Hallo,

ich habe mich den Sommer über mit dem Buch "Ich teste mich selbst" von Dr. Euwe/H. Mühring beschäftigt und einige Schachcomputer mit dem Inhalt konfrontiert,
ich war neugierig, inwieweit sich aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf die Spielstärke der einzelnen Geräte ziehen lassen.

Gute Dienste hat mir dabei der mobile Akku https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=6395 geleistet, ich schätze die Laufzeit auf mindestens 30 Stunden.
Einziger Kritikpunkt ist die Ladezustandsanzeige (4 Led's 100% 75% 50% 25%), ... 100% sehr lang, 75% ebenfalls sehr lang und dann aber auf einen Schlag aus,
nun ja, wenn man es weiss, kein großes Problem, ratsamer ist es aber, die Gesamtlaufzeit im Auge zu behalten.

Ein kurzer Überblick zum betreffenden Buch; 50 Meisterpartien sind nach zu spielen, nach der vorgebenen Eröffnung sind die restlichen Züge zu finden,
wobei für jeden ríchtigen Zug eine bestimmte Punktezahl vergeben wird. Die Partien sind unterteilt in verschiedene Bereiche (Angriff, Verteidigung, Endspiel usw.),
den Abschluss bilden 20, zu Teil sehr leichte, taktisch geprägte Stellungen, bezeichnet im Buch als Kategorie Schlagfertigkeit.

Nachstehend also die Tabelle, die Partien wurden auf Turnierstufe nachgespielt. Da im Buch die Ergebnisse der Partien und Stellungen getrennt bewertet werden,
habe ich eine Verknüpfung zurecht gebastelt, um zu einem Endergebnis zu gelangen. Die maximale Punktzahl aus den 50 Partien beträgt 2250, die 20 Stellungen
werden von den Autoren nur nach Anzahl der gelösten Stellungen bewertet. Ich habe also den Zeitfakor für die 20 Stellungen hinzu genommen und die Gesamtlösezeit
prozentual ins Verhältnis zu den verfügbaren 90 Minuten gesetzt. Die Differenz zu 100% wird dann von den erzielten Punkten aus den Partientests abgezogen.



Tendenzen sind erkennbar, aber wenn man die erreichten Punktzahlen aus den Partientests mit den Zahlen, die in Modul 2/1988 veröffentlicht wurden,
vergleicht, merkt man schon, dass da etwas nicht zusammen passt. Seinerzeit wurden von mehreren Lesern der gleiche Test durchgeführt mit folgendem Ergebnis:

• Dallas 32 Bit 1272 Punkte
• Dallas 16 Bit 1204 Punkte
• Rebell 5.0 1131 Punkte
• MM IV 1168 Punkte
• Roma 16 Bit 1172 Punkte

Meiner Überzeugung nach ist der Test für Computer wenig geeignet, was in erster Linie damit zusammen hängt, dass für jeden Zug, erzwungen oder absolut naheliegend,
Punkte verteilt und sehr oft für Computer einfache Züge hohe Punkte vergeben werden, Fazit also: für Menschen ja, für Computer nein.

Viele Grüße
Uwe

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Der nächste Satz ist eine Lüge. Der vorhergehende Satz ist wahr.

... wie auch immer, auf jeden Fall hat man 50 gut kommentierte Meisterpartien zur Hand, zwar ohne Topengine-Zügen, die tief in die Partie hineinberechnet sind (und von kaum jemandem mehr nachvollzogen werden können), dafür aber mit verständigen Worten von Schachmeistern. Guter Tipp.

Gruß!