Thema: Test: Ein einfaches Endspiel
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Alt 11.11.2006, 14:36
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AW: Ein einfaches Endspiel

Hallo,

die Morsch-Programme rechnen ziemlich selektiv, mit dem Unterschied zu den "anerkannten Positionsspielern" wie z.B. den Lang-Programmen, daß nur ganz wenig spezifisches Schachwissen abgespeichert ist. Somit müssen bei jeder Stellungsbewertung viel weniger Abfragen durchgeführt werden und das Programm schafft mehr Positionen in der Sekunde. Entsprechend sind die Abschneidungen im Suchbaum, die für die Selektion notwendig sind, auch eher mathematischer als schachlicher Natur, z.B. wird ziemlich extensiv Gebrach vom Null-Move-Algorithmus gemacht.

Durch die so erreichten größeren Rechentiefen entsteht im Mittelspiel des Öfteren ein "positioneller" Eindruck. Programme, die weniger tief rechnen, müssen ihr Schachwissen bemühen, und die "Fritze" rechnen alles selbst aus.

Im Endspiel funktioniert diese Strategie dann nicht mehr so gut, außerdem funktioniert der Nullmove-Algorithmus bei Patts nicht, was auch im Endspiel relevanter wird.

Durch die ganze Fritz-Ahnenfolge zieht sich entsprechend das Bemühen, unter Beibehaltung der positiven Eigenschaften mehr Schachwissen einfließen zu lassen, um von dem "Schnell und dumm"-Image wegzukommen. Erfolge sind durchaus sichtbar, und entsprechend hat praktisch jede neue Fritz-Version weniger Stellungen pro Sekunde berechnet als ihr Vorgänger.

Irgendwo glaube ich mal gelesen zu haben, daß die "neuere" Brettcomputergeneration um Milano pro und Atlanta von Fritz3 abstammt.

Viele Grüße,
Dirk
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