
Zitat von
applechess
Hallo Egbert
Schach ist kompliziert geworden, viel komplexer als früher auch schon. Das
musste ich beim Durchspielen dieser Partie wieder einnmal erfahren. So habe
ich wie du, bei 6...h5 arg die Nase gerümpft und das als einen schlechten Zug
abgetan. Gibt man die Stellung nach 6.Sge2 den modernen Engines ein, dann
wird meistens - man höre und staune - die kritisierte Antwort 6...h5 als
Bestzug angesehen. Und auch meine Datenbanken attestieren für diese
offenbar bestens bekannte Fortsetzung eine Gewinnquote von 50%. Ganz
generell zeigt sich, dass heute h2-h4 oder h7-h5 in vielen Eröffnungen
modern geworden ist. Zugegeben, meistens verstehe ich den Sinn dieser
Züge nicht oder erst nach vertieftem Studium. Aber auch wenn die modernen
Engines 6...h5 bevorzugen, bin ich geneigt zu glauben, dass solche seltsamen
Fortsetzungen unseren Oldies gar nicht gut tun, können diese doch die
Vor- und Nachteile nicht verstehen und bleiben nur mit den Nachteilen
behaftet. Für mich ist diese Partie ein klassisches Beispiel, wo man sagen
muss, dass manche guten Engine-Züge für unsere Oldies eigentlich nicht
zu empfehlen sind. Es verhält sich dabei wie mit menschlichen Spielern, die
eine komplexe Eröffnungsvariante aufs Brett knallen, am Ende des Tages
aber keinen Schimmer haben, was sie mit der Stellung anfangen sollen.
Mfg Kurt
Hallo Kurt,
sehr schön zusammengefasst. Auch mir wäre 6. ...h5 nie in den Sinn gekommen. Ehrlich gesagt verstehe ich es auch nicht, warum moderne Engines diesen Zug präferieren. Nun gut, mir fehlt da offenbar der Durchblick.

Völlig zu Recht schreibst Du aber, dass dieser Zug unseren Oldies nicht unbedingt empfohlen werden kann.
Gruß
Egbert