Hallo Michael,
prima Netzteil hast Du vorgestellt - sehr flexibel, sicher und preiswert!
Und ja - das Forum weist in der Tat recht viele Beiträge zum Thema Netzteile auf. Dennoch wird häufig nachgefragt und da es um die Sicherheit unserer "Lieblinge" geht (mitunter auch um viel Geld) gebe ich gerne immer wieder meinen Senf dazu ab...
Grundsätzlich hast Du natürlich Recht: In fast jedem Schachcomputer befindet sich intern ein Regler. Aber ob die eingebauten "Pfriemel-Teile" auch wirklich stabil sind? Wer auf Nummer sicher gehen will, kommt meines Erachtens nicht umhin, die externe Spannung so "sauber" wie möglich anzubieten - und dieses Kriterium bieten die modernen Schaltnetzteile auf jeden Fall. Wenn ich in meine Brettgeräte schaue und mir die dort verbaute Regelung ansehe, dann frage ich mich immer wieder: "Was soll der Sch...???". Zusammen mit den absolut unstabilen HGN-Dingern halte ich den Netzbetrieb sogar für bedenklich. Warum hängen sich manche Computer einfach so auf (meist beim Einschalten bzw. beim Einstecken des Netzteiles und manchmal eben mitten in der Partie - sehr ärgerlich)? Aus meiner Sicht liegt das nicht selten an der mangelhaften Stromversorgung. Also ich habe es dann lieber doppelt stabil...
Der Umschalter für die Ausgangsspannung ist bei den einstellbaren Netzteilen selbstverständlich ein Schwachpunkt hinsichtlich Sicherheit. Insbesondere bei Schiebeschaltern kann es passieren, dass man sie beim Verstauen verstellt und wenn man dann bei Wiederinbetriebnahme nicht aufpasst,
kann es Probleme geben. Das liegt aber nicht an den Netzteilen, sondern an der Aufmerksamkeit des Bedieners. Man sollte
immer einen Blick auf die Schalterstellung werfen (und auf die Polarität), bevor man Compi und Netzteil verbindet - das ist kaum zuviel verlangt? Deutlich sicherer sind Netzteile mit versenktem Drehschalter, doch auch hier ist Kontrolle Pflicht - zumindest wenn man das Netzteil gelegentlich umschalten MUSS. Aus meiner Sicht ist die Gefahr der falschen Polung das größte Manko. Da aber nur wenige Kisten den Pluspol aussen haben, macht man sich einfach ein separates Netzteil für diese Dinger, fixiert den Wechselstecker am Kabel (die wenigen Kisten haben glaube ich alle den gleichen Anschluss?) und markiert das Netzteil deutlich sichtbar - feddich! Und wenn man versehentlich doch mal die falsche Spannung erwischt hat? Na, in den meisten Fällen dürfte das nicht zum Tod des Gerätes führen, denn die interne Regelung ist zumeist vorhanden und 12V dürften von diesen Kisten immer vertragen werden. Ein Risiko bleibt das trotzdem, weshalb Kontrolle oberste Pflicht ist. Wer weiss schon, ob es einen internen regler gibt? Wohl die meisten Bediener schrauben ihre Geräte niemals auf...
Die umschaltbaren Netzteile sind aber nicht sonderlich für S-Bretter geeignet, denke ich. Hier ist ein Netzteil mit fixer Spannung angezeigt, da die umschaltbaren zumeist nicht exakt 5V liefern können (das von Dir vorgestellte Netzteil ist diesbezüglich hervorragend ausgestattet!) und die Gefahr einer falsch eingestellten Spannung bei Verwendung von Festspannungsnetzteilen eben völlig ausgeschlossen ist - wobei letzteres quasi ein KO-Kriterium gegen einstellbare Netzteile darstellt. Auch hier würde ich immer zu einem modernen Schaltnetzteil greifen, die technischen Vorteile sind schließlich nicht von der Hand zu weisen.
Es gibt m.W. auch "Problemfälle" - meine Infos sind aber eher sehr mangelhaft, da ich keine der betreffenden Kisten besitzte. Es gibt wohl Geräte, die verlangen (warum auch immer) exakt 5,4V oder 5,5V oder sowas in der Art ... 0,1V mehr oder weniger und die Dinger wollen angeblich nicht! Ich wüsste auf Anhieb kein
normal käufliches Netzteil, welches so "krumme" Spannungen direkt liefern kann. Zwar weiss ich, wie ich mir notfalls behelfen könnte - aber das würde ich niemanden, der von der Materie nix versteht, auch nur ansatzweise erläutern wollen. Ich denke, Du weisst von welcher Möglichkeit ich schreibe...
Ähem - jetzt noch ein Hinweis für eher unbedarfte, "passive" Leser:
Der verwendete Begriff "Schaltnetzteil" hat absolut nix mit den oben erwähnten Umschaltmöglichkeiten zu tun, sondern gibt einen Hinweis auf die interne Bau- bzw. Arbeitsweise des Netzteiles. Auch ein modernes Festspannungsnetzteil, welches meinetwegen exakt 5V liefert, kann ein Schaltnetzteil sein! Ein Schaltnetzteil regelt die Ausgangsspannung auf eine völlig andere Weise als ein herkömmliches Netzteil mit Trafo, Gleichrichter, Regler, Siebeinheit. Schaltnetzteile sind wesentlich kompakter gehalten, leichter, entwickeln etwas weniger Wärme und haben dadurch einen besseren Wirkungsgrad. Auch der "Eigenverbrauch" ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Netzteilen. Schwankungen in der Netzspannung werden auch deutlich besser ausgeglichen. Der einzige Nachteil dieser Geräte ist der etwas höhere Preis. Doch in aller Regel sind die angeschlossenen Computer um ein vielfaches teurer, weshalb der Preis kein wirkliches Gegenargument sein dürfte. Oder um es deutlicher auszudrücken: Die 20 Euro (eher weniger, siehe das im Vorposting beschriebene Netzteil von Reichelt) für ein sicheres, oftmals universell einsetzbares Netzteil, sind bestimmt gut investiert!
Gruß, Wilfried
Huch!
Da ist mir doch glatt noch eine Frage von José durch die Lappen gegangen:
Also der Atlanta kann ohne weiteres auch mit einem 9V-Netzteil betrieben werden. Das HGN5001 liefert nämlich keine 8V wie angegeben, sondern deutlich mehr! Allerdings tut es die Kiste auch bei 7,5V - zumindest bei mir...