Hallo mclane,
Zitat von
mclane
tja das war klar. ... Da hat wohl keiner bei Novag nachgedacht. ... die sollten endlich mal NACHDENKEN bevor sie etwas machen.
das Ganze war ja kein leichtes Unterfangen für NOVAG. Der Star Sapphire war insgesamt eine schwierige Geburt. 1998 angekündigt, verschob sich das Erscheinen über 5 Jahre, bedingt durch wirtschaftliche Schwierigkeiten, die nicht nur das Gerät, sondern die Existenz der Firma NOVAG insgesamt in Frage stellten.
In einem Zeitraum, der im Hardwarebereich Generationen ausmacht, entwickelte sich die Palm/ Pocket PC - Konkurrenz rasant weiter, sodass das Marktumfeld einerseits erheblich schwieriger war. Andererseits war in die Entwicklung sicher schon erheblich Geld geflossen. Die Firma stand also vor der schwierigen Entscheidung, die Entwicklungskosten von vornherein abzuschreiben oder den Gang auf den Markt zu wagen. Aber wie?
Bei einem Nur-Schach-Handheld war wohl nur der Weg über den geringeren Preis gangbar, womit auch die Display-Diskussion berührt wäre. Schaut man sich die Bilder der gezeigten Produktionsmuster an, wurde von einem äquivalenten Display ausgegangen. Die ursprüngliche Kalkulation basierte auf 699 DM, also ca. 355 Euro. Im Vergleich zu Einstiegs-Palms wie den Zire-Geräten um 170 Euro oder Pocket-PC´s, war dies nicht realisierbar. (Auch sind die Fertigungskosten Hunderttausender Palms nicht mit denen einiger Tausend Schachcomputer vergleichbar. Das sollte auch berücksichtigt werden ) Die Preisreduzierung um ca. 125 Euro war da schon drastisch, allerdings zu Lasten des Displays. Ob das Gerät bei gleichem Display, aber dem Ursprungspreis, erfolgreicher gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Ein Batteriebetrieb und die Eignung als Reisegerät wäre dann ausgeschlossen gewesen, es sei denn, man hätte auf Seiten der CPU-Leistung drastisch gespart, was auch keinen Zuspruch gefunden hätte. Der Einsatz von Akkus hätte die Kosten zudem nochmals erhöht.
Wie man sieht, kommen etliche Aspekte zusammen, die NOVAG die Entscheidung nicht leicht gemacht haben dürften. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung für das Gerät und das damit verbundene kaufmännische Risiko anzuerkennen. In diesem Fall wurde es nicht belohnt und das Gerät ist leider gescheitert.
Wohin der Vorrang trockener Kalkulation und Risikovermeidung führt, zeigt das Beispiel SAITEK, die damit sehr sicher fahren, aber eben auch mit einer Produktpalette, die – bis auf den Micro Travel/ Maestro – auf dem Stand 1996 eingefroren wurde, womit sie im nächsten Jahr also schon 10jähriges Jubiläum feiern. Bedenkt man auch, dass SAITEK über mehrere starke Standbeine im Hardwarebereich verfügt, erhält das Risiko für NOVAG nochmals einen höheren Stellenwert.
Gruß
kosakenzipfel