Ich habe mir auf die Fragestellung hin mal live zwei automatische Partien "Komodo 7 - Rybka 2.2", Einstellung 40Züge/15 Minuten angesehen.
Komodo rechnete um die 15HZ tief, Rybka um die 13. Komodo hat auch beide Spiele gewonnen, obwohl er die Eröffnung einen Tick schlechter spielte. Aber dann war es die (minimal) aktivere Spielführung und die Summe der Ansammlung kleiner Vorteile, die letztlich nach etwa 30 - 40 Zügen die Vorentscheidung brachten.
Da war nichts spektakuläres dabei, aber interessant fand ich es trotzdem.
Was das Spitzenschach vor dem Remistod bewahrt ist, dass - mittels Computerhilfe - immer wieder Neuerungen "ausgekocht" werden, oft über theoretisch suboptimale Züge, die aber den Gegner erst mal aus ausgetretenen Pfaden bringen. Dann gibt es auch mal spektakuläre Wendungen. Aber zur nächsten Partie weiß es der unterlegene Gegner - hat im Auswendiglern-Sport Spitzenschach entsprechend dazu gelernt.
Magnus Carlsen wurde in den Medien bei einem WM-Kampf gegen Vishy Anand vorgeworfen, dass er Remis-Endspiele weiterspielt, so lange weiterspielt, dass er "nur" aufgrund der besseren Physis, des jüngeren Alters, etc.., dann doch noch gegen Anand gewinnt.
Das finde ich gut, auch wenn Anand sympathischer als Carlsen wirkt.
"Scharfe" Eröffnungen sind out, da längst durchgerechnet. Damit muss man leben.
Gruß
Wolfgang