
Zitat von
Chessguru
Wird ein Schachcomputer mit sinkender Bedenkzeit schwächer oder nicht? Oder spielt er vielleicht sogar stärker auf?
Hallo Micha,
ich glaube wir sind uns gar nicht so uneinig.
Wenn man davon ausgeht, daß man bessere Züge macht, wenn man mehr Zeit zur Verfügung hat, müßte im Umkehrschluß die Spielstärke bei geringerer Bedenkzeit sinken.
Für Schachcomputer kann man das sogar nach der bekannten Formel (70 Elo pro Verdoppelung) ausrechnen: Im Aktivschach müßte ein Schachcomputer im Schnitt ca. 180 Elo schwächer sein als im Turnierschach.
Da Menschen mit kürzerer Bedenkzeit immer mehr Probleme mit den Rechnern haben, müßte dieser "Verdoppelungswert" bei Menschen deutlich größer sein.
Aber niemand wird auf die Idee kommen, einen Computer auf Aktivschachstufe gegen einen auf Turnierstufe spielen zu lassen, so daß die 180 Elo Differenz eigentlich niemanden interessieren dürften.
Da dürfte es schon mehr Sinn machen, eine Normierung zu den "menschlichen" Zahlen zu versuchen, was dann zu einer Steigerung der Computerzahlen im Schnellschach führen würde. Aber dann stellt sich die Frage, wie diese Normierung durchzuführen ist. Da das kaum mit vertretbarem Aufwand statistisch signifikant hinzukriegen ist, habe ich empfohlen, einfach das Turierzahlenniveau beizubehalten.
(So weit das möglich ist, Stefan hat da ja in einem anderen Posting dieses Threads einen interessanten Hinweis gegeben.)
Viele Grüße,
Dirk