Guten Abend Allerseits,
die 10. Partie hat der CGP gegen den Revelation II Mephisto Dallas gewonnen und somit "seine" Führung auf 8:2 ausgebaut. Das Nachspielen lohnt sich, denn in dieser Partie werden die Stärken und Schwächen des CGP sehr anschaulich demonstriert.
[Event "Revelation II Begrüßungsturnier"]
[Site "?"]
[Date "2016.09.16"]
[Round "74"]
[White "ChessGenius Pro"]
[Black "Mephisto Dallas, 68030, 66 MHz"]
[Result "1-0"]
[ECO "B01"]
[Annotator "Rapp,Egbert"]
[PlyCount "173"]
1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qa5 4. d4 Nf6 5. Nf3 Bf5 {Ende Buch} 6. Ne5 {
Ende Buch} e6 7. Nc4 Qb4 8. a3 Qe7 9. Bg5 Nc6 10. Ne5 Nd8 {? hier ist die
große Rochade angebracht.} 11. Bd3 {Weiß hat bereits einen klaren
Positionsvorteil} c6 12. Qf3 h6 13. Bh4 Bxd3 14. Nxd3 g5 15. Bg3 Bg7 16. Be5
O-O {Bis hier hin hat der CGP auch positionell sehr gut gespielt.} 17. O-O {
? Dieser Zug ist aus menschlicher Sicht jedoch unverständlich. Warum nicht
das nahe liegende:} (17. h4 gxh4 18. Rxh4 Ne8 19. Qg3 f6 20. Bf4 Nf7 21. Bxh6
Nxh6 22. Rxh6) 17... Nd7 18. Bxg7 Kxg7 19. Ne4 f5 20. Ng3 Qd6 21. Rad1 Nf7 22.
Rfe1 Rae8 23. c3 Qd5 24. Qe2 Nf6 25. Nc5 f4 26. Nge4 {26. c3-c4 dürfe
aussichtsreicher sein.} Nxe4 27. Qxe4 Nd8 28. Rd2 {In dieser Partiephase wirkt
das Spiel des CGP planlos. Besser war 28. De4-c2 mit Vermeidung eines
Damentauschs.} b6 29. Nd3 f3 30. g3 {? Warum nicht 30. Sd3-e5?} Nf7 31. Ne5
Qxe4 32. Rxe4 Nxe5 33. Rxe5 Kg6 34. Rd3 Rf6 35. g4 Rf4 36. h3 h5 37. gxh5+ Kxh5
38. Rde3 Kh4 39. Kh2 g4 40. hxg4 Ref8 41. Rxe6 Rxg4 42. R3e4 Rh8 43. Rxg4+
Kxg4+ 44. Kg1 {Was ist verblieben aus der klar besseren Stellung des CGP nach
der Eröffnungsphase? Wäre das einem Mephisto Vancouver, oder einem London
passiert?} Kf5 45. Rxc6 Rg8+ 46. Kf1 Rh8 47. Ke1 Re8+ 48. Kd2 Re2+ 49. Kd3 Rxf2
50. Rc7 Rxb2 51. Rf7+ Ke6 52. Rxf3 Ra2 53. Ke4 Rxa3 54. Rg3 Ra1 55. Rg6+ Kf7
56. Rh6 Kg7 {Die letzten Züge des Turbo Dallas können nicht überzeugen und
die Stellung des CGP wird dadurch stetig besser...} 57. Rh2 Kf6 58. Kd5 Kg5 {
? Besser war 28. ...b6-b5.} 59. Rf2 b5 60. Kc5 a6 {Nach weiteren ungenauen
Zügen des Ex-Weltmeisters von 1986 ist die Partie zugunsten des CGP
entschieden.} 61. d5 Rc1 62. Rd2 {! Nun tritt wieder die starke
Endspielbehandlung des CGP zu Tage.} Rxc3+ 63. Kb6 Rf3 64. d6 Rf6 65. Kxa6 b4
66. Kb7 Rf8 67. d7 Kg6 68. Rb2 Kf5 69. Kc7 Ke6 70. d8=Q Rxd8 71. Kxd8 Kd5 72.
Rxb4 Kc6 73. Ke7 Kd5 74. Kf6 Kc5 75. Rh4 Kd5 76. Rf4 Kc6 77. Ke6 Kc5 78. Rg4
Kc6 79. Rg5 {Mattin 11!..., ein wenig angeberisch übertrieben } Kc7 80.
Rc5+ {Matt in 8} Kb7 81. Kd7 {Matt in 7} Kb6 82. Rh5 {Matt in 6} Kb7 83. Rb5+ {
Matt in 6} Ka6 84. Kc6 {Matt in 4} Ka7 85. Ra5+ {Matt in 3} Kb8 86. Ra6 {
Matt in 2} Kc8 87. Ra8# {Diese Partie zeigt wunderbar die Stärken und
Schwächen des CGP auf. Gerade mit dem London Buch spielt der CGP sehr
ordentlich die Eröffnungsphase bis ins Mittelspiel hinein. Dann gehen "ihm"
aber nicht selten die guten Ideen aus, da offenbar ein gewaltiges Stück an
Schachwissen und intelligenten Sucherweiterungen gegenüber einem Vancouver
oder London-Programm geopfert wurde :-( Das Endspiel ist dann wiederum sehr
stark.} 1-0
Gruß
Egbert