Auf die Gefahr hin, mit mir selbst zu reden: ich hatte mich gestern hingesetzt und mit zwei verschiedenen Schachsets ein paar Schachpartien eingespielt und automatisiert nach jedem Halbzug einen Schnappschuss von der auf das Schachbrett gerichteten Webcam machen lassen.
Dann wurden die jeweils 64 Felder ausgeschnitten und beschriftet. Das lief weitgehend automatisiert, es sind viele tausend Bildschnipsel von Feldern geworden.
Mit den Bildschnipseln wurde ein einfacher Algorithmus antrainiert und er
erkennt die Figur unten mittig auf etwa 98% der Schnipsel richtig. Sogar wenn Figuren teilweise verdeckt sind, stellt das kein Problem dar.
Die Idee ist, die Kamera als günstigen Brett-Sensor für einen innovativen Schachcomputer zu nutzen. Technisch ist da sicher möglich. Immerhin wäre man da frei in der Wahl des Brettes und nicht an z.B. das DGT-Brett gebunden. PicoChess und CT800 würden mir da einfallen. Elektronisches Schachbrett für jedermann
Bild1: wie die Kamera das Brett sieht
Bild2: Ergebnis der Schnipsel-Erkennung: weißer Bauer wird trotz Verdeckung erkannt (wP = white Pawn = weißer Bauer)
Bild3: Falscherkennung: schwarzer Springer wird als Läufer erkannt (bB = black Bishop = schwarzer Läufer)
Bild4: Interne Erkennung: in den meisten Fällen ist sich der Algo sehr sicher (Werte nahe 1.00), bei der Falscherkennung Springer/Läufer war er sich unsicher, ob Springer, Läufer oder König.