Plötzlich ging alles ganz schnell: Als ich meinem Vater 1984 im Kaufhaus Schachcomputer präsentierte, der Excalibur nobel in Holz, leuchteten seine Augen bald wie meine. Das Schachspiel verband meinen Vater und mich. Wann immer er von der Arbeit nach Hause kam, spielten wir eine Partie. Und so erschien auch ihm solch ein Wunderding der Schöpfung als absolut sinnvolle Investition für mein Sparbuch. Mutter wurde von der Telefonzelle aus mit väterlicher Autorität überzeugt, und schon war ich überglücklicher Eigentümer eines Mephisto modular.
Die folgenden Tage waren für mich Kind ein Rausch, ein Psalm, eine Offenbarung – noch heute bin ich im Grunde meines Herzens fassungslos, wie auf meinen Zug hin plötzlich Lichter blinken und einen Gegenzug anzeigen. Das ist doch Irrsinn, das ist doch unfassbar!



Diese Ekstase währte, bis ich das hervorragende Buch von Dirk Frickenschmidt über Schachcomputer in die Hände bekam. Der Wettkampf zwischen dem Novag Super-Constellation und dem Fidelity Elite Budapest. Der Zug Springer e3. Dagegen wirkte auch das verbesserte B & P Modul von Ulf Rathsman, das ich gerade zu Weihnachten bekommen hatte, einfältig und tumb. Ein Maschinchen, das 1 + 1 zusammenzählt. Der Super-Constellation hingegen spielte Schach. Ich wollte den Super-Constellation besitzen, ich wollte es!
Ein heißer Wunsch meines Herzens, der mir nach vielem Bitten und Betteln nur trostlose Erfahrungen auf dem Markt für gebrauchte Schachcomputer einbrachte. Erfahrungen, die mich bis heute prägen.
Als der Schachversand Niggemann dann aber 1996 einen Restposten neuer(!) Super-Constellations anbot, bestellte ich noch am selben Tag. Kaum war das Paket da, nahm ich mir Urlaub und erfüllte mir einen Kindheitstraum: Jetzt war ich der Elite Budapest.