
Zitat von
Egbert
...
Das Endergebnis des Wettkampfs hat mich ein wenig überrascht, hatte ich selbst unter Berücksichtigung der Drosselung des Kings mit einem noch größeren Vorsprung für das de Koning Programm gerechnet. ...
Mich nicht, Egbert: Ich hatte ja hier im Forum auf 40 Punkte getippt, bzw. ein 24,5:25,5 für den Wettkampf.

Zitat von
Egbert
...
Dies wurde jedoch dadurch verhindert, dass der Genius einfach das stärkere Endspiel hat und sich noch in so manches Remis retten konnte, oder sogar die Partie noch für sich entscheiden konnte. Es bleibt festzuhalten, dass der CGE 23.1 immerhin 39 Punkte gegen sehr starke Gegner aus 100 Partien geholt hat.
...
Das mit dem Endspiel kann man so pauschal nicht sagen. Im Turmendspiel "Ja", weil der ChessGenius mehr von Wegabschneidung versteht, während The King eher zu (schlechten) Schachgeboten tendiert. In Läufer-Endspielen ist der CGE auch besser.
Aber in vielen allgemeinen Endspielen mit relativ wenig Figuren auf dem Brett beweist The King nicht selten den größeren strategischen Weitblick.
Der wunde Punkt ist, wenn man es denn so ausdrücken will, bei The King vorher: Das späte Mittelspiel bei reduziertem Material bzw. frühe Endspiel, wenn nichts konkretes drin ist. Dann locken verfrühte/verfehlte Bauernzüge. Und das ist meistens schlecht, wenn es um isolierte Bauern geht.
Das Lang-Programm versteht in bestimmten ruhigen Stellungstypen eben etwas mehr vom Figurenspiel. Das ist nun mal so.
Dass gewonnene Mittelspielstellungen mitunter zum Remis verflachen, liegt natürlich auch an der reduzierten Taktfrequenz. Aber nicht nur: Es liegt auch daran, dass sich der "König" gut platzierte Figuren mitunter zu "billig" abtauschen lässt.
Ein 300 MHz-Duell würde auf Turnierstufe eine Quote von etwa 75 bis 80 Prozent für The King bringen.
Gruß
Wolfgang