
Zitat von
mclane
Nicht die Akademie, nicht MonteCarlo oder Polgar Modul kommen da mit.
Polgar Modul war sowieso enttäuschend.
Im Polgar realisierte Ed MEINER ERFAHRUNG nach viele Capture-Extensions.
Anders als die MM4 oder MM5 haben die Geräte ein Punktmatrixdisplay wo man sich auf einen Schlag Teile der Hauptvariante anschauen kann. Das habe ich damals gemacht und mir fiel auf das das POSITIONELLE Spiel vom MM4 oder MM5 in Akademie oder Polgar ganz verschwunden war.
Stattdessen rechnete der Polgar manchmal fast nur Schlagzugvarianten.
Diese merkwürdigen Suchverfahren wurden m.W. mit dem Mega4 eingeführt, und auch darüber berichtete ich in meinem Testbericht damals.
Insofern halte ich MM4 und MM5 für die stärksten Schröder Geräte.
Hallo Thorsten,
das ist eine interessante Einschätzung, vor allem, weil Du die Geräte alle kennst. Ich selber habe nur den Polgar (und als "Vergleich" einen Risc 1MB) und hielt dessen Spiel eigentlich schon immer für sehr positionell. Übrigens oft auch auch im Vergleich zum Risc. Wenn der Polgar Probleme hat, dann meistens eher taktischer Natur oder weil er in ein Endspiel gerät...
Bisher habe ich bei meiner Einschätzung immer die unterschiedlichen ROM-Größen zugrunde gelegt:
MMIV hat 32kB.
Academy hat 48kB, da ist wohl hauptsächlich die größere Bibliothek und der zusätzliche Funktionsumfang drin, auch das größere Display, das ja auch angesteuert werden will.
Polgar hat (wenn ich mich richtig erinnere) 64kB. Wenn die nicht leer geblieben sind, ist da wohl hauptsächlich "Schachwissen" reingekommen, wahrscheinlich wurde auch die Suche überarbeitet.
MMV hat dann wieder 32kB. Da mußte wohl einiges "über Bord fliegen". Ich vermute, daß Schröder sich entschieden hat, eher statisches Schachwissen zu kürzen; die Suche wurde wahrscheinlich um Singular Extensions erweitert, die zu der Zeit gerade in Mode kamen (die ChessMachine hat sie auch etwas später bekommen). Daher die bessere taktische Schlagkraft bei nochmals verschlechtertem Endspiel. Durch die wegen der schnelleren Programmabarbeitung erzielten höheren selektiven Rechentiefen kann durchaus der Eindruck entstehen, das Programm habe positionellen Durchblick, ähnlich wie bei vielen Morsch-Programmen.
Milano könnte dann sowas wie ein Polgar mit Singular Extensions sein...
Das ist wohlgemerkt nur ein Eindruck, den ich nicht hinreichend belegen kann. Vielleicht kennst Du Beispiele, wo sich die Programme signifikant anders verhalten haben? Das wäre jedenfalls ein interessantes Thema.
Hast Du eigentlich noch Kontakt zu Ed Schröder? (Ich muß zugeben, daß ich schon eine Weile nicht mehr auf der Schachcomputerwelt reingeschauen habe

, da habe ich jedenfalls mal gelesen, daß Du bei der ProDeo-Entwicklung in engem Kontakt mit ihm standest.) Vielleicht hat er ja Lust, zu sagen, wie er aus Entwicklersicht die Unterschiede zwischen den Programmen sieht...
Viele Grüße,
Dirk