Hallo Ralf,
keine leichte Frage.
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Frage 1: Wäre es unter dem Gesichtspunkt ratsam, sich einen Schachcomputer zuzulegen oder wäre der Mehrnutzen so klein sein, dass es den Preis nicht lohnt.
Ob es für DICH einen Mehrwert darstellen würde, kann zwangsläufig auch nur durch deine Person beantwortet werden.
Die Vorteile eines PCs im Bereich „Schach“ braucht man wohl kaum erläutern. Aus meiner Sicht sollte es eine Frage der Vorliebe sein. Da du eine DWZ besitzt, gehe ich davon aus, du spielst aktiv in einem Schachklub. Daher die Gegenfrage. Spielst du z.B. eine Turnierpartie lieber vor einem Bildschirm oder an einem Holzbrett? Sollte deine Antwort „Holzbrett“ lauten, könntest du über den Kauf eines Schachcomputers nachdenken. Ein DGT-Brett halte ich (nur meine Meinung) für wenig sinnvoll, da es einen PC bzw. Blickkontakt zum Bildschirm voraussetzt. Zwar schafft die DGT-XL-Uhr ein wenig Abhilfe (Anzeige von Zügen – s.h.
ARENA), kann aber nicht zu 100% empfohlen werden, da die Übertragung teilweise Probleme bereitet. Das aber alles entscheidende Gegenargument sind für mich die fehlenden Feld-LEDs. Es lenkt einfach extrem von einer Partie ab, wenn man ständig auf einen Bildschirm oder auf eine Uhr schauen muss, um festzustellen ob ein Zug ausgeführt wurde.
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Ich weiß selber noch nicht so genau, ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Ich will mich möglichst in einen "Spiel-Mode" bringen, wo ich am Brett sitze und einfach mein Ding mache, da ich bisher mich oft von Kleinigkeiten ablenken oder mich in meinem Denken blockieren lasse.
Damit beantwortest du deine Eingangsfrage teilweise. Ein „Spiel-Mode“ wird definitiv mit einem Schachcomputer erreicht. Ohne Ablenkung spielst du eine Schachpartie an einem Holzbrett. Für mich geht nichts über eine Partie an einem schönen Holzbrett mit entsprechenden Figuren. So vielfältig die Möglichkeiten eines PCs oder Tablets (iPad, Android etc.) auch sein mögen, für eine Schachpartie kommen sie für mich nicht in Frage.
Es bleibt also die Frage „ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt“? Aber auch in diesem Fall ist deine Antwort gefragt.
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Meine absoluten Traumbedingungen wären folgende:
Spielstärke > 2000 Elo
Brettgröße >= 30 cm
Schöne Figuren (Gerne in Holzoptik/aus Holz; nicht zu leicht)
Flexible Zeitmodi mit Uhrenanzeige
Leichte Figurenbedienung (soll möglichst realistisch sein)
"menschlichere Spielweise", positionell nicht ganz unbeleckt
Eröffnungstheoretischen Grundstock (Durchschnittwissen...)
Zugzurücknahme nicht sehr wichtig (1 zug würde schon reichen)
Eine sinnvolle Variante stellt immer das
Mephisto Exclusive dar. Du erhältst ein seelenloses Brett, welches mit
verschiedenen Modulen (Programmen) gefüttert werden kann. Dabei reicht die Preisspanne von preiswert bis verrückt.
Bezogen auf deine Vorstellungen, würde ich folgende Module in Erwägung ziehen:
Alle Module liegen ungefähr im Bereich von 2000 Elo und sind preislich erschwinglich. Die Brettgröße liegt bei 41 cm (Spielfläche 32 cm), Uhrenanzeige, Eröffnungsbuch, Zugrücknahme, veränderbare Spielstärke etc. alles enthalten.
Sollte das Brett zu groß sein, würden kleinere Varianten in Frage kommen:
All die aufgeführten Geräte liegen im Bereich deiner Anforderungen und sind nicht zu teuer. Wenn es etwas mehr fürs Geld sein darf, kommen viele andere Geräte in Frage, würde jetzt aber wohl zu weit führen.
Der Nachteil an einem Schachcomputer besteht u.a. darin, nicht mit der Vielfalt an Programmen dienen zu können, es sei denn, man greift auf die Luxusvariante
Revelation /
Revelation Module Set zurück.
Wenn du handwerklich im PC-Bereich (z.B. löten, Holzarbeiten, PC- + Software-Kenntnisse usw.) begabt bist, wäre der
Mysticum (Windows-PC in einem Schachbrett verbaut) eine weitere Option.
Soweit ein erster Abriss.
Gruß
Micha