Zitat von
Robert
Aha, das klingt so ähnlich wie früher die verkrüppelten 386sx und 486sx von Intel!
Die konnten doch auch 32bit intern, hatten mW aber nur 16bit Zugriff auf die Peripherie und waren daher deutlich langsamer als die DX-Versionen!
Hallo Robert,
soweit ich mich entsinne, ist der Hauptunterschied zwischen DX und SX der, dass letzterer über keine interne FPU verfügt. Dies macht den SX bei allen Fließkomma-Operationen deutlich langsamer, was aber zumindest bei den damaligen Schachprogrammen nicht von Bedeutung scheint:
1. Damaligen Synthetik-Tests zufolge ist die Integer-Leistung gleichartiger SX- und DX-CPUs identisch.
2. Damalige Schachprogramme zeigten keinerlei Performance-Unterschiede, wenn man die Werte von SX- und DX-Systemen verglich. Einzig unter Vektor-Orientierter 3D-Darstellung konnten Leistungseinbußen bei SX-Systemen festgestellt werden.
Ich bin mir nicht wirklich sicher, aber ich glaube, zur Zeit der 386/486er gab es für den PC noch keine 32-Bit Schachprogramme. Wenn dem so war, dann dürfte es eigentlich auch keine Rolle spielen ob intern/extern mit 32/16 Bit gearbeitet wird oder nicht. Selbst wenn dem so wäre, so spielt die Musik doch trotzdem immer noch in der CPU und nicht in deren Umgebung:
1. Es wird vielerorts behauptet, die Cache-Größe würde die Performance von Schachprogrammen beeinflussen. Doch Fehlanzeige! Beispiel A: Ein Cyrix266 und ein P2-266 liefern trotz krasser Unterschiede in der Architektur unter Fritz4/4.01 und Rebel6/7/8 nahezu identische Werte (+- 1%). Beispiel B: Ein P3-1000 und ein Duron-1000 liefern ebenfalls identische Werte bei den diversen Fritz-Marks
2. Es wird auch oft behauptet, die Art des Hauptspeichers hätte einen Einfluss. Doch auch hier erneut Fehlanzeige! Bei vorgenannten Vergleichen kamen auch verschieden Speichertechniken zum Einsatz. Beispiel A: Cyrix=PS/2-RAM (so hieß doch der Vorgänger von EDO-RAM, nicht wahr?), P2=SD-RAM (PC-66), jeweils 64MB, Win98/MS-DOS7. Beispiel B: P3=DDR-RAM/266, Duron=SD-RAM (PC-100), jeweils 256MB, Win98SE, 64MB Hash
Ich glaube, es wird allgemein viel zu viel Aufhebens um die Prozessorumgebung gemacht. Bei Schachprogrammen ist in erster Linie wichtig, welche Leistung die CPU selbst aufbringen kann - das hat sich bis heute nicht geändert. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit wird von der Umgebung nur wenig beeinflusst. Bei der Technik, wie sie in Brettcomputern zu finden ist, ist m.E. die Umgebung egal - mit Ausnahme des Speichers für die Hashtables. Bei PCs ist es neben den Hashtables nur noch relevant, ob die CPU auf Cache zugreifen kann (das hat den größten Einfluss überhaupt - nicht aber die Größe) und ob dieser Cache auf der CPU (egal ob voller oder halber CPU-Takt) oder auf dem MB (langsam, da nur Systemtakt - relevant nur bis P1) untergebracht ist.
MfG,
Wilfried