
Zitat von
RetroComp
Hallo Wolfgang,
eine kurzweilige und interessante Partie.
Ich bin doch immer wieder verblüfft wie regelmäßig Du gegen diese starken Schachcomputer der damaligen Zeit gewinnst. Gehörte doch der Magellan mit 2240ELo zu den Spitzengeräten der damaligen Zeit. Klar waren die MorschProgramme im Endspiel schwach, aber der Magellan hatte ja immerhin mit 512KB ordentlich HashTables und war von daher auch im Endspiel stärker als z.B. der MilanoPro.
Viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich wundere mich auch manchmal über mich selbst.

Diese Eröffnung hatte ich noch nie auf dem Brett. Die Idee, den gewonnenen Bauer im angenommenen Damengambit zu verteidigen, führt bei bestem Gegenspiel tendenziell eher zur Niederlage. Der Computer hat es in der Bibliothek auch richtig gespielt.
In gewissen Situationen habe ich ein "strategisches" Gespühr dafür, was man sich an zweitklassigen Zügen erlauben kann. Beispiel:
13. ... Sf6 !? Das ist eigentlich nicht gut, überlässt dem Gegner das Feld c5. Aber ich habe es trotzdem gespielt, um zu vereinfachen und weil ich f6-f5 sah, was e3-e4 verhindert oder erschwert.
Wenn der Rechner nicht weiß, was er tun soll ( 19. Tb1 ), zu sehr zaudert, dann wird es leicht, dagegen zu bestehen. Ich hätte an Magellans Stelle im Mittelspiel g2-g3 nebst f2-f4 als Gegenspiel versucht.
Man müsste es ausprobieren: Aber mich würde es nicht wundern, wenn auch wesentlich stärkere Computer noch
25. Td5 ? spielen würden oder zumindest als akzeptablen Zug bewerten und dabei die Konsequenzen nicht überblicken.
Gruß
Wolfgang