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Alt 23.03.2018, 12:06
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Re: AW: Worin besteht der Sinn eines Schachcomputers?

 Zitat von xchessg Beitrag anzeigen
Oho, ich bin mir sicher, dass schachcompi's gegen einander antreten lassen eine weitaus seltsamere Idee ist, in die grosse Schachwelt ausser dieser Forum...
Hallo Xavier,

ich weiß nicht, was Du mit der "großen Schachwelt" außerhalb des Forums meinst. Ich vermute die Welt der Vereinsspieler, die sind den psychischen Druck gewohnt, den Druck, am achten Brett für ihre Mannschaft gewinnen zu müssen, obwohl die Partie objektiv gesehen auf remis steht.

Was Druck oder kein Druck bedeutet, ist immer wieder bei Oldie-Turnieren sichtbar.
Situation: Eine Blitzpartie (zwei Menschen) wird gespielt, fünf Personen schauen zu.
Die "Kiebitze" außen herum sehen alles. Die sehen aber nicht deswegen alles, weil sie besser sind, sondern weil sie keinen Druck haben. Dazu gibt es dann noch gewisse Anspielungen (spöttische Kommentare) etc.

Und spätestens jetzt werden auch die Unterschiede sichtbar im Verhalten derjenigen, die am Brett sitzen:
Gestandene Vereinsspieler bzw. gute Blitzspieler, blenden die Umgebung aus, spielen die Partie durch, während der nicht Wettkampf erprobte Spieler (wie ich) spätestens jetzt nervös auf seinem Stuhl herum rutscht, sich irgendwo von der Umgebung auch noch ablenken lässt - und am Ende die Partie verliert.
In den letzten Jahren habe ich oft genug betont, dass ich selbst, wenn ich im Schachclub anfangen würde, vielleicht bei 1600 Elo landen würde. Denn selbst wenn ich mit längeren Bedenkzeiten (ab 30 Minuten) deutlich besser zurecht komme als mit Blitzschach: Ich hätte immer noch die - im Vergleich zu Schachcomputern - Unberechenbarkeit des Menschen als Faktor, z.B. besonders aggressive Züge. Bei einem Computer, den ich kenne, weiß ich dagegen so ungefähr, womit ich rechnen muss.

Und der Computer gegen Computer - Spieler: Der ist, wie der angesprochene Kiebitz, nur Zuschauer. Der sieht unter Umständen eine ganze Menge. Hier im Forum werden bei vielen Partien Fehler gefunden, Züge kritisiert. Aber zwischen "Fehler Finden" und selbst Spielen ist dann aber doch noch mal ein Unterschied.
Oft wird für meine Begriffe bei einzelnen Fehlzügen auch zu kritisch geurteilt. Denn nur, weil eine PC-Engine etwas schlechtes schnell erkennt, kann es ja - bei geringerer Rechentiefe - trotzdem Argumente für einen Zug geben. Normalerweise wäre dann die Hauptvariante in einer Stellung interessant.

Gruß
Wolfgang
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Egbert (23.03.2018), Oberstratege (24.03.2018)