Thema: Turnier: Giganten-Turnier
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Alt 18.01.2007, 21:24
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Fidelity Kishon Chesster
 
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AW: Giganten-Turnier

Hallo Wilfried,

Der Berlin Pro zählt zu meinen beiden stärksten Geräten, daher habe ich mir dessen Partien dieser Tage auch angeschaut. Mit der zusätzlichen Erfahrung aus meinen eigenen Partien gegen den Berlin Pro bin ich zu folgendem Schluß gekommen. Der Berlin Pro hat zwei grundsätzliche "Schwächen". Erstens spielt er die Eröffnung sehr zurückhaltend, d.h. er entwickelt seine Türme nicht, zumindest selten den Damenturm. Die anderen Spitzengeräte entwickeln mit ihren Schwerfiguren oftmals mehr Druck auf den Mittellinien. Zweitens spielt der BP gelegentlich im Mittelspiel nicht aktiv genug. Das habe ich mal erlebt, als er im Königsgambit nach geopfertem Bauern mit einem Bauern weniger gemütlich positionell weiterspielen wollte. Aus diesen beiden Gründen sind die anderen Spitzengeräte oftmals eher am Drücker, während der BP noch nicht vollständig entwickelt ist.
Wenn er aber nicht aktiv überspielt wird, wie in den Partien gegen seinen grossen Bruder oder wie in der einen Partie gegen den Task, dann kann er eisenhart sein. Richard Lang hat sich vor Jahren mal in der damaligen Computer Schach & Spiele mal dahingehend geäußert, daß die Konkurrenz im aktiven Spiel teilweise stärker ist (war) und er sein Programm in dieser Hinsicht verbessern musste. In dieser Hinsicht war er also nicht führend sondern vielleicht "nur" genausogut, wie die Konkurrenz.
Speziell zu diesem Wettkampf muss man aber auch sagen, dass die Gegnerschaft gewaltige Rechenvorteile besaß und wenn es dann mal nicht so gut läuft, dann ist eine Partie gegen einen starken Gegner auch sehr schnell vermurkst.
Der BP wird sich für diese Analyse bestimmt demnächst rächen, daher will ich die Gedankem mal als "gefühlte Beobachtung" bezeichnen. In diesem Sinne,

Viele Grüße,
Frank
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