Ich verstehe das Gejammer nicht. Da gibt es einen Schachcomputer mit einer beworbenen Elozahl. Diese wird von allen Testern auch bestätigt.
Jetzt gibt es aber Partien mit taktischen Löchern und es gibt Partien, die limitiertes Wissen offenbaren. Gäbe es diese Löcher in Suche und Bewertung nicht, dann wäre das Gerät doch wahrscheinlich stärker, oder? Dazu müsste es aber stärker als beworben sein, irgendwie paradox, nicht wahr?
In den 80ern gab es auch immer wieder solche Löcher zu bewundern, die CSS ist voll davon. Nur waren die damaligen Spitzengeräte deutlich teurer und es gab praktisch keine verfügbare Alternative. Heute ist Freeware auf einem Durchschnitts-PC deutlich stärker als jeder Brettcomputer. Wo früher also Spitzengeräte von Charly vorgeführt wurden, kann heute jeder einfach eine Partie analysieren und die Fehler offenlegen - ohne eigenes Schachverständnis, automatisch und mit Kommentaren.
Auch wenn beim ChessGenius der Autor derselbe wie bei früheren Weltmeisterprogrammen ist, so sind heute die Randbedingungen doch völlig anders. Die ausgeklügelten Programme Anfang der 90er sind im sportlichen Wettbewerb untereinander entstanden. Heute geht es für Brettcomputer nur noch eine kleine Ecke des Markts und die Spielstärke tritt hinter dem Spielspaß zurück. Das wäre vor 20-25 Jahren undenkbar gewesen!