Hallo,
statisches Endspielwissen ist eine Sache, aber die Baumsuche ist ja auch wichtig, und da scheint mir der MM V kritische Varianten viel besser zu vertiefen als der Roma. In den Endspielen hatte ich immer den Eindruck, daß es brandgefährlich ist, wenn der MM V einen Freibauern hat, weil der vom MM V einfach viel stärker behandelt wird als vom (vor allem im Endspiel) eher statischen Roma.
Hier zwei Beispiele:
Partie 2: Schaut mal in Zug 62, wer da gewinnen sollte. Und schaut dann mal, wie der Freibauer Flügel bekommt. Welches Endspielwissen führt zu 63.Kb7?
Oder
Partie 8: Da ist das Endspiel nach 55...Kg5 sicher nicht so richtig einfach gewonnen für Roma, am besten sollte er wohl hier schon den Springer geben. Ehrlich gesagt hab ich's nicht wirklich analysiert. Aber schaut Euch mal an, wie glatt der Roma das verliert! Der Springer geht sogar nach b3! Diese und die vorige Partie sind für mich ganz klare Indizien dafür, daß Freibauernzüge weniger weit durchgerechnet werden als beim MM V, d.h. sie werden wohl früher ausselektiert.
Der MM V hat übrigens auch ein ordentliches Positionsspiel drauf, nicht bloß Taktik, wie viele sagen. Meine Lieblingspartie in dem Zusammenhang ist
Partie 13. Klasse der Bauernsturm vom MM V, nicht wahr?
Nichts für ungut, der Roma hat in dem Match auch ein paar tolle Partien gespielt und den MM V bestimmt genau so oft vorgeführt wie er hier jetzt vorgeführt wurde. Da wäre z.B. das tolle Angriffsspiel in
Partie 19!
Viele Grüße,
Dirk