.
.
.
2137 -3
(+1 -2 =0)
8:
Portorose 68020 24 MHz, Mephisto
2219
1.0 / 3
0.50
.
0
0
.
.
.
.
X
1
.
2127 -4
(+1 -2 =0)
9:
Risc 2500, Saitek
2241
0.5 / 3
1.25
.
=
.
.
0
.
.
0
X
.
1960 -11
(+0 -2 =1)
10:
R30 Gideon, Tasc
2315
0.5 / 3
0.75
0
.
.
0
=
.
.
.
.
X
1998 -12
(+0 -2 =1)
15 games: +6 -7 =2
Ansetzungen 4. Spieltag
Tasc R30 Gideon (0.5)
-
Mephisto Montreux (2)
Revelation Deep Sjeng 1.8 (3)
-
Mephisto Lyon 68020 24 MHz (2)
Saitek Sparc (1)
-
Saitek Risc 2500 (0.5)
Mephisto Milano Pro 24 MHz (1)
-
Mephisto Magellan 32 MHz (2.5)
Mephisto Berlin 68000 24 MHz (1.5)
-
Mephisto Portorose 68020 24 MHz (1)
2. Liga / 4. Spieltag / Partie 1
Als Aufstiegskandidat gehandelt, als momentaner Abstiegskandidat unsanft gelandet. So könnte man das bisherige Auftreten des R30 Gideon charakterisieren. Es läuft einfach nichts zusammen. Gute Ansätze im Mittelspiel werden immer wieder im Endspiel geradezu weggeworfen. In der 4.Partie bekam es der R30 Gideon mit dem Montreux zu tun. Und man ahnt es schon…
Nach dem langen zitieren der Eröffnungszüge (16 Züge), legt der Montreux ermattet seine Lesebrille beiseite und verliert umgehend den Überblick.
Im 17.Zug entschließt sich der Montreux zu dem Rückzug der Dame nach d6, obwohl der Bauer auf f6 durch das weiße Rössel attackiert wird. Warum das naheliegende Le7 verworfen wurde, konnte der Montreux auch auf Nachfrage nicht beantworten. Antworten ja nie die alten Kisten. Nun gut, der R30 langt nach kurzer Überlegung zu und erhält, wie so häufig in seinen Partien, eine durchaus vorteilhafte Stellung.
Dieser kleine Vorteil wird in typischer Gideon Manier, die Bauern beginnen ihren Marsch am Damenflügel, ausgebaut, was den Betrachter zu der Erkenntnis bringt, diesmal wird er den vollen Punkt einfahren.
Sieht doch richtig gut aus für Weiß. Eventuell noch den weißfeldrigen Läufer auf die Diagonale h1-a8 überführen (Lf1-g2), Läufer tauschen und dann schon mal den Sekt kalt stellen. Aber dann hört man wieder diese stotternden Geräusche im Gideon Motor. Die Ideen gehen aus, man weiß einfach nichts mit der guten Ausgangsposition anzufangen. Nach 47 Zügen verbleibt nur die Erinnerung an eine gute Stellung in den weißen Annalen.
Zumindest der halben Punkt sollte doch sicher sein. Obwohl, der schwarze Freibauer, geht da noch was, trotz der verschiedenfarbigen Läufer? Eigentlich nicht.
Oh doch, Gideon zeigt es umgehend, leider in negativer Hinsicht. 68.g5?? Da geht es hin das Tempo und man kann das gleichnamige Taschentuch zücken, die Partie ist umgehend für Weiß verloren. Wirklich? Jo, der Montreux führt es problemlos vor. Unglaublich…
Partie 2. Der Chef im Ring Revelation Deep Sjeng gibt sich die Ehre. Wer soll diesmal vernichtet werden? Lyon 68020 24 MHz mit den schwarzen Steinen. Na dann mal los.
Nur ein paar Buchzüge wurden gespielt, da entschließt sich der Lyon eine fragwürdige Schlägerei anzufangen, obwohl von einer abgeschlossenen Eröffnung nun wahrlich nicht die Rede sein konnte.
Hm, 12…e5?! Sieht doch etwas fragwürdig aus. Die Öffnung der e-Linie für Schwarz kommt eigentlich viel zu früh. Deep Sjeng seinerseits wartet aber erst einmal ab und kümmert sich um die Entwicklung seiner Figuren. Gute Entscheidung, denn der Lyon erledigt sich in dieser Partie ganz alleine, indem er seinen seltsamen Feldzug fortsetzt und einen fragwürdigen Zug an den nächsten reiht. Nach nur 23 Zügen dann die Entscheidung.
Durch 23.f4 wurde der schwarze Springer auf e5 befragt. Der Lyon, in dieser Partie keine Furcht kennend, zog den Verteidiger der Krone ab und überführte diesen auf das sinnlose Feld c4. Die aufziehende Gefahr am Königsflügel schien ihn nicht zu interessieren. Deep Sjeng überzeugte den Lyon sehr schnell, dass ein prüfender Blick vielleicht doch sinnvoll gewesen wäre, da das schwarze Kartenhaus nun schnell in sich zusammenfällt. Matt nach nur 46 Zügen und der nächste Sieg für Deep Sjeng. Allerdings, diesmal unter sehr kräftiger Mithilfe seitens des Lyon. Komische Partie.
Und wie ergeht es dem Vizeweltmeister von 2013, dem Sparc? In Runde 4 durfte er mit den weißen Steinen gegen den Risc 2500 ran.
Im Grunde ist die Partie schnell erzählt. Die gesamte Spielanlage des Sparc wirkte in der Partie irgendwie gehemmt bzw. ängstlich. Dem druckvollen Auftreten des Risc hatte der Sparc auf Dauer mit seiner passiven Anlage nicht viel entgegen zu setzen. Dabei war das schwarze Spiel definitiv nicht fehlerfrei und bot durchaus Möglichkeit zur Gegenwehr, aber auf ein aktives Gegenspiel des Sparc wartete man vergebens. Weiß igelte sich ein und wurde so schlichtweg überspielt. Verdienter Sieg nach 59 Zügen für den Risc 2500.
Das Bruder Duell in Partie 4, Milano Pro 24 MHz gegen Magellan 32 MHz.
Und es wurde eine spannende Angelegenheit, denn passives Geschiebe war beiden Seiten fremd. Dabei konnte der MP seinen Anzugsvorteil bis ins Mittelspiel aufrechterhalten.
19…Lxf4?! Mit diesem Zug wurde die Sache kritisch für Schwarz. Der vermeintliche Bauerngewinn bzw. das Festhalten an diesem durch 21…Se6?, hat für Schwarz Konsequenzen. Weiß fesselt den Springer und macht ihn zum Ziel seines konsequenten Angriffs. Der Magellan wackelte gewaltig.
Der weiße Druck ist gewaltig. Der MP hat alles zum entscheidenden Schlag vorbereitet und… haut daneben. 32.Lxf7! zerstört die schwarze Verteidigung und Weiß verbleibt bei korrektem Spiel mit einer Mehrfigur. Aber ein Vorwurf an dieser Stelle wäre wohl verfehlt. Der Revelation II London benötigt rund 3,5 Minuten um die korrekte Fortsetzung zu finden. Legt man dem King 1.0 auf der CM 32 MHz diese Stellung vor, so benötigt diese Engine nur ca. 30 Sekunden, um Lxf7 zu finden. Allerdings verwirft die Engine den Zug nach kurzer Zeit zugunsten von Txe8, um nach 8 Minuten wieder zu Lxf7 zurückzukehren.
Wie dem aus sei, der Risc wählte leider den für ihn falschen Weg und verspielte den Vorteil. Nach 79 Zügen endete die Partie mit einem Remis.
In der letzten Partie am 4.Spieltag sahen bzw. standen sich der Berlin 68000 24 MHz und Portorose 68020 24 MHz gegenüber. Es wurde eine recht zähe Angelegenheit, wobei der Berlin durchaus gegen den doppelt so schnellen Porto mithalten konnte. Bei etwas genauerem Spiel wäre das Remis möglich gewesen.
An dieser Stelle hätte Weiß seinem Spiel durch 30.a5 etwas mehr Nachhaltigkeit verleihen können, was den Weg vermutlich zu einem Remis geöffnet hätte. Das Schwerfigurenendspiel ist nicht einfach, Weiß besitzt aber definitiv die besseren Chancen als nach dem Textzug 30.Da8+.
Im nachfolgenden schweren Endspiel verspielt der Berlin seine letzte Remis Chance durch den Zug 34.Tfe1 und das nun fehlerhafte vorantreiben des a-Bauern. Schwarz gewinnt einen Bauern und kann gleichzeitig Turm und Dame abtauschen, was zu einem gewonnenen Turmendspiel führt. Vielleicht hätte der kleine Berlin auf Turnierstufe in diesem komplizierten Endspiel mehr Gegenwehr geboten, auf Aktivschach war er etwas überfordert.
2. Liga - 2013 Schachcomputer.info League Elo-Durchschnitt: 2250
P
Player
Rtng
Score
(Tie)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0
Perf Chg
+ / - / =
1:
Revelation Deep Sjeng 1.8, Phoenix Chess
2314
4.0 / 4
5.50
X
.
.
.
1
1
.
1
.
1
3053 +16
(+4 -0 =0)
2:
Magellan 32 MHz, Mephisto
2250
3.0 / 4
4.50
.
X
.
1
.
=
=
.
1
.
2408 +8
(+2 -0 =2)
3:
Montreux, Mephisto
2265
3.0 / 4
3.50
.
.
X
1
.
0
.
.
1
1
2427 +8
(+3 -1 =0)
4:
Portorose 68020 24 MHz, Mephisto
2219
2.0 / 4
3.00
.
0
0
X
.
.
1
1
.
.
2246 +2
(+2 -2 =0)
5:
Lyon 68020 24 MHz, Mephisto
2271
2.0 / 4
2.00
0
.
.
.
X
1
.
.
0
1
2257 -1
(+2 -2 =0)
6:
Milano Pro 24 MHz, Mephisto
2196
1.5 / 4
4.50
0
=
1
.
0
X
.
.
.
.
2188 +0
(+1 -2 =1)
7:
Risc 2500, Saitek
2241
1.5 / 4
2.50
.
=
.
0
.
.
X
0
1
.
2139 -6
(+1 -2 =1)
8:
Berlin 68000 24 MHz, Mephisto
2230
1.5 / 4
1.75
0
.
.
0
.
.
1
X
.
=
2185 -2
(+1 -2 =1)
9:
Sparc, Saitek
2206
1.0 / 4
2.00
.
0
0
.
1
.
0
.
X
.
2063 -7
(+1 -3 =0)
10:
R30 Gideon, Tasc
2315
0.5 / 4
0.75
0
.
0
.
0
.
.
=
.
X
1948 -18
(+0 -3 =1)
20 games: +7 -10 =3
Der Revelation Deep Sjeng 1.8 verteidigt auch nach 4 Partien souverän die Spitzenposition. Deutet sich da gar ein Durchmarsch an? Um den zweiten Aufstiegsplatz wird es mit Sicherheit einen heißen Tanz geben, zu ausgeglichen präsentieren sich die Kandidaten. Und in der Abstiegszone zeigt sich der R30 Gideon nach wie vor ratlos und ist damit die große Enttäuschung des Turniers…bisher…
Gruß
Micha
Geändert von Chessguru (11.01.2015 um 22:20 Uhr)
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