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Moregothic
Es scheint tatsächlich so zu sein dass in solchen Stellungen andere Figuren zuviel statisches Rauschen erzeugen, so dass die naheliegende Lösung nicht innerhalb von 30 Sekunden gefunden werden kann...
Hihi, "statisches Rauschen" ist gut
Naja, es ist einfach so, daß ein Läufer ja bis zu (hab's grad nicht genau im Kopf) ich glaube 13 verschiedene Züge machen kann, je nachdem wo er steht und wie voll das Brett ist. Im Endspiel ist das Brett aber meistens recht leer

Das bedeutet aber, das in jeder Stellung (jedem Knoten im Suchbaum), die der Computer untersucht, schon alleine durch den Läufer bis zu 13 neue Knoten erzeugt werden, die wiederum Ausgangspunkt für einen neuen (Teil-)Suchbaum sind. Und nach jedem Ast / in jedem Knoten dieses Teil-Baumes erzeugt der Läufer wiederum bis zu 13 neue Knoten. Aus Sicht des (hier ja sehr langsamen) Computers explodiert der Suchbaum daher geradezu - im Vergleich zu einem Endspiel mit nur noch zwei Königen und einem Bauern. Daher die paradoxe Situation, daß der Läufer für ihn hier eher nachteilig und behindernd ist, obwohl er ja eigentlich deutlichen Materialvorteil bedeutet. Durch den Läufer wird der Computer sozusagen blind bzgl. der möglichen Bauernumwandlung...
Sehr gut beobachten kann man dies (die Explosion, nicht die Behinderung) - auch bei schnellen Schachcomputern - in Bauernendspielen, in denen der Schachcomputer eine mögliche Bauernumwandlung in eine Dame bereits erkannt hat. Man stellt dann nämlich fest, daß der Computer vor der Erkennung der möglichen Umwandlung noch mind. 1-2 Halbzüge tiefer gerechnet hat, als nach der Erkennung. Eine Dame erzeugt halt noch mal wesentlich mehr Knoten, als ein Läufer. Da explodiert der Suchbaum dann so richtig heftig
Viele Grüße,
Heiko
