
Zitat von
Mephisto_Risc
Oh, da kam aber schon einiges heraus, ich bedanke mich jedenfalls mal für die Interessanten Beiträge, hätte da aber noch eine prinzipielle Frage.
Wenn bei einer Takterhöhung die Schachuhr im gleichen Ausmass schneller läuft, dann würde doch eine Erhöhung absolut nichts bringen, da das Programm
ja dann davon ausgeht z.B. bei 100 % Steigerung, dass eine Minute bereits um
ist, obwohl erst 30 Sekunden vergangen sind, dann würde er doch stets den
absolut gleichen Zug spielen, nur halt in der halben Zeit ausgeben, oder sehe
ich da irgendetwas falsch.
Somit würde das ja absolut nichts bringen, ausser natürlich Zeitersparnis, oder ?
Bei Radio Eriwan würde es nun wahrschlich heissen: "Im Prinzip schon, aber..."
Natürlich bringt die Geschwindigkeitserhöhung nichts, ausser einer schnelleren Zugberechnung, wenn man nicht auch gleichzeitig den Level bzw. die Zeitvorgabe erhöht.
Um es zu verdeutlichen:
Übertaktet man ein Gerät um 100%, verdoppelt also die Rechengeschwindigkeit, so erhöht man auch die Zeitvorgabe um 100%, wenn man ein stärkeres Spiel des Gerätes erreichen will. Wenn man also mit einem derart getunten Gerät an einem Turnier teilnehmen möchte, dass 30s/Zug vorsieht, dann stellt man es schlicht und ergreifend auf 60s/Zug! Das Gerät zählt intern auf 1 Minute hoch, während in der realen Welt seines Bedieners nur 30 Sekunden vergehen. Beim Vancouver kann man m.W. sogar jede noch so "krumme" Übertaktung über das Menü des Zeitmanagements ausgleichen. Ich habe ja vorhin schon beschrieben, dass man bei Einsatz von 16MHz statt der originalen 12MHz einen Level von 40s/Zug einstellen muss. Bei 18MHz, was 50% entspricht, stellt man eben auf 45s/Zug - alles bezogen auf einen gewünschte "reale" Bedenkzeit von 30 Sekunden. Bei anderen Geräten, die nicht über so freie Zeitparameter wie der Vancouver verfügen, wird das schon schwieriger und man muss sich vor dem Übertakten überlegen, welche Zeitstufe man mit dem Gerät überhaupt erreichen will. So bringt es bei dem Cosmos praktisch garnichts, wenn man ihn von 10MHz statt auf 20 MHz gar auf 24MHz übertaktet, da die Zeit von 30s/Zug nur auf 60s/Zug und nicht etwa auf die benötigten 72s/Zug eingestellt werden kann. Nur während des Ponderns und auch nur im Falle eines Treffers, kann sich die um 4MHz höhere Taktung bemerkbar machen und auch das passiert vielleicht in einem von hundert Fällen...
Ich hoffe, die Zusammenhänge zwischen Beschleunigung des Rechners und der vom User zu ermittelnden Zeitparameter sind nun klarer? Um es ganz deutlich zu sagen: Nur das reine Hochtakten bringt GARNICHTS! Unter Tuning versteht man das Beschleunigen des Rechners PLUS dem angepassten Erhöhen der Bedenkzeit. Ein bisschen eigene Rechenarbeit muss man hierbei schon bereit sein aufzuwenden, weshalb ich ja schon einmal geschrieben habe, dass "krumme" Erhöhungen besser vermieden werden sollten. 100% ist leicht, weil man wohl nicht lange rechnen muss um eine Zeitvorgabe zu verdoppeln...
Gruß, Wilfried