1983 erschien der Vtech Chess Master, ein sehr simples LCD-Gerät.

Er besitzt 2 Levels, Züge können nicht zurückgenommen werden, seine Spielweise und -stärke konnte er in diesen 2 Turnieren zeigen:

Deep Depp - das U1300 Turnier

Boris U-901

Wer hat das Teil programmiert?
Dazu meine Vermutung:

Craig Barnes schreibt in seinem Besuch auf hiarcs.net:


2kB ROM und 128 Nibbles (= 64 Bytes), ein 4bit MCU. Hm.

Könnte gut aus der Heuristic Software Schmiede sein, hat das Gerät doch Änlichkeiten in der Bedienung mit dem Mattel Computer Chess. Auch das tiefe Beepen bei Schach ist dem Scisys Sensor Chess verwandt.

Bei einer Inspektion des Inneren kamen leider nur 2 schwarze Epoxy Blobs zum Vorschein, wohl ein MCU und ein LCD Treiber.

Mit 64 Bytes RAM führt er die Rangliste der Schachcomputer mit dem kleinsten Speicher an, gefolgt von Scisys Mini Chess mit 80 Bytes (160 Nibbles).

Diese Wenigkeit hat offenbar einen grossen Einfluss auf die Spielstärke..

Also beim Kampf um den Titel des schwächsten Schachcomputers gibt es einen harten Konkurrenten, nämlich den i-Star Chess King (immerhin hat man ihn nicht "Champion" oder "Master" genannt )

Er ist in CB-EMU enthalten (sonst würde ich ihn nicht kennen)

In der Eröffnungsphase zieht er gern zunächst mit den Randbauern a7-a6-a5 und/oder h7-h6-h5 (nein, nicht h7-h5 ) Eine Bibliothek ist natürlich nicht vorhanden.
Einzügige Matts werden nicht erkannt. Welche Stufe (1-3) man wählt, scheint egal zu sein, denn er zieht immer sofort.

Setzt man ihn matt, schlägt der König die mattsetzende Figur (sofern in Reichweite); erst, wenn man dann den König schlägt, gibt er sich mit "White wins" geschlagen.
Ist die mattsetzende Figur nicht in Reichweite, wandert der König nach oben und verlässt das Spielfeld! (in Bayern würde man sagen: "Wia a beleidigte Leberwurscht" ) Oder er ignoriert das Matt einfach und spielt weiter.

Irgendwie macht das Programm den Eindruck, als wäre es von jemandem geschrieben worden, der noch nie eine Partie gespielt hat. Und das Regelbuch hat er auch nicht komplett gelesen...

Interessanterweise steckt lt. CB-EMU ein NEC V20 drin; wurde zu Zeiten der ersten IBM-PCs gern als Tuning-Ersatz für die damals verbauten Intel 8088 verwendet.

Die Kiste würde ich eher als Kuriosum, denn als Schachcomputer sehen; immerhin bietet er noch Chinese Chess, Gobang, Reversi und Solitaire. Ob er diese Spiele besser beherrscht, entzieht sich meiner Kenntnis...

Hier eine Beispielpartie gegen den Mattel Computer Chess. Der Mattel spielte auf Stufe 1 (1-3s), der i-Star auf Stufe 3; trotzdem hat letzterer fast 2 Minuten weniger verbraucht als der Mattel (6'34" vs. 4'47" lt. BearChess)




So, wer bietet mehr? (bzw. weniger)

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Viele Grüße
Robert

Awful game!
The Mephisto Solar King/Solar Star using ECO mode could as well be a candidate...
Yet I am not sure a match could provide any outcome (if none of the devices can give checkmate )

Ok, but don't forget: The i-Star played on its highest level!
To confirm this:
Just finished a game between the i-Star and the DCS Compuchess (Level 1 = 1 second); it ended with a draw (3-fold) with the DCS having an advantage of a rook and a pawn.

I guess, there would be more draws than in a correspondence chess tournament...

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Viele Grüße
Robert

The i-Star in all it's glory

Ich habe Ende der 70er den Chess Champion MK 1 von NOVAG zu Weihnachten bekommen. Ich meine, mich an ein sofortiges Schäfermatt erinnern zu können. Ich hatte mir den so gewünscht, und billig war er wohl auch nicht. Getaugt hat er aber nichts.

Für 150,- DM haben wir (mein Vater und ich als Grundschüler) das Teil im Metro gekauft. Es ist vermutlich mehr Geld in die Werbung mit Karpow geflossen als in Hardware oder Programm. Dagegen war der Sargon (ca. 500,- DM oder sogar mehr) spielerisch eine echte Granate!

Mein erster Schachcomputer war der Chess Champion SuperSystem MK III.
Vermutlich in diesem Thread nicht der schlechteste Computer aller Zeiten, aber ich habe ihn bereits mit 11 Jahren (als ich ihn bekam) geschlagen.
Meine Eltern waren etwas desperat danach.... damals viel Geld für Nichts.
Ich glaube der kostete mit dem Schachbrett- LCD ATS 7.500,-- (nach jetzigem Geld: ~1.250 Euronen)
;-)

Bryan, thx for this video. You made my day *g