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Alt 21.12.2023, 23:39
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AW: Mephisto Polgar sel.5 - Fidelity Excel Mach III

Für jene, die sich auch eröffnungstheoretisch interessieren, habe ich das scharfe Zweispringerspiel in den Kommentaren einer tieferen Prüfung unterzogen und dabei selbst wieder einiges gelernt, was ich schon lange nicht mehr im Kopf hatte.

Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 14. Partie: Weiss (Polgar) gewinnt | Zwischenstand: 8,5-5,5 (60,7%) für Mephisto Polgar; hypothetisch: 11-3 (78,5%) für Mephisto Polgar | Bibliothekszüge total: 121 für Mach III und 125 für Polgar | Im Zweispringerspiel, Max Lange Angriff, begeht der Mach III frühzeitig einen Missgriff und muss nach wechselhaftem Verlauf die Segel streichen.

[Event "120'/40+60'/20+30'"]
[Site "Zurich"]
[Date "2023.??.??"]
[Round "14"]
[White "Mephisto Polgar sel. 5"]
[Black "Fidelity Excel Mach III"]
[Result "1-0"]
[ECO "C56"]
[WhiteElo "1981"]
[BlackElo "2013"]
[Annotator "KUT"]
[PlyCount "98"]
[EventDate "2023.??.??"]

1. e4 e5 {Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 14. Partie: Weiss (Polgar) gewinnt | Zwischenstand: 8,5-5,5 (60,7%) für Mephisto Polgar; hypothetisch: 11-3 (78,5%) für Mephisto Polgar | Bibliothekszüge total: 121 für Mach III und 125 für Polgar | Im Zweispringerspiel, Max Lange Angriff, begeht der Mach III frühzeitig einen Missgriff und muss nach wechselhaftem Verlauf die Segel streichen.} 2. Nf3 Nc6 3. Bc4 {[#]} Nf6 {Diese Eröffnung, Zweispringerspiel im Nachzuge, zeigt von Seiten des Schwarzen in erster Linie angreifende Tendenz. Erstens wird der Bauer e4 bedroht, zweitens wird der scheinbar gefährliche Zug 4.Sg5 provoziert. Im letzteren Fall verliert Schwarz einen Bauern, wofür er Angriffschancen erhält. Der diese Eröffnung kennzeichnende Zug 3...Sf6 ist also letzten Endes ein Gambitzug, wozu jedoch bemerkt werden muss, dass die Bestimmung des Charakters der Partie schliesslich dem Weissen überlassen bleibt. Dieser hat die Wahl zwischen drei Methoden: er kann das Gambit mit 4.Sg5 annehmen, er kann es auf ruhige Weise mit 4.d3 ablehnen, oder er kann mit 4.d4 selber auf Angriff spielen. Das Zweispringerspiel im Nachzuge war bereits Greco (um 1630) bekannt, der Berliner Meister R. von Bilguer war aber der erste, der es näher untersucht hat. Daher wird es wohl auch "Preussische Partie" genannt. Bilguers Untersuchungen des Zweispringerspiels erschienen im Jahre 1839, also vor mehr als 100 Jahren. Aber hundert Jahre Theorie und Praxis reichten nicht aus, um ein endgültiges Urteil über den Zug 3...Sf6 zu fällen (Dr. Max Euwe: Theorie der Schach Eröffnungen, Ausgabe 1968). Moderne Betrachtung: "Während das sichere 3...Lc5 nie an Beliebtheit verlor, begannen ehrgeiziger Spieler, etwas Aggressiveres als die ruhigen Gewässer des Giuoco Pianissimo zu suchen. Das Zweispringerspiel im Nachzug ist dafür das Richtige, indem er sofort den Bauern e4 unter Beschuss nimmt, möchte Schwarz die Initiative ergreifen. Weiss kann drei Wege in Betracht ziehen: 1) Die Hauptvariante 4.Sg5, die das Problem der Springerentwicklung deutlich macht. Schwarz kann den Bauern f7 nicht bequem verteidigen, weshalb er sofort zum Angriff übergehen muss. 2) Die Verteidigung des Bauern e4 - hier sollte Schwarz keine Probleme haben, egal ob er sich entscheidet, in die Gefilde des Giuoco Pianissimo überzuleiten oder die Partie im Zweispringerspiel zu halten. 3) Der Max Lange Angriff mit 4.d4 - noch eine Variante, die ihren guten Teil an glorreichen Siegen gesehen hat, aber in der aktuellen Theorie tot und begraben scheint (Sam Collins: Schacheröffnungen richtig verstehen, Ausgabe 2005/2006). Gesichert ist nur eines: Wer zu 3...Sf6 greift, ist entweder ein Anfänger oder ein mutiger (starker) Spieler mit viel theoretischem Wissen zu all den möglichen kritischen bis verrückten Varianten, die danach entstehen können.} 4. d4 {Hier gibt es verschiedene Alternativen.} (4. d3 Bc5 ({oder} 4... Be7 {Ungarische Partie}) 5. c3 {oder auch 5.0-0. Diese Variante, Giuoco Pianissmo im Italienisch genannt, hat sich in den heutigen Tagen zu einem absoluten Klassiker entwickelt. Die Feinheiten dieser hochmodernen Eröffnung liegen in den Zugumstellungen.}) (4. Nc3 {Das Preussische Vierspringerspiel, welches nur Bedeutung erhält nach dem folgenden, bekannten Scheinopfer, mit dem Schwarz sofort ausgleichen kann.} Nxe4 5. Nxe4 (5. Bxf7+ $2 {ist nicht gut} Kxf7 6. Nxe4 d5 $17 {und Schwarz ist im Vorteil, denn} 7. Neg5+ $2 {ist schlecht} Kg8 $1 8. d3 h6 $19) 5... d5 6. Bd3 dxe4 7. Bxe4 Bd6 8. O-O O-O $11) (4. Ng5 {Dazu schreibt Dr. Max Euwe in "Theorie der Schacheröffnungen": Ein Stümperzug (Dr. Tarrasch) oder die Widerlegung (Steinitz) des Zweispringerspiels.} d5 (4... Bc5 {Das Traxler Gambit, benannt nach dem tschechischen Schachspieler und Schachkomponisten Karel Traxler (17.1.1866-15.5.1936), manchmal auch die Wilkes Barre Variante genannt. Hier können haarsträubende Verwicklungen entstehen, die am Brett gegen einen vorbereiteten Gegner nicht zu lösen sind. Als Beispiel diene die hübsche Ursprungspartie, welche wie folgt verlief:} 5. Nxf7 {Nach heutiger Theorie gilt 5.Lxf7+ als stärker.} Bxf2+ 6. Ke2 Nd4+ 7. Kd3 b5 8. Bb3 Nxe4 9. Nxd8 Nc5+ 10. Kc3 Ne2+ 11. Qxe2 Bd4+ 12. Kb4 a5+ 13. Kxb5 Ba6+ 14. Kxa5 Bd3+ 15. Kb4 Na6+ 16. Ka4 Nb4+ 17. Kxb4 c5# {0-1 (17) Reinisch,J-Traxler,K Hostoun 1890}) 5. exd5 Na5 (5... Nxd5 {Ein beliebter Zug von schwachen Amateuren und ungeübten Spielern.} 6. Nxf7 $5 {Auch 6.d4! ist sehr gut und nach heutiger Auffassung gar stärker, weshalb 5...Sxd5?! auf höherem Schachniveau praktisch verschwunden ist.} Kxf7 7. Qf3+ Ke6 8. Nc3 {und der schwächere Spieler wird mit seinem im Zentrum stehenden König bald einmal die Segel streichen müssen, obwohl der Siegesbeweis bei bester Verteidigung alles andere als leicht für Weiss ist. Die weissen Gewinnquoten zwischen 65% bis 73% in den vielen Datenbanken sprechen jedoch eine deutliche Sprache zu den immensen Schwierigkeiten, die Schwarz im praktischen Spiel zu überwinden hat.}) 6. Bb5+ c6 7. dxc6 bxc6 8. Be2 h6 9. Nf3 e4 10. Ne5 Bd6 11. d4 exd3 12. Nxd3 Qc7 13. b3 $1 O-O {Schwarz hat genug Kompensation}) 4... exd4 ({Solid ist} 4... d6 {was etwas passiv aussieht, aber erstaunlicherweise von einigen top GM's als spielbar befunden wird. Hier liefert die Statistik mit Gewinnquoten für Weiss von 70% und höher scheinbar keine verlässlichen Resultate. Das hat wohl damit zu tun, dass die stärkste Fortsetzung 5.d5! noch zu wenige Partien hat.} 5. d5 $1 {Dass diese auch gemäss den Engines stärkste Antwort wenig Anhänger findet, hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Spieler, welche diese Eröffnung gewählt haben, den offenen Kampf lieben und sich deshalb (sehr) schwer tun, nun mit 5.d5 das Zentrum zu schliessen und eine Partie mit geschlossenem Charakter spielen zu müssen.} (5. Nc3 Bg4 6. d5 Nd4 7. Be3 Nxf3+ 8. gxf3 $11 {0-1 (38) Vidit,S (2724)-Nihal,S (2670) Kolkata 2022}) (5. dxe5 dxe5 6. Qxd8+ Nxd8 7. Nxe5 Bd6 8. Nf3 Nxe4 $11 {½-½ (20) Dominguez Perez,L (2745)-Eljanov,P (2695) Chess.com INT 2023}) 5... Ne7 6. Bd3 Ng6 7. c4 Be7 (7... Nf4 8. Bxf4 exf4 9. Qd2 g5 $6 $13 {gefällt den Engines besser}) 8. Nc3 O-O 9. g3 {!? oder eher ?!} (9. h3 $142) 9... Bd7 $6 10. h4 $16 {Aber irgendwie hat es Nepo dann verpatzt.} Bg4 {0-1 (97) Nepomniachtchi,I (2705)-Bindrich,F (2594) Berlin 2015}) ({Aber nicht} 4... Nxd4 $2 5. Bxf7+ Kxf7 6. Nxe5+ Kg8 7. Qxd4 $16 {mit deutlichem Vorteil}) ({Auch} 4... Nxe4 $6 {ist nicht zu empfehlen} 5. dxe5 {droht Dd5} Nc5 6. O-O Be7 7. Nc3 $16) 5. O-O (5. e5 d5 6. Bb5 Ne4 7. Nxd4 {ist der Beginn einer ruhigeren, eher positionellen Variante. Weiss strebt eine bessere Bauernstruktur und freie Entwicklung an, wofür er das Läuferpaar aufgibt. Nach} Bd7 8. Bxc6 bxc6 9. O-O Bc5 10. f3 Ng5 11. Be3 Ne6 {hat Schwarz vollen Ausgleich (Sam Collins: Schacheröffnungen richtig verstehen). Anmerkung KUT: Wobei zu sagen ist, dass die praktischen Beispiele eher für Weiss sprechen.}) (5. Ng5 {Die Perreux-Variante. Gemäss Dr. Max Euwe in "Theorie der Schacheröffnungen, 2. Auflage, 1968" ist das ein alter Zug, der vor etwas fünfzehn Jahren von Eisinger wieder hervorgeholt wurde und neuerdings von Pfleger gerne angewandt wird. Beide Meister haben klar gemacht, dass die Verteidigung doch weniger leicht ist als bis jetzt allgemein angenommen wurde. Schwarz hat die Wahl zwischen 5...d5 und 5...Se5.} d5 {In Verbindung mit dem nächsten Zug die klassische Fortsetzung (Euwe,M).} (5... Ne5 {Diese Fortsetzung zog besonders die Aufmerksamkeit auf sich, als sich Spassky ihrer gegen Pfleger, Hastings 1965/66 bediente (Euwe,M).} 6. Bb3 h6 7. f4 hxg5 8. fxe5 Nxe4 9. Qxd4 Nc5 $15 10. Nc3 d6 11. Be3 Nxb3 12. axb3 dxe5 13. Qxe5+ Qe7 14. Qxg5 Qxg5 15. Bxg5 Bd6 {eine Verbesserung zu 15...Lg4, wie von Rellstab gespielt.} (15... Bg4 16. Nb5 Bd6 17. Nxd6+ cxd6 18. Ra4 Be6 19. Rb4 b6 20. Rd4 d5 21. O-O O-O 22. Ra1 a5 23. b4 Rfc8 24. c3 Rc4 25. Be3 Rb8 26. Rxc4 dxc4 27. bxa5 bxa5 {½-½ (27) Eisinger,M-Rellstab,L Bad Neuenahr 1957}) 16. h3 (16. Nb5 $1 {Hier war ein anderer Karpov als der ex-WM am Werk.} Be5 $15 17. O-O-O $2 (17. Ra4 $15) 17... f6 $17 {0-1 (23) Karpov,A (2365)-Grachev,J (2417) Novosibirsk 2006}) 16... f6 17. Be3 Bd7 $15 {mit leicht besserem Endspiel für Schwarz. 0-1 (51) Pfleger,H-Spassky,B Hastings 1966}) 6. exd5 Qe7+ {Die stärkste Fortsetzung.} 7. Kf1 (7. Qe2 $2 Nb4 $1 $17) 7... Ne5 $5 (7... Bg4 8. f3 Ne5 9. Qxd4 Nxc4 10. Qxc4 Bf5 11. Nc3 Qb4 $2 (11... Qc5 $11) 12. Qxc7 $16 {1-0 (46) Eisinger,M-Staudte,H Hagen 1952}) 8. Qxd4 Nxc4 9. Qxc4 h6 $1 $15 {Estrin} 10. Nc3 $2 hxg5 11. Bxg5 Qd7 12. Re1+ Be7 13. Bxf6 $6 (13. d6 $1 $11) 13... gxf6 14. d6 Qxd6 15. Nb5 Qc6 $6 (15... Qd8 $11) 16. Nxc7+ Kf8 $11 {1-0 (44) Eisinger,M-Schuster,T Berlin 1953}) 5... Bc5 (5... d6 {Die geschlossene Variante, die zur Ungarischen Verteidigung übergehen kann.} 6. Nxd4 Be7 7. Nc3 O-O) (5... Nxe4 {ist die Anti-Lange-Variante, mit der Schwarz ebenfalls auszugleichen vermag.} 6. Re1 (6. Nc3 {das Nakmanson-Gambit ist nicht völlig korrekt, aber dessen Annahme führt zu einem starken Angriff für Weiss, wo Schwarz einige starke Züge finden muss, um zu überleben.} dxc3 (6... Nxc3 $5 {vermeidet viele Komplikationen und ist zufriedenstellend.} 7. bxc3 d5 $11) 7. Bxf7+ Kxf7 8. Qd5+ Kf6 9. Re1 Ne7 $1 (9... Be7 $2 10. Rxe4 $18 {nebst Matt in wenigen Zügen}) 10. Qxe4 Kf7 11. Bg5 d5 12. Qf4+ Kg8) 6... d5 7. Bxd5 (7. Nc3 {die Canal-Variante} dxc3 $5 (7... dxc4 8. Rxe4+ Be6 (8... Be7 9. Nxd4 $13) 9. Nxd4 Nxd4 10. Rxd4 Qf6 11. Nd5 Bxd5 12. Rxd5 Bd6 $11) 8. Bxd5 Be6 9. Bxe4 Qxd1 10. Rxd1 cxb2 11. Bxb2 f6 $15 {mit schwierigem Kampf}) 7... Qxd5 8. Nc3 {Nun gibt es verschiedene Züge der schwarzen Dame} Qa5 {Die meist gespielte Fortsetzung, obwohl die Mehrzahl der Engines die Züge 8...Dh5 oder 8...Dd7 bevorzugen.} (8... Qh5 9. Nxe4 Be6 10. Bg5 Bd6 11. Nxd6+ cxd6 12. Bf4 Qd5 13. c3 O-O 14. Nxd4 Nxd4 15. Qxd4 Qxd4 16. cxd4 d5 17. Rac1 Rfc8 18. Rxc8+ Rxc8 19. Rc1 Rxc1+ 20. Bxc1 f6 21. Bf4 a6 22. a3 Bd7 23. Bd2 Bc6 24. Bc3 Bd7 25. Bd2 Bc6 26. Bc3 Bd7 27. Bd2 {½-½ (27) Wei,Y (2743)-Wen,Y (2605) Shenzhen 2017}) (8... Qd7 {modern} 9. Nxe4 (9. Rxe4+ Be7 10. Nxd4 f5 $5 11. Rf4 O-O {0-1 (52) Jones,G (2677)-Kollars,D (2607) Lichess.org INT 2021}) 9... Be7 10. Bg5 O-O 11. Bxe7 Qxe7 12. Nxd4 Nxd4 13. Qxd4 Rd8 {0-1 (46) Fernandez Guillen,E (2462)-Jones,G (2623) Chess.com INT 2022}) (8... Qf5 {Ebenfalls gut spielbar, obwohl die wenigen damit gespielten Partien statistisch einen miesen Wert für Schwarz angeben. Allerdings ist der spielerische Elo-Schnitt mit 1955 kein Massstab für diese Statistik, zumal 8...Df5 auch von starken Grossmeistern angewandt wird.} 9. Nxe4 Be6 (9... Be7 10. Bg5 f6 11. Nxd4 Nxd4 12. Qxd4 O-O $11) 10. Nxd4 Nxd4 11. Qxd4 Rd8 12. Qa4+ b5 13. Qa5 Be7 14. Qxc7 O-O 15. Qxe7 Qxe4 $11 {0-1 (81) Ozgibcev,A (2379)-Kryakvin,D (2560) Sochi 2017}) (8... Qd8 {ist offenbar ebenfalls tauglich} 9. Rxe4+ Be7 10. Nxd4 f5 $5 (10... O-O 11. Bf4 Bf6 12. Nxc6 Qxd1+ 13. Rxd1 bxc6 {½-½ (53) Dubov,D (2710)-Giri,A (2764) chess24.com INT 2021}) 11. Rf4 O-O 12. Nxc6 Qxd1+ 13. Nxd1 bxc6 14. Rc4 c5 $11 {½-½ (108) Stojanovic,D (2472)-Demchenko,A (2645) Germany 2023}) (8... Qc4 $6 9. Nd2 $1 Qa6 (9... Qb4 10. Nd5 Qa5 11. c4 {identische Stellung wie in der Variante mit 9...Da6}) 10. Nd5 Qa5 11. c4 $1 Bf5 12. Nb3 $1 Qxe1+ 13. Qxe1 O-O-O 14. Bf4) 9. Nxe4 (9. Rxe4+ Be6 10. Nxd4 O-O-O $17 {mit besserem Spiel für Schwarz}) 9... Be6 10. Neg5 {am üblichsten} (10. Bd2 $5 {Diese Fortsetzung ist gemäss Euwe besonders von jugoslawischen und rumänischen Meistern analysiert und erprobt worden. Dass sich hier selbst top GM's zu wenig auskennen, zeigt folgendes Beispiel:} Qf5 (10... Bb4 11. Neg5 {Zwei andere Fortsetzungen sind üblicher.} (11. Nxd4 Nxd4 (11... Bxd2 12. Nxc6 bxc6 13. Qxd2 Qxd2 14. Nxd2 $11) 12. c3 O-O-O 13. cxb4 Qb6 {mit beidseitigen Chancen}) (11. Bxb4 Qxb4 12. a3 $1 Qe7 $1 $11 {mit scharfem Kampf}) 11... Bxd2 {Wickelt in ein Endspiel ab, das dem Schwarzen keine Probleme bereiten sollte.} 12. Qxd2 Qxd2 13. Nxd2 Kd7 {Aus materieller Sicht eine verständliche Reaktion und auch kein Fehler, dass Schwarz an seinem Bauern festhält. Einfacher, wie meistens, war gute Entwicklung unter Rückgabe des Bauern zwecks harmonischer Aufstellung der schwarzen Figuren.} 14. Nxe6 fxe6 {Vorübergehend besitzt Schwarz einen Bauern mehr. Allerdings kann er nicht vermeiden, dass Weiss einen Bauern zurückerobert. Dazu ist allerdings - wie immer im Schach - genaues Spiel notwendig.} 15. Nb3 {Droht den Doppelangriff Sc5+ auf b7 und e6} b6 16. Rad1 e5 17. f4 Rad8 18. fxe5 Ke6 19. Re4 $11 {ausgeglichen}) 11. Bg5 Bc5 $2 {Das wird schon von Dr. Max Euwe in seiner 1968 erschienenen "Theorie der Schacheröffnungen" als Fehler gebrandmarkt.} 12. Nh4 $1 Qd5 13. c4 $1 Qe5 14. Nf3 Qf5 15. Nh4 Qe5 16. f4 $1 d3+ 17. Kh1 Qd4 18. Nf3 Qxc4 (18... d2 19. Nxd4 dxe1=Q+ 20. Qxe1 Bxd4 21. f5 {und Weiss gewann rasch in Estrin-Matsjavariany, Leningrad 1966}) 19. Rc1 d2 20. Rxc4 dxe1=Q+ 21. Qxe1 Bxc4 22. Nxc5+ {1-0 (22) Jones,G (2670)-So,W (2770) chess24.com INT 2021}) (10. Bg5 {die scharfe Jurdanski-Variante} h6 11. Bh4 Bb4 (11... g5 12. Nf6+ Ke7 $15) 12. c3 dxc3 13. bxc3 Bxc3 14. Nxc3 Qxc3 $17) 10... O-O-O 11. Nxe6 fxe6 12. Rxe6 Bd6 13. Bg5 Rde8 14. Qe2 Kd7 $11) 6. e5 {Das ist die Grundstellung des Max-Lange-Angriffs. Wie so viele Varianten der Italienischen Partie ist er sehr gefährlich, aber ein gut vorbereiteter Spieler sollte mit Schwarz keine Probleme haben (Sam Collins: Schacheröffnungen richtig verstehen). Das mag zutreffen, aber in dieser äusserst komplexen Eröffnung müssen beide Spieler eine Unmenge von Varianten gut kennen, sonst besteht die Gefahr einer Katastrophe.} (6. c3 {stellt Schwarz vor keine Probleme} Nxe4 $1 7. cxd4 d5 8. dxc5 dxc4 9. Qe2 Qe7 10. Qxc4 Bf5 11. Nc3 (11. Re1 Qe6 $11) 11... Nxc3 12. Qxc3 O-O-O $11) 6... d5 (6... Ng4 {ist die weniger übliche Steinitz-Variante} 7. Bf4 d6 8. exd6 Bxd6 9. Re1+ Be7 10. Bb5 $14 {mit etwas besserem Spiel für Weiss}) 7. exf6 dxc4 8. Re1+ (8. fxg7 {ist weniger populär, aber kann durch Zugumstellung zum selben Ergebnis führen} Rg8 9. Bg5 (9. Re1+ {ist weniger scharf} Be6 10. Bg5 (10. Ng5 Qd5) 10... Be7 11. Bxe7 Qxe7 12. Nxd4 Rd8 13. c3 {0-1 (65) Alexakis,D (2450)-Shirov,A (2662) Chess.com INT 2021}) 9... f6 10. Bh6 $11 {obwohl am Brett noch nichts klar ist.}) 8... Be6 (8... Kf8 {ist nach GM Lev Gutman besser, aber wird von starken Spielern nur wenig angewandt und bringt statische eine schlechte Ausbeute.}) 9. Ng5 (9. fxg7 {führt zu bereits behandelten Varianten}) 9... Qd5 {Schwarz deckt den Läufer e6 und bereitet gleichzeitig die lange Rochade vor. Die kurze Rochade ist mit dem Bauern auf f6, der wie ein Keil in der Festung steckt, nicht allzu verlockend. Es stimmt, dass die Dame ein Angriffsobjekt für die weisse Entwicklung darstellt, aber die Analysen haben gezeigt, dass sich das Risiko lohnt (Sam Collins: Schacheröffnungen richtig verstehen).} (9... g6 $5 {ist der Lieblingszug der Engines, und das sollte beachtet werden.} 10. Qf3 {alles andere ist schlechter} O-O 11. Rxe6 fxe6 12. f7+ Kh8 (12... Kg7 $4 13. Nxe6+ Kh8 14. Bh6 $18) 13. Nxe6 Qe7 14. Bg5 Qxf7 15. Qxf7 Rxf7 16. Nxc5 Re8 17. Nd2 Kg7 18. f3 Rf5 19. Nce4 c3 20. bxc3 dxc3 21. Bf6+ Rxf6 22. Nxf6 Kxf6 23. Ne4+ Kf5 24. Kf2 (24. Nxc3 Re3 25. Nd5 Re2 26. c3 Ke5 27. Kf1 Rd2 28. Nxc7 Kd6 29. Nb5+ Kc5 30. a4 $11 {½-½ (69) Aldrete Lobo,J (2515)-Ruefenacht,M (2494) ICCF email 2000}) 24... Nd4 25. Nxc3 Nxc2 26. Rb1 $11) (9... Qxf6 $2 {scheitert an} 10. Nxe6 fxe6 11. Qh5+ {mit Figurengewinn}) (9... O-O {verbietet sich wegen} 10. fxg7 Kxg7 11. Rxe6 fxe6 12. Nxe6+) 10. Nc3 Qf5 11. Nce4 O-O-O {Weiss hat Mühe, seine Stellung zusammenzuhalten. Schwarz hat hervorragende Kontrolle im Zentrum, und die bevorstehenden Linienöffnungen am Königsflügel versprechen nichts Gutes für den weissen Monarchen (Sam Collins: Schacheröffnungen richtig verstehen). Stockfish & Co. sehen einen leichten Vorteil für Weiss, für Lc0 steht es gleich.} (11... Bf8 $5 {stellt eine interessante Alternative dar, die von Akiba Rubinstein stammt.} 12. Nxf7 Kxf7 13. Ng5+ Kg8 14. Nxe6 Re8 $11 {und die Engines attestieren Ausgleich}) 12. g4 {Dieser Angriffszug hat sich als beste Fortsetzung bewährt.} Qe5 (12... Qxg4+ {hat einen schlechten Ruf} 13. Qxg4 Bxg4 14. Nxf7 Bb4 15. Nxh8 Rxh8 16. c3 dxc3 17. bxc3 Bf8 18. Bf4 Bf5 19. Ng3 Bg6 20. Bg5 gxf6 21. Bxf6 Rg8 22. h4 Bd6 23. Re3 Bd3 24. Rae1 b5 25. Re8+ Rxe8 26. Rxe8+ Kb7 27. Ne4 a5 28. Nxd6+ cxd6 29. f4 b4 30. cxb4 axb4 31. Kf2 c3 32. Ke3 Bf5 33. Rf8 Bb1 34. Rg8 Kb6 35. Rg2 Kc5 36. Bh8 d5 37. f5 d4+ 38. Kf4 d3 39. f6 d2 40. f7 d1=Q 41. f8=Q+ Kb5 42. Rg5+ Kc4 43. Qg8+ Kd3 44. Rd5+ Kc2 45. Rxd1 Kxd1 46. Qd5+ Kc1 47. Qxc6 Bxa2 48. Bxc3 bxc3 49. Qxc3+ Kd1 50. Qg3 Bb1 51. Ke3 {1-0 (51) Almeida Junior,A (2174)-Pak,E (2657) Chess.com INT 2020}) 13. Nxe6 fxe6 {***ENDE BUCH***} 14. Bg5 {Verpasst das stärkere 14.fxg7 mit geringem Vorteil für Weiss.} (14. fxg7 Rhg8 15. Bh6 d3 16. c3 {und nun empfiehlt IM Robert Ris 16...Td7!? als beste Chance, obwohl es nicht jedem schmecken dürfte, in einem minderwertigen Turmendspiel zu landen. Aber die Engines unterstützen diesen Vorschlag.} Rd7 17. Nxc5 Qxc5 18. Qf3 Qd5 (18... Ne5 $2 19. Qf8+ {und gewinnt}) 19. Qxd5 (19. Qf8+ Rd8 $11) 19... exd5 20. f4 Nd8 21. Kf2 {und jetzt setzt er mit dem minderwertigen 21...d2 fort, statt besser} Rd6 $1 22. g5 Kd7 $1 23. f5 Nf7 24. f6 Nxh6 25. Re7+ Kc6 26. h3 d4 $1 27. cxd4 Rxd4 $11) 14... g6 {Hier gibt es bekannte Alternativen, die sich gut bewährt haben:} (14... Bb6 {Das ist die bevorzugte Wahl der Engines.} 15. fxg7 Qxg7 16. Bf6 Qg6 17. Bxh8 Rxh8 $11 {für mich unklar}) (14... h6 {was gemäss den Engines wie folgt zum Ausgleich führen soll} 15. Nxc5 Qxg5 16. fxg7 Qxg7 17. Nxe6 Qf6 18. Nxd8 Rxd8 19. Kg2 d3 20. cxd3 cxd3 $11) 15. f7 Be7 16. f4 {***ENDE BUCH***} {[#]} Qb5 $2 {Nun passiert dem Mach III exakt das gleiche Unglück, wie dem Mephisto Polgar sel. 5 in der 13. Partie. Der erste Zug nach Buchende des Gegners ist so ungünstig, dass er fast einem Verlustzug gleichkommt.} (16... Qg7 17. Bxe7 Nxe7 18. Ng5 Rd6 $11) 17. Bxe7 Nxe7 18. Ng5 $1 {Mit der gewaltigen Drohung Sxe6 und dann f8D.} d3 19. Nxe6 Qb6+ 20. Kg2 Qc6+ 21. Kf2 Qb6+ 22. Kg3 dxc2 23. Qxc2 {Verpasst eine hübsche Möglichkeit, um in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln.} (23. Qxd8+ Rxd8 24. Nxd8 Qf6 25. Re6 Qh8 26. Rxe7 Kxd8 27. Rae1 c1=Q 28. Re8+ Kd7 (28... Qxe8 29. fxe8=Q#) 29. Rxc1 Qxe8 30. fxe8=Q+ Kxe8 31. Rxc4 $18) 23... Rd3+ 24. Kg2 Nd5 $18 25. Kh1 $2 $11 {Verpatzt auf einen Schlag den Gewinn.} Qc6 $2 $18 {Stolpert wieder in den Verlust, statt mit 25...Se3! den Ausgleich anzustreben.} (25... Ne3 $1 26. Rxe3 Qxe3 27. Qxc4 $1 {Der einzige Rettungszug und somit erzwungen.} (27. f8=Q+ $4 Rxf8 28. Nxf8 Rd2 {und Weiss muss die Dame geben, sonst geht er Matt.}) 27... Qf3+ 28. Kg1 Qxg4+ 29. Kh1 $1 {Alles andere verliert.} Qf3+ {und Schwarz kann Dauerschach bieten.}) 26. Qg2 $1 $18 {Weiss findet den einzigen Gewinnzug und lässt nun nicht mehr locker.} Qd6 27. Nc5 Rd8 (27... Qxc5 $4 28. Re8+ Kd7 29. Rxh8 $18 {und Weiss würde gewinnen.}) 28. Nxd3 cxd3 29. Re8 Qd7 30. f8=Q {Es gibt schon verschiedene Wege zum Sieg. Kommentare für den Rest der Partie sind nicht mehr notwendig.} Rxe8 31. Qa3 Ne3 32. Qxa7 c6 33. Qd2 Qd5+ 34. Kg1 Re4 35. Qa8+ Kc7 36. Qda5+ Qxa5 37. Qxa5+ Kd7 38. Qc3 Rxf4 39. Qxd3+ Nd5 40. Qh3 Kd6 41. Qxh7 Rxg4+ 42. Kf2 b6 43. Qg8 Kc5 44. Rc1+ Kb5 45. Qc8 Rf4+ 46. Kg3 Rf6 47. a4+ Kb4 48. Rxc6 Kb3 49. Rc1 Rf4 {***AUFGEGEBEN***} 1-0


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