
Zitat von
Mephisto_Risc
Ich hätte noch eine Frage wegen dem Tuning des Pewtronic Masterchess.
Ist er tatsächlich nachweislich 20 % schneller als Masterchess ?
Ich Frage darum, weil ich in diesem Forum mal einen Artikel wegen einem
Versuch des Tunings beim Masterchess auf 32MHZ gelesen habe, worauf
die Knotenzahl gesunken, statt gestiegen ist und er beim BT2630 Test
viel schlechter abgeschnitten hat als mit 20 MHZ !
Man bräuchte nur eine gelöste Stellung des Masterchess vom BT 2630
nehmen. Der Pewatronic müsste ja dann die Lösung um 20 % schneller finden,
wenn das Tuning passt ?
Eigentlich kann man das mit nur einer Stellung aufklären, ohne den kompletten
BT2630 machen zu müssen.
Wäre sehr gespannt, ob dem so ist ?
Liebe Grüsse
Ich habe mal ein bisschen gesucht - und das entsprechende Posting von Markus gefunden...
Markus hatte versucht, den Master Chess auf 36MHz zu übertakten und wusste damals nicht von dem Problem der meisten Schachcomputer, dass sie mit "normalen" Billigquarzen nicht viel anfangen können, wenn es um höhere Frequenzen geht. Bis 24,576MHz laufen praktisch alle H8-Kisten und deren Verwandte mit jedem noch so schrottigen Oberton-Taktgeber. Darüber ist aber Feierabend und man muss zu den höherwertigen "Grundtonquarzen" greifen - die nur äußerst schwer im Handel zu bekommen sind und wofür man mitunter Mondpreise zu berappen hat. Aber der Erfolg spricht für sich. Markus' Master Chess dürfte auf 12MHz oder gar 9MHz heruntergetaktet haben - das lässt sich leider nicht genau sagen, weil er keine Lösezeiten angegeben hat. Die Sache mit der Knotenanzeige kann man in diesem Fall vergessen, weil die Knoten ohnehin permanent und stark schwanken. Hätte Markus "nur" zu 24MHz gegriffen, wäre ihm der Erfolg sicher gewesen. Wie Micha in einem jüngeren Thread berichtete, ist der Milano Pro (spielt ja keine Rolle) trotz Grundtonquarz nicht bereit, mit 32MHz zu laufen - und ich selber habe immer noch nicht meine Finger in das Ding fallen lassen (möchte es mal mit "nur" 30MHz versuchen). Gehen wir also erst mal davon aus, dass mehr als 24MHz oder 24,576MHz nicht drinsitzen. So weit, so schlecht.
Nun kommt es aber:
Schon damals sagte Markus, dass die Uhr des Master Chess trotz der extremen Verlangsamung des Rechners immer auf die Sekunde exakt lief!!! Damals habe ich dem noch keine sonderliche Bedeutung zugeschrieben, doch heute sehe ich das etwas anders. Bekanntlich hat der Master Chess einen Singlechip-Controller - d.h., auf diesem Chip sind CPU, RAM, ROM und alle die Peripherie (Display, Tastatur, Brett, LEDs) betreffenden Schnittstellen untergebracht. Grundsätzlich unterscheidet sich dieser Chip daher nicht von den kleinen GK2000/2100-Ablegern und auch nicht vom Atlanta. Zumindest bei den kleinen Geräten weiss ich, dass die Uhren definitiv in dem Maße schneller laufen, in welchem die Geräte hochgejubelt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass Micha nach seinem erfolgreichen Atlanta-Tuning von einer weiterhin exakt laufenden Uhr berichtete (bitte Micha, beziehe hierzu doch noch einmal kurz Stellung!). Von daher würde sich der Master Chess -aus mir völlig unerklärlichen Gründen- von allen anderen Singlechip-Kisten unterscheiden. Doch wie soll das vonstatten gehen? Das Gerät bräuchte m.E. einen separaten Taktgeber nur für die Uhren, so wie es z.B. bei Fidelity geregelt ist oder in jedem PC seit es AT-Rechner gibt. Mir kommt das alles ein bisschen seltsam vor - nicht unmöglich, aber zumindest ungewöhnlich.
Unter der Annahme, dass dem Master Chess (oder auch Milano Pro) von der Zeitnahme her die Taktung egal ist, wäre es nur logisch wenn seitens Pewatronic kein Eingriff in das Programm nötig gewesen ist. Dann lässt sich auch die vergleichsweise marginale Tempoerhöhung von 20% durchaus nachvollziehen. Allerding bin ich sehr gespannt, was passiert wenn ich mit dem Tuning des Milano Pro auf 30MHz Erfolg haben sollte. Ob Pewatronic dann plötzlich auch Geräte mit 30MHz anbieten wird? Immerhin ist bei 50% mehr Speed (was beim Aktivschach exakt einer Spielstufenerhöhung entspräche) doch schon ein spürbar anderer Spielverlauf zu erwarten. Na, erst mal sehen ob es überhaupt klappt...
Das die Uhren aber nicht beeinflusst werden - das lässt mir jetzt irgendwie keine Ruhe mehr.
Gruß, Wilfried