Hallo zusammen,
ich denke, dass hier einige Dinge durcheinander gebracht werden...
zu 2. Die
Elozahl eines Schachprogramms steigt nicht mit zunehmender Bedenkzeit!
Wie Frank in seinem Posting treffend beschrieben hat, spiegelt die Elozahl lediglich die
Relation zwischen zwei verschiedenen Gegnern dar. Diese Relation wird (*in der Regel) gleichbleiben, da die Voraussetzungen, bei
Schachcomputern also die Bedenkzeit, auch für beide Computer gleichbleibt.
1000 Partien auf Turnierstufe zwischen Computer A und Computer B werden ein (*nahezu) gleiches Ergebnis hervorbringen wie 1000 Partien auf der 10 Sekundenstufe. Aber
nur das Ergebnis hat Einfluss auf eine Veränderung der Elozahl, nicht die Qualität der Partien.
Natürlich wird das Niveau der Partien zwischen Schachcomputern mit einer Erhöhung der Bedenkzeit ansteigen, aber Niveau ist nicht gleich Elo. Wenn der Computer auf Turnierstufe bessere Züge spielt wie auf der Aktivstufe, wird sein Gegner analog dazu auch bessere Erwiderungen finden, wie ich schon sagte, die Relation bleibt (*mehr oder weniger) gleich.
Kurze Erklärung zu * - Willi hat es schon angedeutet, ich hoffe, ich interpretiere es richtig.
Es gibt Schachprogramme, die auf eine Erhöhung der Bedenkzeit unterschiedlich reagieren, was mit der Programmstruktur zusammenhängt. Ein selektives Programm mit einem geringen Brute Force "Sockel" wird von zunehmender Bedenkzeit profitieren, da die taktische Anfälligkeit abnimmt. Im Gegensatz dazu gibt es wiederum auch taktisch starke Programme, die auf der Blitzstufe bessere Ergebnisse erzielen (gegen einen gleichen Gegner) als auf Turnierstufe. Diese individuellen Abweichungen sind meines Erachtens aber eher geringfügig, ein Blitzmonster wird auf Turnierstufe nicht zum Weichei, ebensowenig wird aus dem "selektiven Genie" auf Turnierstufe kein Gigant
zu 1.Einen Vergleich bzw. eine Gleichsetzung der Elozahlen zwischen Computern und Menschen halte ich nicht für sinnvoll, das sind einfach zwei paar Schuhe.
Grüße
Uwe