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Zitat von
mszczepanek
Ob die Jungs am Genius, London und Lyon wissen was eine programmierbare Bibliothek ist ?
Feintuning ist doch auch in der Formel 1 erlaubt !!!
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Grins !!!
So weit ich weiß, wird die programmierbare Bibliothek so gut wie nie eingesetzt - dann schon eher Modifikation der Parameter.
Ich selber habe mal die Bibliothek beim Vancouver 24MHz für ein Kaufbeuren-Turnier "programmiert". Das ging eher dahin, gezielt Systeme anzusteuern, mit denen der Vancouver besser zurechtkommt als mit anderen Systemen, auf Basis einer Auswertung vieler bis dato gespielter Partien. Nicht gegen spezielle Gegner, und die "Varianten" gingen immer auch nur zwei drei Züge tief, um in das "passende" System zu steuern, danach hat die normale Turnierbibliothek übernommen. Also kam aus dem User-Buch nur so etwas wie "Russisch" oder "Caro-Kann", nicht genauer. Das Ergebnis war recht bescheiden.
Stattdessen hat der Vancouver seinerzeit einen vollen Punkt mit einer gezielten Vorbereitung für das Meraner System eingefahren, die ich unter dem Eindruck der damals laufenden WM zwischen Anand und Kramnik (Anand hatte gleich zweimal glänzend mit Schwarz gewonnen) programmiert hatte, und zwar hatte ich einfach "normale" Analysen aus dem Internet eingegeben. Auch hier praktisch ohne "Test" gegen andere Geräte, wenn man von einem Remis gegen Risc2 absieht, das mir den Eindruck verschafft hat, daß der Vancouver das richtige "Gefühl" für den Stellungstyp hat. In der Partie gegen Sapphire kam übrigens gar nicht die "Anand-Variante" dran, sondern eine Nebenvariante, in der ich aber auch noch ein, zwei Züge parat hatte...
So eine Partie ist natürlich für eine Elo-Listen-Auswertung grenzwertig, aber ein Turnier ist ja auch zum Spaß und nicht nur für die Wissenschaft.
Eine gezielte Vorbereitung gegen einen speziellen Gegner (mit dem Ziel, eine bereits bekannte Gewinn-Partie zu reproduzieren) lehne ich allerdings ab. Selbst dem "Gewinner" dürfte so etwas keinen Spaß machen!?
Viele Grüße,
Dirk