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Alt 21.08.2016, 23:02
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AW: Millennium ChessGenius Pro

Hallo Freunde und Mitforisten,
danke für diverse nette Mails und PNs. Ich habe mich wirklich über den Zuspruch gefreut.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals und letztmalig meine rein persönliche Meinung und Vermutung wiedergeben, sowie zusätzlich eine Nachricht von Richard Lang, auf die ich nicht weiter eingehen werde, da sie für sich steht.

Also, zunächst meine Meinung: Micha schrieb mich wegen Auffälligkeiten im Spielverhalten des MCG Pro an ... daraufhin habe ich RL angeschrieben, selbst ein wenig ausprobiert und mir alles angesehen, wessen ich habhaft werden konnte.

Neben der von Micha geposteten Stellung habe ich mir ein paar weitere Stellungen aus den Partien angesehen, in denen das Programm meiner Meinung nach eher "suboptimal" gespielt hat.

Wie in der diskutierten Stellung konnte ich das Verhalten nie mit dem London, Genius oder Vancouver nachvollziehen ...

Definitiv verhielt sich jedoch die iOS Version identisch ... anmerken möchte ich, dass ich schon immer die Mobilversionen des ChessGenius hatte: PalmOS, PocketPC, iOS ...

Und es klingelte bei mir ... entsprach die mobile Urversion für PalmOS nicht einem "leicht reduziertem Roma"? Das würde die Zuggleichheiten erklären ... dass meine Erinnerung nicht trog, kann man noch heute auf der FAQ Seite der Palm Version nachlesen ...

2008 kam dann die Version für iOS ... in meiner Erinnerung verhielt die sich vom Spiel wie die Version für PalmOS ... zumindest habe ich damals keine Unterschiede bemerkt.

An dieser Stelle möchte ich ein letztes Mal unsere "Beispielstellung" erwähnen, in der der MCGPro Dxb7 zieht ... exakt so verhalten sich auch die folgenden Geräte: Der Amsterdam, Psion 2.13 und die Mobilversionen ... sowohl die für iOS als auch (wie ein Mitglied hier getestet hat) die aktuelle PalmOS Version ... aber sonst kein mir bekanntes Lang Programm.

Daraus, sowie aus dem Spielverhalten des MCG Pro und aus meinen Erinnerungen an die Mobilversionen habe ich meine logischen Schlüsse gezogen (mit denen ich nicht allein bin) ... Für mich ist die Engine spielerisch deutlich näher den Geräten Amsterdam bis Roma als am London.

Meiner Meinung nach ist der London um Welten besser und hat einen komplett anderen Spielstil! Auch die Ergebnisse der Partien im Forum sagen das klar aus!

Selbst auf der ca. 7x schnelleren Hardware ist er dem Vorvorgänger des London, dem Vancouver, deutlich unterlegen! Wenn dies also ein "London Abkömmling" ist, dann muss er schon sehr viel "vergessen" haben ... aber gut!

Hier im Forum hatten wir dann neben der reinen Engine Diskussion auch noch Diskussionen über Begrifflichkeiten ... die Programme auf den Mephisto Schachcomputern waren in Assembler geschrieben, die Mobilversionen in C ... darüber, ob diese Umsetzung jetzt als "neu geschrieben" oder als "übersetzt" bezeichnet werden soll, kann man vermutlich unendlich streiten ... meine Meinung dazu: Da Assembler und C grundverschieden sind (darauf möchte ich hier nicht eingehen), müssen natürlich diverse Routinen neu geschrieben werden ... ob es deshalb ein neues Programm ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Meiner Ansicht nach ist entscheidend, ob man den gleichen Inhalt umsetzt, sprich, die Art der Suche und das Schachwissen ... wenn dies der Fall ist, ist das Programm nicht neu ... aber, wie gesagt, das ist meine Ansicht!


Wie bereits erwähnt, hatte ich RL zwecks Klärung angeschrieben ... und es kam die Antwort, dass die Engine im MCG Pro identisch zur iOS und Android Version sei ...

Diese Aussage war meiner Meinung nach unzureichend, da Richard explizit von der iOS Version schrieb ... ich wollte den Bezug zur Palm Version, die ja auch laut seiner Aussage bzw. seiner Homepage ein Roma ist ...

Nun kam von Richard im Laufe der E-Mail Korrespondenz die folgende Ergänzung, die jeder für sich selbst deuten kann und darf:

Zitieren:
The iOS engine was a new engine written in “C”, the old Mephisto engines were assembly language. It was based more on the London but somewhat simplified.

Wie anfangs bereits angekündigt, will ich hier keine weitere Diskussion dazu beginnen, denke jedoch, ich sollte diese Aussage hier unkommentiert wiedergeben.

Mein abschließendes Statement zum MCG Pro: Ich denke, jeder, der die Möglichkeit dazu hat, sollte selbst kritische Stellungen und Partien aus dem Forum mit den Langprogrammen nachspielen (Rev II, Hi Speed MessEmu etc.), natürlich immer dabei auf die Suchtiefe achten ... und dann selbst urteilen, ob der MCG Pro von der Spielanlage, vom Verhalten und vom Schachwissen mehr Amsterdam oder mehr London ist ...

Und ansonsten: Wie ich bereits schrieb, ich fände es sogar interessanter, keinen weiteren London Clone zu haben ...

Danke fürs Lesen und viel Spaß beim Testen und beim Spiel mit dem Gerät!

Gruß,
Sascha
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