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Alt 19.10.2009, 23:07
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EberlW EberlW ist offline
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?? - Was wären denn deiner Meinung nach die "eher plumpen Worte"?

Walter

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Hallo Walter,

ich kann gut nachvollziehen, dass Du jetzt Stellung von mir verlangst - dem komme ich natürlich nach.

Vorweg möchte ich betonen, dass meine Kritik sich nicht gegen den Artikel im Ganzen richtet, sondern lediglich auf die von Dir an einigen Stellen gewählten Worte bezogen ist. Ich bin das in dieser Form nicht gewohnt, jedenfalls nicht im Vergleich mit jenen Artikeln, die ich bisher auf deiner Site habe lesen können. Normalerweise bin auch nicht so pingelig; die etwas missverständliche (mittlerweile korrigierte) Formulierung in Bezug auf die Endspieldatenbanken ließ mich einfach genauer hinsehen. In solchen Momenten bin ich dann arg pedantisch. Sollte ich Dich damit in irgendeiner Weise verletzt haben, möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen.

Gestört habe ich mich an folgenden Passagen:
Zitat: "...Shredder beim «Denken» zusehen, nicht nur abstrakt mitlesen."

Das Schachprogramme rechnen und nicht "denken" dürfte jedermann bekannt sein. Der Ausdruck "Denken" in Verbindung mit Schachprogrammen ist zwar gängig, aber dennoch schlichtweg falsch. Von Fachleuten erwarte ich im Gegensatz zum Ottonormaluser eine versiertere Ausdrucksform. In fast jeder Schachcomputer-Bedienungsanleitung muss ich was von "Denken" oder "Denkvorgang" lesen und komme mir dabei wie ein kleines Kind behandelt vor. In den Anfängen der Schachcomputer mag dies noch halb so wild gewesen sein, da die Arbeitsweise von Computern der breiten Masse noch nicht so geläufig war wie heute. Zum jetzigen Zeitpunkt hat aus meiner Sicht solch' eine Bezeichnung für den Rechenvorgang eines Computers nichts in einer professionellen Rezension verloren.

Zitat: "...in der Königsdisziplin zu bieten, nämlich in Sachen Spielstärke?"

Ich wüsste beim besten Willen nicht, inwiefern die Spielstärke eines Programms eine "Disziplin" darstellt? Diesen Begriff kenne und akzeptiere ich jederzeit in Bezug auf einzelne Spielphasen, Stellungstypen und Anwendungsfälle (z.B. Fernschach, Problemschach etc.). Die Spielstärke aber umfasst alle diese Bereiche. Sie spiegelt das "Gesamt-Leistungsvermögen" eines Programmes wider und stellt keine eigene Disziplin dar.

Zitat: "...umsonst ist das Programm nicht vielfacher Computerschach-Weltmeister."

"Umsonst" sicher nicht. Das Programm hat dem Autoren viel Zeit und Arbeit gekostet und dem User dessen Geld. Natürlich weiss ich, was gemeint ist und das weiss wohl auch jeder andere. Während eines lockeren Gesprächs oder bei der Kommunikation über ein Forum kann man gerne so agieren, nur innerhalb einer Rezension sollte man sich etwas differenzierter ausdrücken.

Zitat: "...noch von den meisten anderen Engines kapiert werden:"

"Kapiert" ein Computer überhaupt irgendwas und wenn ja, woran zeigt sich das? Nein, diese Frage möchte ich nicht ernsthaft beantwortet haben. Der Begriff "Kapieren" gehört einerseits nicht den Bereich der Computer (es sei denn, man unterstellte Computern mittlerweile eine gewisse Intelligenz) und ist andererseits eine sehr umgangssprachliche Ausdrucksform, wenn man "Verstehen" meint.

Obiges mag zwar alles sehr pedantisch klingen und vielleicht, nein ziemlich sicher sogar übertreibe ich ein wenig arg mit meiner Kritik. Trotzdem kann ich nur wiederholen: Ich bin von deiner Site anderes gewohnt!
Der Artikel an sich ist inhaltlich auch absolut ok, die leicht durchklingende Euphorie tut der sachlichen Berichterstattung keinen Abbruch - natürlich dürfen Autoren ihrer Begeisterung für ein Produkt zum Ausdruck bringen. Doch genau dieser Ausdruck sollte immer professionell bleiben. Nicht mehr und nicht weniger sollte meine Kritik aussagen. Das mir das nicht so recht gelungen ist, sehe ich mittlerweile selbst. Zuweilen greife ich im Ausdruck auch daneben - sicher öfter als Du.

Gruß, Willi
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