
Zitat von
Paisano
Nach dem durchwachsenen Ergebnis der Compis bei der ersten Teststellung war ich bei der nachstehenden Stellung skeptisch, führt
doch nur
ein einziger Zug zum Gewinn, alles andere wird Remis.
Studie von Dobias, Narodni Listy 1926
Jau, hier gibt es in der Tat nur einen einzigen richtigen Zug!
Für den geneigten Schachfreund, der sein Endspielkönnen prüfen möchte, sicher eine interessante Studie - die vor allem sehr praxisnah ist. Mein Vorschlag für alle die nicht an den "einzigen" Zug glauben: Obige Stellung auf einem halbwegs spielstarken Bretti eingeben, die weissen Steine führen und erleben, wie der "dumme" Computer das Remis herbeiführt wenn man eben
nicht den richtigen ersten Zug ausgeführt hat...
Wer sich allerdings in reinen Bauernendspielen "zuhause" fühlt, der ist hier ganz bestimmt unterfordert, denn die Stellung lässt sich auch ohne "Züge zählen" nur mit reinem Wissen lösen!
Damit möchte ich ganz bestimmt nicht wieder die Frage ausgraben, ob und wie "Wissen" in Compis einprogrammiert wurde. Es ist aber offensichtlich, dass der gewinnbringende Bauerngewinn nicht innerhalb nur weniger Halbzüge ausrechenbar ist und wenn er denn doch endlich ausgerechnet wurde (also ohne Verlust des eigenen Bauern), dann ist immer noch nicht absehbar, dass dies auch zum Gewinn führt - das ist für die Brettis prinzipiell zu tief. Erstaunlich daher, dass die Dinger ab einer gewissen Eloklasse trotzdem schnell und souverän das richtige tun - zum Teil offenbar mit korrekter Einschätzung. "Das richtige tun" ist ausrechenbar - dass es in kurzer Zeit als gewinnbringend (also mit hoher Bewertung) errechnet werden kann dagegen eher unwahrscheinlich. Hier kann es sich nur um Schachwissen handeln - sowohl den Lösungszug (als grundsätzlichen Stellungstyp) betreffend als auch die nachfolgende Gewinnsituation nach dem Bauerngewinn.
King 2.54 hat die Lösung umgehend gefunden - die ersten Ply rasten nur so durch das "Enginefenster", sodaß ich nicht einmal sagen kann, in welcher Suchtiefe und nach welcher Zeit die Lösung mit korrekter Bewertung (sofren man 9.xx als korrekt wertet, denn eigentlich ist es ja ein # in xx) gefunden wurde. Nenne ich die Lösezeit daher einmal salopp "SOFORT"! Das dürfte für alle Geräte gelten, die ein de Koning Programm beherbergen.
In Windeseile wurde auch Tiefe 20/21 erreicht. Danach scheint es nun zu dauern und da ich mangels Tablebases nicht so ganz genau weiß in wieviel Zügen das Matt von der Ausgangsposition gesehen herbeizuführen ist, kann ich nicht beurteilen ob King dies ebenfalls innerhalb seiner maximalen Suchtiefe errechnen kann. Ich fürchte nur, die maximale Suchtiefe kann selbst innerhalb von Wochen nicht erreicht werden...
Gruß, Willi <--- der hofft, die Lösung nicht verraten zu haben
