Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schachcomputer für gut 99% der der Käufer einfach nur ein Lern-Spielzeug ist. Angefangen bei Eltern, die darauf Wert legen, dass ihr Kind nicht nur am PC sitzt bis hin zu Gelegenheitsspielern, die Lust auf Schach haben und niemanden kennen, der mit ihnen spielt.
Viel Wert wird dabei auf die leichte Bedienbarkeit gelegt und wenn der Schachcomputer dann auch noch wie zum Beispiel bei der Mephisto Schachakademie (
https://www.schach-computer.info/wik...Schachakademie ) Training anbietet, sind alle Otto-Normal-Schachspieler glücklich.
So gut wie kein Gelegenheitsspieler & Vereinsspieler kann mit Namen wie Richard Lang oder Johan de Koning etwas anfangen. Auch ist es gerade für die Nicht-Vereinsspieler nicht greifbar, was der Unterschied zwischen 2000 und 2200 ELO bedeutet. Wenn man die Masse ansprechen möchte, macht es daher wenig Sinn, mit diesen Sachen zu werben.
Sehr skurril ist es, wenn ein Kunde die rote Box des ChessGenius sieht und daneben die blaue Box des ChessGenius Pro. Fast identische Geräte. Der Eine mit 2000 ELO angegeben und der andere mit 2200 ELO. Leichte Spielstufen soll das Gerät haben. Ob man gegen 2000 verliert oder gegen 2200 ist für die Mehrheit relativ egal. Die Käufer wollen auch mal gegen das Gerät gewinnen und fragen nach diesen leichten Spielstufen und ob man mit dem Schachcomputer auch Schach lernen kann und nicht nur spielen.
Es ist der Funktionsumfang, der überzeugen muss. Alleine so Kleinigkeiten wie das Nachspielen von 20 Meisterpartien wie im Mephisto Chess Challenger mit Trainingsfragen sind es, welche die Mehrheit der Käufer sich wünscht.
Bei den heutigen Brettschachcomputern geht es nicht mehr darum, welcher Autor die stärkste Engine im Kasten hat. In Zeiten von Komodo, Stockfish und Houdini spielen Namen wie Lang und Schröder bei dem Käuferkreis, der sich vor 30 Jahren noch jedes Jahr das neuste WM-Modul gekauft hat, keine Rolle mehr.
Diese Käuferschicht fällt komplett weg und analysiert nur noch am PC mit Stockfish & Co.
Wir Schachcomputer-Sammler sind eine kleine Gruppe, die in der Disko um 5 Uhr am Morgen weitertanzt, obwohl der DJ bereits die Musik aus- und die Lichter eingeschalten hat.
Wir sehen den Sinn in einem Schachcomputer etwas anders, als die restlichen 99% der Anwender.