AW: wie geht ihr mit doppelten partien um?
Es hängt davon ab was man mit den Partien erreichen will: Wenn es um die Spielstärke im direkten Duell geht, dann müssen Dubletten natürlich voll mit gewertet werden. Denn nur so werden der Zufallsgenerator für die Eröffnungsbibliothek und die daraus entstehenden Partien richtig berücksichtigt. Die meisten Brettcomputer spielen deterministisch, d.h. nach der Eröffnungsbibliothek wiederholen sich die Partieverläufe - die Zahl der unterschiedlichen Partien ist halt begrenzt und nur Permanent Brain und die unvermeidlichen Unterschiede in der Bedienung variieren noch etwas.
Wenn jetzt jemand im stillen Kämmerlein ein Match zwischen zwei Computern spielt und dann hier einstellt, dann sollten Dubletten gekennzeichnet werden. Denn für das interessierte Publikum beinhaltet das die Information über die Breite der Eröffnungsbibliothek und damit über die Langeweile oder eben nicht in der Partieauswahl. Selbst bei einer nicht deterministischen Bewertung durch kleine Variationen kommen Wiederholungen vor, z.B. durch dreimallige Stellungswiederholung direkt nach Verlassen der Bibliothek. Solche Informationen sind wertvoll für das Bild vom Stil eines Programms.
Zur weiteren Begründung für die Wertung von Dubletten folgendes Gedankenexperiment: Einer spielt ein Match A gegen B mit dem Ergebnis 6,5 zu 3,5 bei einer Dublette und ein anderer A gegen B mit 4,5 zu 5,5 bei zwei Dubletten. Damit könnte man auf die Idee kommen, dass A gegen B zusammen mit 11:9 bei drei Dubletten gewonnen hat, oder?
Nein, wahrscheinlich sind in beiden Staffeln gleiche Partien enthalten, d.h. es könnte 10:8 bei fünf Dubletten ausgegangen sein. Aber ohne Blick auf die Partien kann man das gar nicht wissen.
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