
Zitat von
Ruhe
Bei der Analyse von Teststellungen schreiben einige sie hätten die Analysestufe/-funktion verwendet, andere schreiben sie hätten die Stellung auf Tunierstufe untersuchen lassen.
Abgesehen von der erreichbaren Suchtiefe und Zeit (Tunierstufe: 40/120, Analysestufe: "Stunden"), gibt es einen Unterschied zwischen den beiden? Algorithmen, Stellungsbewertung, Selektivität, Spielstil jeglicher Art...
Was ich meine, wenn eine Stellung drei Minuten auf der Tunierstufe und Analysestufe untersucht wurde, wird am Ende der gleiche Zug gespielt?
Ich kenne einen Computer, da ist es tatsächlich häufig ein Unterschied, wie lange man rechnen lässt: Das ist der MKIII, also
Chess Champion Super System III.
Dazu ein sehr einfaches Beispiel, das ich mir soeben ausgedacht habe.
Also:
Matt in fünf Zügen, mit (beispielsweise)
1. c4-c5!
Analyse des Computers bei fester Zeitvorgabe von 100 Stunden pro Zug:
93 Sekunden lang: 1.Kb1 (oder d1, c2, d2). Dann wird 1. c4-c5 erwogen, aber erst nach 03min:31sec ausgespielt.
Gebe ich ihm dagegen nur eine Minute vor, erwägt er auch obige Züge, findet aber immer im aller letzten Moment (also ca. 59.9 Sekunden). 1.c5! oder sogar 1.a5! (Zufallsgenerator-abhängig).
Reduziert man weiter die Vorgabe, reichen auch 55 Sekunden (1. a5). 50 Sekunden sind zu wenig.
Dieser Effekt tritt erfreulicher Weise auch in der Verteidigung auf. Manchmal wird eine zweizügige Mattdrohung binnen 30 Sekunden erkannt und abgewehrt, während er bei längerer Vorgabe durchaus die in der Leistungsklasse üblichen +/- 2 Minuten bräuchte.
P.S. Die Mattsuchstufe benötigt ca. 4:10, also recht lange für 1. a5!